Lehrveranstaltungen vergangener Semester

  • Sommersemester 2023
    • Vorlesung: Oral History in der Geschichtswissenschaft (Jun.-Prof. Dr. Juliane Czierpka)
    • Hauptseminar: Oral history in contemporary Latin American: unraveling the spoken archive. Brazil, Argentina and Uruguay in comparative perspective (Jun.-Prof. Dr. Juliane Czierpka & Pedro Carneiro PhD)
    • Kolloquium: Kolloquium zur Public History, Montangeschichte und Didaktik der Geschichte (Jun.-Prof. Dr. Juliane Czierpka & Prof. Dr. Christian Bunnenberg)
  • Wintersemester 2022/23
    • Hauptseminar: Strukturwandel und Deindustrialisierung im Ruhrgebiet (Jun.-Prof. Dr. Juliane Czierpka)
    • Übung für Fortgeschrittene: Oral History des Strukturwandels am Beispiel des Ruhrgebiets (Jun.-Prof. Dr. Juliane Czierpka)
    • Kolloquium: Kolloquium zur Montangeschichte mit Wirtschafts- und Sozialgeschichte (Jun.-Prof. Dr. Juliane Czierpka & Prof. Dr. Nina Kleinöder, Uni Bamberg)
  • Sommersemester 2022
    • Hauptseminar: Industrialisierung in Europa (Jun.-Prof. Dr. Juliane Czierpka)
    • Oberseminar: Identitätskonstruktionen für das Ruhrgebiet seit den 1970er-Jahren (Jun.-Prof. Dr. Juliane Czierpka & Dr. Sarah Thieme)
    • Seminar Public History: Das Ruhrgebiet in den sozio-ökonomischen Transformationsprozessen des 19. und 20. Jahrhunderts (Jun.-Prof. Dr. Juliane Czierpka & Nikolai Ingenerf)
    • Seminar im Modul V: Geschichte der Schlachtindustrie im 19. und 20. Jahrhundert (Philip Kortling)

  • Wintersemester 2021/22
    • Praktische Übung: Einführung in die historische (Industrie-)Filmanalyse (Felix Frank)
      In der praktischen Übung zur historischen Filmanalyse, stehen Filme als Quellen für die historischen Wissenschaften im Mittelpunkt. Die Teilnehmer*innen erlernen die Grundlagen der Filmanalyse und Interpretation. Diskutiert werden unterschiedliche Filmbeiträge aus diversen Epochen und Genres, wobei ein Fokus auf Industriefilmen mit Bezug zum Ruhrgebiet liegt.
      Ziel der Übung ist es, ein Grundverständnis für den dialektischen Aufbau von Filmen zu erlernen, die Abgrenzung zu anderen Medientypen als Quelle zu definieren, sowie den Transfer des Gesehenen in wissenschaftliche Texte zu erlernen.
    • Seminar: Der Geschichtsboom im deutschen Fußball seit 2000 - Über den Umgang mit Fußballgeschichte in der Öffentlichkeit (Zoe Stupp)
      Darstellungen vom Fußball und seiner Geschichte sind in der deutschen Medienlandschaft omnipräsent. Im Bereich der Geschichte des Fußballs im Nationalsozialismus gibt es mittlerweile einen regelrechten Geschichtsboom, der seit der Jahrtausendwende zahlreiche Projekte, Publikationen und Initiativen hervorgebracht hat. Sie unterscheiden sich in vielen Faktoren, beispielsweise ihrer Form oder der Herausgeberschaft. In diesem Seminar werden wir gemeinsam verschiedene erinnerungskulturelle Projekte aus dem Bereich der Fußballgeschichte auf die Faktoren analysieren, wobei das Verhältnis von Erfolgsgeschichte und kritischer Auseinandersetzung mit der eigenen Vereinshistorie im Vordergrund stehen soll. Über diesen Zugang werden wir uns den Themen „Objektivität und Subjektivität“ und „Emotionen in der Geschichtswissenschaft“ nähern.

