RESOLV - Ausstellung
Kurzbeschreibung (English)
Was hat das Rosten einer Stahloberfläche mit der Kälteresistenz eines Polardorsches gemeinsam?
Welche Verbindung gibt es zwischen dem Flocken eines Hühnereiweißes und der Erforschung von Antibiotika? Alle
diese Phänomene und Vorgänge finden in Lösung statt. Und sie sind Forschungsthemen des Cluster of Excellence RESOLV. Der Cluster etabliert zur Zeit ein neues
interdisziplinär-naturwissenschaftliches Forschungsgebiet: Solvation Science - die Wissenschaft der
Lösungsmittel. Da dieses Thema hochaktuell, aber in der Öffentlichkeit noch wenig bekannt ist, präsentiert der
Cluster das Thema im Januar und Februar 2016 der Öffentlichkeit im Rahmen einer Ausstellung im BlueSquare
(Bochum)
Die Konzeption dieser Ausstellung erfolgt am Lehrstuhl für Didaktik der Chemie in Kooperation mit ausgewählten
Arbeitsgruppen des Clusters. Es wird eine Tafelausstellung entwickelt, in der die einzelnen Forschungsthemen und
ihr Beitrag zu Solvation Science dargestellt werden. Hier können die Besucher erfahren, was zum Beispiel die
Kälteresistenz des Polardorsches mit Lösungsmitteln zu tun hat und warum dieses Phänomen auch für chemische
Forschung spannende Fragen aufwirft. Ein besonderes Augenmerk der gesamten Ausstellung liegt darauf,
Naturwissenschaften als Prozess darzustellen.
Außerdem entwickelt der
Lehrstuhl für Didaktik der Chemie experimentelle Programme zur Ausstellung. Ein Programm wird für die Klassen der
3. bis 5. Jahrgangsstufen entwickelt. Ihnen soll ein erster Zugang zum Thema Lösungsmittel ermöglicht werden.
Ein zweites Programm wird für Ausstellungsbesucher aller Altersstufen vorbereitet. Diese können sich im Rahmen von
kurzen Experimentiereinheiten - sogenannten "Science Busks" - Lösungsmittelphänomenen aus dem Alltag durch die
Perspektive der Naturwissenschaft nähern.
Die Nutzung der experimentellen Angebote für Ausstellungsbesucher aller Altersstufen ist Gegenstand der
empirisch-fachdidaktischen Forschung. Es wird untersucht, welche Vorstellungen die Teilnehmer vom Prozess der
naturwissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung besitzen. Des Weiteren wird untersucht, wie die Teilnehmer während
des Experimentierens über Belange der Erkenntnisgewinnung kommunizieren. Wie gehen sie mit wissenschaftlichen
Fragestellungen um? Diskutieren sie über mögliche Schlussfolgerungen? Abschließend wird erfasst, wie die Teilnehmer
ihre Erfahrungen mit dem naturwissenschaftlichen Erkenntnisprozess im Rahmen der Ausstellung einschätzen und bewerten.
Kooperationspartner
Prof. Dr. Martina Havenith (PC II, Ruhr-Universität Bochum)
Prof. Dr. Dominik Marx und Prof. Dr. Lars Schäfer (Theoretische Chemie, Ruhr-Universität Bochum)
Prof. Dr. Frank Schulz (OC I, AG Chemie und Biochemie der Naturstoffe, Ruhr-Universität Bochum)
Prof. Dr. Axel Rosenhahn (AnaChem, AG Biointerfaces, Ruhr-Universität Bochum)
Prof. Dr. Martin Muhler (TC, Ruhr-Universität Bochum)
Dr. Andreas Erbe (MPI Düsseldorf)
zusätzliches Material
Video "Modellvorstellung des Lösevorgangs"
Wichtige Publikationen
Strippel, Chr. (2017). Naturwissenschaftliche Erkenntnisgewinnung an chemischen Inhalten vermitteln - Konzeption und empirische Untersuchung einer Ausstellung mit Experimentierstationen. Dissertation, Ruhr-Universität Bochum
Strippel, Chr., Tomala, L. & Sommer, K. (2017). Klappe, die Erste - Schüler produzieren eigene Experimentiervideos. In: MNU 70 (2), S. 105-110.
Strippel, Chr., Sommer, K. & Kohlbauer, T. (2017). Forschung trifft Öffentlichkeit - Konzeption und empirische Untersuchung der Ausstellung "Völlig losgelöst". In: Chemie in unserer Zeit 51 (1), S. 58-64.