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Woher kommt Prosopagnosie?

Gesichtsblindheit

Bei Prosopagnosie handelt es sich um eine sehr seltene Störung einer bestimmten  Funktion des Gehirns. Man unterscheidet zwischen der angeborenen und der erworbenen Prosopagnosie.

Die angeborene Prosopagnosie

Bei der angeborenen Variante haben die Betroffenen von Geburt an Schwierigkeiten, andere Personen anhand des Gesichts zu erkennen. Bei diesen Personen liegen weder eine Hirnschädigung noch Geburtskomplikationen vor. Die angeborene Prosopagnosie wird vermutlich vererbt. Viele Betroffene berichten von weiteren Familienmitgliedern, die Prosopagnosie haben. Bislang existieren jedoch noch keine Studien, die einen genetischen Marker für Prosopagnosie nachweisen können.

Die erworbene Prosopagnosie

Bei der erworbenen Form der Prosopagnosie wiederum resultieren die Gesichtserkennungsprobleme aus einer Verletzung der Gehirnbereiche, die für die Gesichterverarbeitung zuständig sind: Das Fusiforme Gesichtsareal  und das Occipitale Gesichtsareal. Dies kann nach einem Schädelhirntrauma oder einem Schlaganfall auftreten.

 

Wenn die Regionen, die auf die Gesichterverarbeitung spezialisiert sind, verletzt werden, kann es dazu führen, dass die Funktion des Fusiform Gesichtsareals gestört ist und daher Gesichter nicht mehr erkannt werden können. In Folge dessen sehen alle Gesichter irgendwie gleich aus.
Eine weitere Besonderheit hierbei ist, dass es dieses außergewöhnliche Problem nur bei Gesichtern gibt. „Agnosie“ für zum Beispiel Stühle gibt es nicht, da es kein Gehirnareal gibt, das sich ausschließlich auf die Wahrnehmung von Verarbeitung von „Stühle“ spezialisiert hat. Dies unterstreicht, dass Gesichter für Menschen etwas „Besonderes“ sind.   


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