  • Sommersemester 2021
    • Vorlesung: Bergbaugeschichte in 14 Objekten vom Mittelalter bis in die Gegenwart (Jun.-Prof. Dr. Tina Asmussen & Jun.-Prof. Dr. Juliane Czierpka)
      Die Vorlesung beschäftigt sich mit der Geschichte des Bergbaus vom Mittelalter bis heute und wählt hierzu einen objekthistorischen Zugang. Eine Geschichte des Bergbaus über Dinge zu erzählen, wie etwa über eine Dampfmaschine, Medaillen, einen Vertrag oder Porzellangeschirr, erlaubt neue Perspektiven auf bekannte Ereignisse sowie auch interessante Einblicke in die alltäglichen, verborgenen oder überraschenden Seiten unter und über Tage. Der Aufbau der Vorlesung erfolgt thematisch, nicht chronologisch. Wir springen zwischen Mittelalter, Früher Neuzeit und Moderne hin und her und schaffen auf diese Weise auch ungewohnte Zusammenhänge.

  • Wintersemester 2020/21
    • Oberseminar: Neue Forschung zum Steinkohlenbergbau in Deutschland (DI 12-14)
      Wir lesen Publikationen zur Geschichte des Bergbaus in Deutschland, die in den vergangenen zwei Jahren erschienen sind und diskutieren die Schwerpunkte der aktuellen Forschung und die wissenschaftliche Qualität der Studien genauso wie die verbleibenden Forschungslücken und eventuelle Veränderungen der genutzten theoretisch-perspektivischen Zugänge, Quellen und der Narrative.
      Anstelle eines Protokolls verfasst jede*r Teilnehmende eine Rezension zu einem der zu besprechenden Werke. In einzelnen Schritten werden wir uns die einzelnen Teile einer Rezension für die jeweiligen Werke erarbeiten und diese dabei in ihrem Gesamtkontext diskutieren. Dabei werden wir auch einüben, wie sich das Lesen großer Textmengen bewältigen lässt.
      Das Oberseminar findet als Kombination aus a-synchron zu absolvierenden Aufgaben und gemeinsamen Zoom-Sitzungen zur Diskussion statt.
      Kurslektüre
      • Böse, Christian, Farrenkopf, Michael und Weindl, Andrea: Kohle - Koks - Öl. Die Geschichte des Bergwerks Prosper-Haniel, Münster 2018.
      • Brüggemeier, Franz-Josef: Grubengold. Das Zeitalter der Kohle von 1750 bis heute, München 2018.
      • Brüggemeier, Franz-Josef, Farrenkopf, Michael und Grütter, Heinrich Theodor (Hg.): Das Zeitalter der Kohle. Eine europäische Geschichte. Katalogbuch zur Ausstellung des Ruhr Museums und des Deutschen Bergbau-Museums auf der Kokerei Zollverein 27. April bis 11. November 2018, Essen 2018.
      • Gawehn, Gunnar: Im tiefen Norden. Die Geschichte des Steinkohlenbergbaus in Ibbenbüren, Münster 2018.
      • Hordt, Arne: Kumpel, Kohle und Krawall. Miners' Strike und Rheinhausen als Aufruhr in der Montanregion, Göttingen 2018.
      • Kift, Dagmar, Schinkel, Eckhard, Berger, Stefan und Palm, Hanneliese (Hg.): Bergbaukulturen in interdisziplinären Perspektive. Diskurse und Imaginationen, Essen 2018.
      • Unverferth, Gabriele: Kohle, Koks und Kolonie. Das Verbundbergwerk Gneisenau in Dortmund-Derne, Münster 2020.
    • Praktische Übung: Geschichte in interdisziplinären Settings. Die Geschichte von Kohle und Chemie im Ruhrgebiet mit Ingenieuren erarbeiten (FR 12-14) Die Lehrveranstaltung wird gemeinsam mit Prof. Dr. Norbert Kockmann vom Lehrstuhl für Apparatedesign der Fakultät für Bio- und Chemieingenieurwesen der Technischen Universität Dortmund durchgeführt.
      In der Praktischen Übung werden Studierende der Fakultät für Bio- und Chemieingenieurwesen und Studierende des geschichtswissenschaftlichen Bachelorstudiengangs zusammengeführt. Am Beispiel einiger konkreter Quellen erarbeiten Sie in interdisziplinären Kleingruppen die politischen, sozialen und ökonomischen Rahmenbedingungen verschiedener technischer Verfahren zur Kohleveredlung im Ruhrgebiet. Sie analysieren also Folgen und Voraussetzungen von Innovationen und üben sich dabei in der Arbeit mit Quellen und der interdisziplinären Forschung.
