Lehrveranstaltungen seit dem Wintersemester 2018/19

  • WiSe 2020/2021
    • Hauptseminar: "Frontier? The History of the U.S. West in the Long 19th Century"

      Von Karl May bis „High Noon” ist der US-amerikanische Westen verwoben mit ikonischen Bildern und actionreichen Mythen. Bis in die 1980er-Jahre dominierten historiographische Narrative, die „den Westen“ als durch weiße Siedler*innen zu erschließende „Frontier“ begriffen, deren indigene Bevölkerung und geographische Wildnis gebändigt worden sei, um sie in die Vereinigten Staaten zu integrieren. Frederick Jackson Turners „Frontier“-These, die diese Entwicklung synonym machte mit „Americanism,“ bleibt wirkmächtig. Dieses Seminar wird die historischen Imaginierungen des US-amerikanischen Westens untersuchen, sowie Studierende die Politik-, Sozial- und Kulturgeschichte territorialer Expansion im langen 19. Jahrhundert, sowie die Geschichte des Westens als Region und Begegnungsstätte diverser Kulturen (einschließlich indigener communities) vermitteln, von der Northwest Ordinance 1787 bis zum Indian Citizenship Act 1924. Learning outcomes sind, dass Studierende die Geschichte von „Frontier“-Begriffen, territorialer Expansion, „Manifest Destiny“ und Ideen „des Westens“ kritisch analysieren können und zentrale Entwicklungen der Geschichte des US-Westens als ideologisches Konzept und als diverse Region im Kontext der Entwicklung der USA im langen 19. Jahrhundert erlernen und eigenständig vertieft untersuchen können.

      • SoSe 2020
        • Hauptseminar: "Pirates, Madams, Voodoo Queens: New Orleans' Kulturgeschichte"

          New Orleans wurde 1718 als La Nouvelle-Orléans gegründet durch Jean-Baptiste Le Moyne, den Gouverneur Französisch-Louisianas. Bis die Stadt durch den Louisiana Purchase 1803 zum Territorium der USA hinzustieß, war The Crescent City unter französischer und spanischer Herrschaft. Die Stadt zeichnet sich noch heute durch dieses spezifische Kolonialerbe, ihre Diversität und ihre kulturelle Nähe zur Karibik aus und fungiert noch immer als eine der größten Hafenstädte der USA. Über die Jahrhunderte vereinte The Big Easy Geschichten und Legenden von Gefahr, Wildnis, Piraterie, Dekadenz, Savoir-Vivre, Jazz, Alkohol, Glücksspiel, Sexarbeit und Voodoo. Gleichzeitig ist New Orleans eine katholische Stadt, deren weltweit bekannter Mardi Gras religiöse wie lokal-kulturelle Traditionen ausdrückt. Als Learning Outcomes erlernen Studierende in diesem Seminar anhand von lokaler und regionaler Kulturgeschichte zentrale historische Entwicklung Louisianas sowie Nordamerikas vom frühen 18. Jahrhundert bis zum Hurricane Katrina (2005). Der Schwerpunkt liegt hierbei sowohl auf Quellenarbeit als auch auf der Analyse aktueller Forschungsdebatten. Studierende erlernen Fragestellungen und Untersuchungsmethoden der Kulturgeschichte, einschließlich der Gender History, und wenden diese in eigenen Forschungsprojekten an. Bitte beachten Sie, dass die Seminarliteratur auf Englisch verfasst ist und daher sehr gute Englischkenntnisse notwendig sind. (Epochale Zuordnung: Frühe Neuzeit, Langes 19. Jahrhundert, 20. Jahrhundert)

        • Oberseminar: "South by Southwest: The Cotton Belt, the Sunbelt, and the Politics of Space" (auf Englisch)

          Steel Belt, Rust Belt, Bible Belt – several regions in the United States carry names that supposedly denote their economic and social characteristics. This seminar focuses on the emergence, evolution, and transformation of the lower third of the United States’ continental territory as the Cotton Belt and, subsequently, the Sunbelt in the long 19th and 20th centuries. The course will take intersectional approaches to the history of slavery and the rise of the cotton empire in the Deep South, the repercussions of the Civil War and Reconstruction, industrialization and the so-called southern industrial lag, migration patterns, evolving immigration policies and border disputes, international relations with the Caribbean and Mexico, and race and gender relations. We will discuss federal, regional, and local modernization and urbanization efforts and the demographic and economic revival and conceptual reinvention/re-branding of the South and Southwest from “Dixie” to “Sunbelt” that started in the mid-20th century. Stretching from North Carolina to California, the Sunbelt saw the rise of technology and defense industries in the region from the 1940s onward; yet, the region continues to be highly differentiated in terms of social status, urban and rural development, and political affiliations. Learning outcomes include the ability for students to identify and analyze key developments in southern history and the history of the Southwest, the political and social history of space and spatialization, modes of production, and social hierarchization, and the environmental and sociocultural history of the region and the United States. Through the discussion of recent historical research and a particular focus on primary source work (including the work with digital repositories to conduct their own research on a topical aspect of their choice), students will critically reflect on the entanglements of national and regional policies and the social construction of space.

