Kommentierung
Der im Rahmen des DFG-Projekts „Der Christus patiens und die griechische Centodichtung“ geplante Kommentar zum Christus patiens basiert auf einem neuartigen Kommentierungskonzept und verfolgt ein vierfaches Ziel:
- die erstmalige kommentierende Erschließung des einzigen erhaltenen griechischen Cento-Dramas
- das Entwickeln, Anwenden und Reflektieren von speziell für centones geeigneten Kommentierungsmethoden
- die Einbeziehung von digitalen Kontextualisierungsmöglichkeiten, Anwendungsformen und Präsentationsformaten
- die Zusammenführung von unterschiedlichen, für das Verständnis und die Kommentierung des Christus patiens wichtigen wissenschaftlichen Kompetenzen.
Eingeladen sind 21 namhafte Wissenschaftler/Innen aus den Gebieten der Klassischen Philologie, Theologie, Theaterwissenschaft, Philosophie und Komparatistik, die jeweils eine kürzere Passage des Centos von ca. 80 bis 200 Versen kommentieren und dabei unterschiedliche methodische Herangehensweisen verwenden. In der Zusammenschau ergibt sich ein Gesamtkommentar des Christus patiens, der – idealiter – 21 verschiedene Kommentierungsweisen dieses Textes vorstellt bzw. zur Diskussion stellt.
Jeder Kommentar soll einen ersten methodisch-theoretischen Teil enthalten, in dem über die Schwierigkeiten, Besonderheiten, Grenzen und Möglichkeiten der Kommentierung von Cento-Dichtungen sowohl allgemein als auch speziell mit Blick auf den Christus patiens bzw. auf die jeweils zu kommentierende Stelle (und den fachwissenschaftlichen Fokus) unter Berücksichtigung von digitalen Kontextualisierungsmöglichkeiten und Präsentationsformaten reflektiert wird. In einem zweiten, praktischen Teil erfolgt die Kommentierung der ausgewählten Textpassage.
Die Wissenschaftler/Innen arbeiten und entwickeln ihre Konzepte gänzlich unabhängig voneinander, erst nach Fertigstellung aller Kommentarteile werden sie zusammen veröffentlicht. Dies geschieht – analog zur Edition des Christus patiens – in digitaler Form, weshalb auch die ‚praktischen‘ Teile der Kommentierungen je nach Konzept ganz unterschiedlich in den kommentierten Text ‚hineingewoben‘ werden oder als Anmerkungen, Begleittexte, Rahmen, Einleitungen zu einzelnen Passagen etc. hinzutreten können – auch hier gilt es, die ‚klassischen‘ Gestaltungs- bzw. Präsentationsformen von Kommentaren zu hinterfragen oder zu erweitern.
Der Kommentar kann in deutscher oder englischer Sprache abgefasst werde.