      Die Übung findet als Kombination aus a-synchron zu absolvierenden Aufgaben und gemeinsamen Zoom-Sitzungen zur Diskussion statt. Je nach Lage kann eine Exkursion angeboten werden.

  • Sommersemester 2020
    • Summer School: Migration, Inklusion und Marginalisierung. Transnationale Geschichte(n) der Mobilität (Sep/Okt 2020)
      Die Summer School „Migration, Inklusion und Marginalisierung: Transnationale Geschichte(n) der Mobilität“ richtet sich an M.A.- und M.Ed.-Studierende der Geistes- und Sozialwissenschaften. Das Lehr-Projekt thematisiert transnationale, multi- und interdisziplinäre Perspektiven auf Migration, geographische und soziale Mobilität, gesellschaftliche, kulturelle und politische Inklusion, und Marginalisierung von Migrant*innen im 19. und 20. Jahrhundert in Europa und den USA.
      Der Zugriff auf das Thema erfolgt durch intersektionale Analysen der wirtschaftlichen, sozialen, politischen, kulturellen und geschlechtsspezifischen historischen Entwicklungen europäischer, US-amerikanischer und transatlantischer Migrationsmuster. Studierende erlernen und diskutieren den Forschungsstand und aktuelle politische Auseinandersetzungen bezüglich Migration, Flucht und Vertreibung, sowie die Konsequenzen für Einwanderungs- und Auswanderungsgesellschaften durch forschungszentrierte Projektarbeit und Inputs in Form von Vorträgen durch Expert*innen, Praktiker*innen und Aktivist*innen.
      In ihren Projekten erarbeiten Studierende eigenständig Teilaspekte des Querschnittsthemas, welche sie vertieft erforschen und anschließend in einer Form ihrer Wahl präsentieren. Die fachliche und biographische Heterogenität der Studierenden bietet hierbei einen Methoden- und Perspektivenpluralismus, der für die Summer School nutzbar gemacht werden soll.
      Die Summer School findet als 3-wöchige Veranstaltung statt. Die erste Woche dient zur thematischen und theoretischen Einführung und als Projektwerkstatt. Mit Unterstützung der Lehrenden, u.a. durch tägliche Sprechstunden, bietet die zweite Woche Raum für die selbstständige Archiv- und Projektarbeit der Studierenden. Die dritte Woche ist konzeptioniert als Konferenz- und Ausstellungsteil, in welchem die Einzel- und Gruppenprojekte vorgestellt und diskutiert und anschließend der (Hochschul-)Öffentlichkeit digitalisiert zugänglich gemacht werden.
      Website Summer School 2020*
    • Übung für Fortgeschrittene: Vom Steinkohlenteer über Kohlehydrierung zur Feinchemie. Die Entwicklung der chemischen Industrie im Ruhrgebiet aus technischer und historischer Perspektive (Blockveranstaltung, Freitags) Die Lehrveranstaltung wird gemeinsam mit Prof. Dr. Norbert Kockmann vom Lehrstuhl für Apparatedesign der Fakultät für Bio- und Chemieingenieurwesen der Technischen Universität Dortmund durchgeführt.
      In der gemeinsamen Lehrveranstaltung werden Studierende der Fakultät für Bio- und Chemieingenieurwesen und Studierende der geschichtswissenschaftlichen Bachelor- und Masterstudiengänge zusammengeführt. Inhaltlich steht die Entwicklung verschiedener technischer Verfahren zur Kohleveredlung im Ruhrgebiet, welche im Kontext der politischen, sozialen und ökonomischen Rahmenbedingungen betrachtet werden, im Mittelpunkt. So sollen die sozialen, politischen, wirtschaftlichen und technischen Voraussetzungen und Folgen verschiedener technologischer Innovationen analysiert werden. In der Übung werden interdisziplinäre Tandems gebildet, in welchen die Querschnittsthemen aus Sicht der jeweiligen Disziplin diskutiert werden.
      Sie absolvieren die LV im Selbststudium über einen entsprechend aufbereiteten Moodle-Kurs, der Sie durch die einzelnen Lektionen führt. Die Lehrenden begleiten Sie hierbei beratend.

  • Wintersemester 2019/20
    • Hauptseminar: Globalisation and Energy in the 19th and 20th century (MO 10-12)
      The seminar combines a historical view on globalisation, defined as a growing density of economic, cultural and political interdependence, with the history of energy. Within the seminar, we examine the development of the market for energy as well as the waves of globalisation from the 19th century to the end of the 20th century, while closely looking at the connections between the two processes. Due to the transnational nature of both processes, we will not limit our analysis to Germany or Western Europe, even if we focus on the case of Germany from time to time.
