NACH OBEN

DFG-Netzwerk "Krise und Aufbruch"

Das Zeitalter des Investiturstreites jenseits des Investiturstreites

Das Netzwerk möchte mithilfe unterschiedlicher methodischer Ansätze eine Reihe von besonders prägenden und tiefgreifenden Wandlungen auf der Ebene der sozialen und institutionellen Strukturen sowie der herrschaftlichen und kommunikativen Praktiken erforschen, die sich um die Wende zum 12. Jahrhundert im römisch-deutschen Reich ereigneten, und deren ursächlichen Zusammenhang mit dem sogenannten Investiturstreit kritisch hinterfragen.


© DFG

© Universität Köln

Konrad II. (1024 1039), erster Salierherrscher und in der Literatur als rex idiota charakterisiert, wird von Hartmut Hoffmann in Zusammenhang mit der ottonisch-salischen Reichskirche als „‚systemwidrige‘ Figur“ (Hartmut Hoffman, Mönchskönig und rex idiota, S. 144) identifiziert. Mithin stellt sich die Frage, wird dieser Einschätzung Hoffmanns gefolgt, welche Beziehung der ‚Laienherrscher‘ Konrad II. zur Kirche pflegt. Welchen Stellenwert kann den (Erz-)Bischöfen des Reiches in seinem Netzwerk zugeschrieben werden? Wie gestaltete sich die deren Berücksichtigung im Rahmen der herrscherlichen Politik? Und schließlich: In welchem Umfang war der Herrscher an der Einsetzung der (Erz-)Bischöfe beteiligt?
Anhand der Erzbistümer Mainz, Köln und Mailand, welche sich aufgrund ihrer Bedeutung für das Reich sowie die Herrschaft des Kaisers eignen, soll untersucht werden, wie sich das Netzwerk des Herrschers zu eben jenen Prälaten gestaltete. Hauptquellengrundlage bilden hierfür die Diplome des Herrschers, indem die Funktion der Erzbischöfe als Intervenienten/Petenten etc. genauer untersucht und ausgewertet werden soll. Der sich daraus ergebende Befund wird mit historiographischen Quellen abgeglichen, die darüber hinaus spezifisch auf die Berichte zu den Bischofseinsetzungen hin untersucht werden.