          • WiSe 2019/2020
            • Ringvorlesung: Einführung in Postkoloniale Geschichte(n) und Theorien

              Nach einer für die gesamte Welt paradigmatischen europäischen Kolonialgeschichte, deren Auswirkungen für die kolonialisierten Staaten und die Kolonialstaaten bis heute wirkmächtig sind, zielen postkoloniale Geschichten und Theorien darauf ab, die verschiedenen Ebenen kolonialer Begegnungen in historischer, textlicher, figuraler, räumlicher, politischer, soziologischer und wirtschaftlicher Perspektive zu analysieren. Der Fokus liegt dabei auf den sozio-historischen Interdependenzen und Verflechtungen zwischen den Ländern des Globalen Südens und des Globalen Nordens. Gleichzeitig widersetzt sich der Begriff »postkolonial« einer exakten Markierung: Weder bezeichnet er einen spezifisch-historischen Zeitraum noch einen konkreten Inhalt oder ein klar bestimmbares politisches Programm. Doch gleich ist allen Perspektiven die kritische Frage nach der Machtverteilung und die Kritik an eurozentrischen Perspektiven in Forschung und Lehre.Durch diese Einführung in postkoloniale Geschichten und Theorien im Format einer Ringvorlesung lernen Studierende das vielfältige und dynamische Feld postkolonialer Geschichtsschreibung und Theoriebildung kennen. Mithilfe multi- und interdisziplinärer Perspektiven gibt die Veranstaltung Einblicke in verschiedene Epochen und Räume postkolonialer Forschung, um Studierenden sowohl theoretische Grundlagen als auch historische, soziologische, politikwissenschaftliche, kunstgeschichtliche und kulturwissenschaftliche Anwendungsfelder zu vermitteln. Vorbereitende Texte werden in einen Moodlekurs gestellt. Die Veranstaltung beginnt am 16.10.2019. Sie ist für Gender-Studies geöffnet und besonders für den M.Ed.geeignet.

            • Oberseminar: Africa/America: Transepochal Perspectives on the Transatlantic Slave Trade (taught with Jun.-Prof. Dr. Verena Krebs)

              This seminar explores the history of the transatlantic slave trade from its onset in the middle of the 15th century to the early 19th century. How - and to what societal and economic impact - did the enslavement of Africans from West Africa fuel and enable European Expansionism? In focussing equally on the course and ramifications of the slave trade on realms and societies in both West Africa as well as the Atlantic islands, the Caribbean and North America, the seminar will shed multi-perspective, trans-epochal light on the history of a gruesome trade that helped shape the modern world with long-lasting repercussions. The seminar will be taught in English; student presentations shall also be held in English.

            • Übung für Fortgeschrittene: Can We Do It? Frauenbewegungen in den USA und Kanada, 1790-1970

              In dieser Übung für Fortgeschrittene werden anhand der Frauen- und Geschlechtergeschichte der Vereinigten Staaten und Kanadas, insbesondere bezogen auf Aktivismusgeschichte, die politischen, sozialen, ökonomischen und kulturellen Entwicklungen Nordamerikas vom späten 18. Jahrhundert bis Beginn der 1970er kritisch beleuchtet. Learning Outcomes für Studierende sind dabei, sich Wissen zur nordamerikanischen Frauen- und Geschlechtergeschichte anzueigenen und „Gender“ als eine historische Analysekategorie zu verwenden. Darüber hinaus werden durch die Diskussion aktueller Forschungsdebatten, vertiefter Quellenanalyse und Archivkunde, und praktischen Übung in Form von Projektarbeit die neuere und neueste US-amerikanische und kanadische Frauen- und Geschlechtergeschichte kritisch analysiert und bewertet. Durch eigene Forschung zu einem selbstgewählten thematischen Aspekt der Übung und mit Unterstützung der Lehrenden erstellen Studierende abschließend einen wissenschaftlichen Beitrag für eine digitale Ausstellung zum Thema Frauenbewegungen in den USA und Kanada, der hochschulöffentlich zugänglich sein wird. Dieser Beitrag kann verschiedene, selbstgewählte Formate annehmen. Die digitale Ausstellung wird darüber hinaus in Kooperation mit dem Oberseminar „100 Jahre Frauenwahlrecht: Erinnerungsboom zwischen Feminismus, Nostalgie und politischer Agenda“ realisiert, das sich auf Erinnerungskulturen und Frauengeschichte konzentriert. Darüber hinaus finden monatlich sogenannte „convergence classes,“ also Diskussionsforen, gemeinsam mit den Studierenden des Oberseminars statt, in dem sich die Teilnehmenden austauschen und ihre Forschungsprojekte diskutieren. Bitte beachten Sie, dass die Mehrzahl der Literatur und der Quellen auf Englisch verfasst und somit sehr gute Englischkenntnisse erforderlich sind. Geöffnet für Gender Studies, besonders geeignet für M.Ed. und Public History

            • SoSe 2019
              • Vorlesung: North American and its Transcultural Context, 2,000 B.C.E. – 2,000 C.E.