      The seminar will be held in English. Term papers can be written in English or German.
      Vorbereitende Literatur:
      • Osterhammel, Jürgen und Petersson, Niels P.: Globalization. A short history, Princeton 2005.
    • Übung für Fortgeschrittene: Vom Steinkohlenteer über Kohlehydrierung zur Feinchemie. Die Entwicklung der chemischen Industrie im Ruhrgebiet aus technischer und historischer Perspektive (Blockveranstaltung, Freitags) Die Lehrveranstaltung wird gemeinsam mit Prof. Dr. Norbert Kockmann vom Lehrstuhl für Apparatedesign der Fakultät für Bio- und Chemieingenieurwesen der Technischen Universität Dortmund durchgeführt.
      In der gemeinsamen Lehrveranstaltung werden Studierende der Fakultät für Bio- und Chemieingenieurwesen und Studierende der geschichtswissenschaftlichen Bachelor- und Masterstudiengänge zusammengeführt. Inhaltlich steht die Entwicklung verschiedener technischer Verfahren zur Kohleveredlung im Ruhrgebiet, welche im Kontext der politischen, sozialen und ökonomischen Rahmenbedingungen betrachtet werden, im Mittelpunkt. So sollen die sozialen, politischen, wirtschaftlichen und technischen Voraussetzungen und Folgen verschiedener technologischer Innovationen analysiert werden. In der Übung werden interdisziplinäre Tandems gebildet, in welchen die Querschnittsthemen aus Sicht der jeweiligen Disziplin diskutiert werden.
      Im Rahmen der Lehrveranstaltungen finden zwei Exkursionen statt. Die Lehrveranstaltung findet freitags statt, wird jedoch nicht wöchentlich abgehalten, sondern in je 3-stündigen Blöcken, die mit den Exkursionen zu einem 14-tägigen Rhythmus führen.

  • Sommersemester 2019
    • Hauptseminar: Unternehmen und Unternehmer. Unternehmenshistorische Perspektiven auf die Entwicklung der Montanindustrie in Deutschland (MO 10-12)
      Unternehmen spielen nicht nur in der wirtschaftlichen, sondern auch der gesellschaftlichen Sphäre unserer Gesellschaft eine wichtige Rolle. Im Rahmen des Hauptseminars nähern wir uns den Unternehmen und Unternehmern auf einer theoretischen Ebene. Hierbei untersuchen wir den Weg vom „schöpferischen Zerstörer“ zum Managerunternehmer ebenso wie die Theorien Chandlers oder die „Varieties of Capitalism“. Die theoretische Betrachtung wird ergänzt durch empirische Beispiele aus der Montanindustrie, welche von den Studierenden in Form von Quellen in das Seminar eingebracht und vor dem erarbeiteten theoretischen Hintergrund diskutiert werden.
      Vorbereitende Literatur:
      • Berghoff, Hartmut: Moderne Unternehmensgeschichte. Eine themen- und theorieorientierte Einführung, Paderborn 2004.
      • Schülein, Johann August, Lueger, Manfred und Hametner, Hubert (Hg.): Unternehmen aus sozialwissenschaftlicher Perspektive, Wien 2007.
      • Wischermann, Clemens, Patzel-Mattern, Katja und Jungkind, Thilo (Hg.): Studienbuch institutionelle Wirtschafts- und Unternehmensgeschichte, Stuttgart 2015.
    • Oberseminar: Fakt und Fiktion. Die Montangeschichte des Ruhrgebiets in Romanen, Filmen und Dokumentationen (FR 10-12)
      Begegnet einem das Ruhrgebiet in Spielfilmen oder Romanen, spielt die Montanindustrie häufig eine prominente Rolle. Auch wenn Stahlindustrie und Bergbau nicht im Fokus der Betrachtung stehen, muss die Montanindustrie oft als Kulisse herhalten, um eine bestimmte Stimmung zu erzeugen. Als Fiktion brauchen sich weder Filme noch Romane an die Wahrheit zu halten, spannend ist jedoch trotzdem die Frage, ob die dargestellten Inhalte einem historischen Faktencheck standhalten. Anders als Romane und Filme erheben Dokumentationen einem Wahrheitsanspruch. Gerade in den letzten Jahren, als das Ende des Ruhrbergbaus näher rückte, entstanden viele Dokumentationen, die sich mit der Geschichte der Montanindustrie beschäftigen. Viele dieser Dokumentationen lassen dabei die verklärten Erinnerungen einiger Akteure ohne eine (notwendige) Kontextualisierung stehen und erzeugen dabei ein verfälschtes Bild der Geschichte.
