Kornea-Schädigungsmodell

Oxidativer Stress, verursacht durch Alter, operative Eingriffe oder Erkrankungen, trägt zur Schädigung der Hornhaut bei. Unsere Arbeitsgruppe arbeitet an der Etablierung eines porcinen Schädigungsmodells, um die durch oxidativen Stress induzierten Prozesse zu analysieren und mögliche therapeutische Interventionsmöglichkeiten zu testen. Dabei werden porcine Hornhautkulturen mit Wasserstoffperoxid, einem starken Oxidans, geschädigt und anschließend mittels proteinbiochemischer und molekularbiochemischer Analysen untersucht.

Kornea-Modell zur Untersuchung des Keratokonus

Keratokonus ist eine multifaktorielle, fortschreitende Augenerkrankung, die durch Ausdünnung und konische Verformung der Hornhaut gekennzeichnet ist. Unsere Arbeitsgruppe etabliert derzeit ein Keratokonusmodell, bei dem Hornhautkulturen durch die Gabe von Collagenase Typ 2 geschädigt werden. Dieses Modell ermöglicht es uns, die Pathogenese der Erkrankung zu untersuchen und neue therapeutische Ansätze zu testen.

Schweinekornea-Modell zur Entwicklung eines neuartigen Lasersystems

Präklinische Studien sind entscheidend, um Medizinprodukte im Labor zu testen, bevor sie an Menschen geprüft werden. Dies ermöglicht erste Einschätzungen über die Wirksamkeit und Verträglichkeit sowie frühzeitige Optimierungen in der Entwicklung.
In einem vom BMBF geförderten Projekt entwickeln wir in Zusammenarbeit mit SCHWIND eyetech-solutions ein nicht-invasives Laser-induziertes Brechungsindex-Änderungssystem (LIRIC) zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten. Mit ultrakurzen Laserpulsen wird die Struktur der Hornhaut beeinflusst, ohne sie zu schneiden, wodurch die Brechkraft des Auges verändert wird. LIRIC könnte eine neue Dimension in der Behandlung von Fehlsichtigkeiten wie Kurzsichtigkeit (Myopie), Weitsichtigkeit (Hyperopie), Stabsichtigkeit (Astigmatismus) und Altersweitsichtigkeit (Presbyopie) eröffnen. Durch den Verzicht auf die Entfernung von Gewebe werden die Risiken und Nebenwirkungen für die Patienten minimiert. Das Verfahren sollte in Zukunft für ein breites Spektrum von Patientengruppen anwendbar sein, einschließlich solcher mit Presbyopie. Ein weiterer Vorteil ist, dass die LIRIC-Behandlung mehrfach am Auge angewandt werden kann.


Unsere Forschung an Kornea-Modellen trägt maßgeblich zur Entwicklung neuer Diagnose- und Therapiemethoden bei und fördert die interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Augenheilkunde.