                The lecture is an introduction to US-American history from early settlement to the turn of the twenty-first century. With an emphasis on (trans-)cultural and social history, the lecture will introduce students to fundamental events, developments, actors, contexts, and current research debates in US-American history, including Native American history, the age of exploration and European settlement, the Columbian exchange, the transatlantic slave trade, the War of Independence and the Early Republic, western expansion and Manifest Destiny, Jacksonian democracy, the Civil War and Reconstruction, industrialization and urbanization, immigration and exclusion, borderlands and transcultural connections on the North American continent, the Progressive Era, the United States role in the World Wars, the Cold War, the social upheavals during the 1950s, 1960s and 1970s, and the economic and political developments at the end of the twentieth century. Students will be familiarized with key aspects of US and transcultural North American history and will be able to identify vital connections and trends in the historical development of the United States and its transcultural context.

              • Hauptseminar: Die Geschichte von White Supremacy in den USA

                Dieses Hauptseminar untersucht die historischen Formierungen von Whiteness und White Supremacy in den USA von der Gründung britischer Kolonien bis zum frühen zwanzigsten Jahrhundert. Kritisch analysiert werden dabei die Entstehung von „race“-Konzepten, rassifizierter gesellschaftlicher Hierarchisierung (auch im Zusammenspiel mit anderen sozialen Differenzkategorien wie Geschlecht, Herkunft, soziale Schicht oder Sexualität) und White Supremacy-Politiken, Gesetzen, Gruppen und Graswurzelbewegungen in der Geschichte der USA. Das Seminar thematisiert die Rolle von White Supremacy und Whiteness als historisch und räumlich kontingenten Phänomen in innen- und außenpolitischen sowie gesellschaftlichen Entwicklungen der USA im 17., 18. 19. und frühen 20. Jahrhundert, u.a. bezüglich des Sklavenhandels, Besitztum, politischer Teilhabe, Kriegsführung, territorialer Expansion, Industrialisierung und Urbanisierung, Einwanderung, Reformbewegungen und Kulturproduktion. Lernziele für Seminarteilnehmer*innen sind zum einen, mit der Geschichte von White Supremacy in den USA, Schlüsseldokumenten und aktuellem Forschungsstand vertraut zu sein, zum anderen historische Entwicklungen, Kontexte und Brüche in US-amerikanischer Geschichte kritisch einordnen und hinterfragen zu können.

            • WiSe 2018/19
              • Hauptseminar: Die Schwarze Bürgerrechtsbewegung in den USA

                Dieses Seminar untersucht und diskutiert die Schwarze Bürgerrechtsbewegung in den USA in ihren Auseinandersetzungen um soziale und race-bezogene Gleichheit ab Ende des US-amerikanischen Bürgerkieges im Jahr 1865 bis hin zur #BlackLivesMatter-Bewegung. Dies schließt die Thematisierung politischer und juristischer Entwicklungen, white supremacist Widerstand, zentrale Protagonist_innen und Organisationen der Schwarzen Bürgerrechtsbewegung (wie W.E.B. Du Bois, Marcus Garvey, Ella Baker, Dr. Martin Luther King, Jr., Rosa Parks, Fannie Lou Hamer, Malcolm X, Huey Newton, James Baldwin, u.a.), gender_queere Perspektiven, die Black Power-Bewegung und intersektionale Fragestellungen mitein. Lernziele des Seminars sind, dass Studierende ein Schlüsselverständnis der Forderungen, Ziele, Methoden und Rückschläge der Schwarzen Bürgerrechtsbewegung des späten 19. und des 20. Jahrhunderts entwickeln sowie die geschichtlichen Kontexte und Auswirkungen auf die US-Gesellschaft analysieren können.

              • Oberseminar: „La Frontera: Borderlands, Migration, and Racialization“

                This course examines the history of U.S.-Mexican, U.S.-Caribbean, and U.S.-Canadian borderlands in the nineteenth and twentieth century. First popularized by Eugene Bolton in reference to the Spanish empire in North America, borderlands are a space and a historiographical method which describes the analysis of geographical, political, economic, and sociocultural contact zones across continents. Focusing on North America, we will discuss the relation of borderlands to imperialism and territorial expansion, central and peripheral power structures, the consolidation of nation states, immigration, and race and gender relations in the “in-between.” Students will be able to identify and analyze key issues and current research debates in global borderlands history, political, social and cultural history in North America, and the history of racialization.