      In dem Oberseminar untersuchen wir verschiedene Filme, Romane und Dokumentationen auf ihre historische Korrektheit. Dabei erarbeiten wir zugleich die Geschichte der Montanindustrie an der Ruhr seit der Industrialisierung. Die Auswahl der zu untersuchenden Medien erfolgt gemeinsam in der ersten Sitzung. Gerne dürfen Sie eigene Vorschläge vorab an juliane.czierpka@rub.de mailen.
      Vorbereitende Literatur:
      • Farrenkopf, Michael: Wiederaufstieg und Niedergang des Bergbaus in der Bundesrepublik, in: Dieter Ziegler (Hg.): Rohstoffgewinnung im Strukturwandel. Der deutsche Bergbau im 20. Jahrhundert (Geschichte des deutschen Bergbaus 4), Münster 2013, S. 183-302.
      • Abelshauser, Werner: Der Ruhrkohlenbergbau seit 1945. Wiederaufbau, Krise, Anpassung, München 1984.

  • Wintersemester 2018/19
    • Hauptseminar: Regionale Industrialisierung in Europa (MO 10-12)
      Die Industrialisierung Europas vollzog sich nicht flächendeckend, sondern regional. Die Industrialisierungspfade der einzelnen Regionen wichen hierbei in Abhängigkeit von dem Zeitpunkt der Industrialisierung, der Faktorausstattung oder der Lage voneinander ab, so dass jede Region ihren spezifischen Weg fand. In dem Hauptseminar werden wir die Industrialisierungspfade ausgewählter Regionen betrachten und vergleichen. Hierbei wird jeder der Teilnehmenden zu einer Expertin oder einem Experten für eine dieser Regionen gemacht, um dann diese Regionen unter anderem in Bezug auf die dominierenden Branchen, die Entstehung von und die Anbindung an Verkehrswege oder die Bevölkerungsstruktur zu vergleichen. So wird im Laufe des Seminars die Geschichte der Industrialisierung Europas erarbeitet, die Triebkräfte für die Entwicklung identifiziert und die Rolle der einzelnen Regionen analysiert.
      Vorbereitende Literatur:
      • Pollard, Sidney: Peaceful Conquest. The Industrialization of Europe, 1760-1970, Oxford/ New York 1981.
    • Oberseminar: Marshallplan, Koreakrise, Investitionshilfe und Wohnungsnot. Der Ruhrbergbau in der frühen Nachkriegszeit. Eine Hinführung an die wissenschaftliche Arbeit im Archiv (MO 14-16)
      Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war die Steinkohle aus dem Ruhrgebiet von immenser wirtschaftlicher und politischer Bedeutung. Die Zechen an der Ruhr waren zwar aufgrund des Arbeitskräftemangels, dem Raubbau in den Kriegsjahren und einem Investitionsstau nicht in der Lage die Nachfrage nach Brennstoffen zu decken, blieben aber trotz des Imports US-amerikanischer Kohle und der verstärkten Nutzung von Mineralöl der wichtigste Lieferant für Energie. Durch die Eingliederung der westdeutschen Montanindustrie in die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS), gelang der jungen Bundesrepublik die Rückgewinnung nationaler Souveränität während zugleich ein wichtiger Grundstein für die Entstehung der Europäischen Union gelegt wurde. In dem Oberseminar befassen wir uns mit dem Ruhrbergbau von Kriegsende bis zur Gründung der EGKS in der ersten Hälfte der 1950er Jahre. Unter Hinzuziehung archivalischer Quellen, betrachten wir die verschiedenen Institutionen die zur Verteilung der knappen Kohlen geschaffen wurden, die Interessen der Alliierten und der deutschen Akteure, die eigentumsrechtliche Situation der Bergbauunternehmen und untersuchen mit welchen Strategien die Unternehmen des Ruhrbergbaus die Folgen des Zweiten Weltkrieges zu überwinden versuchten.
      Im Rahmen des Oberseminars erfolgt ein Besuch im Bundesarchiv Koblenz. Dank einer Förderung durch das Programm „Forschendes Lernen“ der RUB werden die Kosten für die Exkursion übernommen.
      Bitte melden Sie sich nur für das Oberseminar an, wenn Sie in der KW 48 (26.-30. November 2018) an der Exkursion in das Bundesarchiv Koblenz teilnehmen können!
      Vorbereitende Literatur:
      • Farrenkopf, Michael: Wiederaufstieg und Niedergang des Bergbaus in der Bundesrepublik, in: Dieter Ziegler (Hg.): Rohstoffgewinnung im Strukturwandel. Der deutsche Bergbau im 20. Jahrhundert (Geschichte des deutschen Bergbaus 4), Münster 2013, S. 183-302.

  • Sommersemester 2018
    • Übung für Fortgeschrittene: Die EGKS als Teil der europäischen Integration im 20. Jahrhundert (MO 10-12)
      Die 1953 gegründete Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) war der Ausgangspunkt für den Prozess der wirtschaftlichen und politischen Integration Europas nach dem zweiten Weltkrieg. Durch die Vereinigung der Montanindustrien der Gründungsstaaten Frankreich, Deutschland, Italien, Belgien, Luxemburg und den Niederlanden wurde der Dialog zwischen den Ländern vertieft und trotz einiger gescheiterter Versuche einer engeren Bindung konnte die Zusammenarbeit auf weitere Bereiche übertragen werden. So kam es zum Beispiel 1957 zur Gründung der Europäischen Atomgemeinschaft und 2002 zur Schaffung einer Wirtschafts- und Währungsunion. Im Rahmen der Übung werden wir uns den verschiedenen Stationen der Europäischen Integration über die Analyse jeweils bedeutsamer Quellen nähern. Dabei werden wir uns sowohl mit den Ideen zur Zukunft Europas aus der Zwischenkriegszeit und der Zeit des Zweiten Weltkriegs als auch mit den gescheiterten Integrationsversuchen der Nachkriegszeit auseinandersetzen.
      Literatur:
      • Hohls, Rüdiger und Kaelble, Hartmut (Hg.): Geschichte der europäischen Integration bis 1989 (Europäische Geschichte in Quellen und Essays 1), Stuttgart 2016.
    • Oberseminar: Der Ruhrbergbau in der westdeutschen Wirtschaftsgeschichte von 1945 bis in die 1980er Jahre (DO 10-12)
      Die bundesdeutsche Wirtschaftsgeschichte nach 1945 lässt sich in verschiedene Phasen unterteilen: Auf die Zusammenbruchgesellschaft der unmittelbaren Nachkriegszeit folgte das sogenannte Wirtschaftswunder, das wiederum Ende der 1960er Jahre abebbte und in eine Zeit stagnierenden Wachstums überging. Die wirtschaftliche Entwicklung des Ruhrbergbaus nach dem Zweiten Weltkrieg lässt sich mit dieser Periodisierung nicht fassen, so blieb das Wachstumstempo des Steinkohlenbergbaus zu Beginn der 1950er Jahre hinter dem anderer Branchen zurück und etwa zehn Jahre vor der ersten Rezession im Nachkriegsdeutschland, geriet der Ruhrbergbau in die Kohlenkrise. Die Ölpreisschocks der 1970er Jahre hingegen ließen die Akteure des Ruhrbergbaus kurzzeitig auf eine Wiederbelebung der Nachfrage nach Kohle und Koks hoffen. In dem Oberseminar werden wir uns die bundesdeutsche Wirtschaftsgeschichte über das Studium der Sekundärliteratur erschließen, um anschließend archivalische Quellen zur Wirtschaftsgeschichte des Ruhrbergbaus zu sichten und diese kritisch im Kontext der wirtschaftlichen Entwicklung Westdeutschlands zu analysieren.
      Literatur:
      • Abelshauser, Werner: Deutsche Wirtschafts-geschichte seit 1945, München 2004.
      • Farrenkopf, Michael: Wiederaufstieg und Niedergang des Bergbaus in der Bundesrepublik, in: Dieter Ziegler (Hg.): Rohstoffgewinnung im Strukturwandel. Der deutsche Bergbau im 20. Jahrhundert (Geschichte des deutschen Bergbaus 4), Münster 2013, S. 183-302.