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Bachelor- und Master-Studiengang (B.A. und M.A.) Erziehungswissenschaft

Bachelor- und Masterstudentinnen und -studenten können Qualifikationen für eine berufliche Tätigkeit in einem Arbeitsfeld erwerben, das sich mit "internationale und interkulturelle Pädagogik" umschreiben lässt und das bspw. aus Berufsfeldern in internationalen Organisationen, in Ausländerbehörden, in den international ausgerichteten Bildungsabteilungen freier Träger, halbstaatlicher Organisationen und politischer Stiftungen besteht. Öffentlichkeitsarbeit, die Planung und Durchführung von Maßnahmen zum internationalen Schüler- und Jugendaustausch, internationale Kulturarbeit etc. sind Tätigkeitsfelder dieser Art. Es wird den Studierenden, die sich für das Aufgabengebiet der Vergleichenden Erziehungswissenschaft interessieren, angeraten, selbst frühzeitig Praxiserfahrungen im Bereich der internationalen und interkulturellen Pädagogik zu sammeln. Hierzu eignen sich neben Studienaufenthalten an ausländischen Universitäten auch Praktika bspw. folgender Art: Ferienfreizeit für deutsche und ausländische Kinder und Jugendliche, internationaler Schüleraustausch, Jugendbegegnungsreisen freier Träger (z.B. Kibbutz, internationale Jugendgemeinschaftsdienste), Hospitation bei Institutionen mit internationalen Bildungsprojekten [z.B. bei Trägern von Weiterbildungen oder in internationaltätigen Hilfs- u.a. Nichtregierungsorganisationen, Kurzzeitaufenthalte im Ausland (z.B. Summerweeks in den USA)].

Master of Education (M.Ed. - EWL)

Durch die Beschäftigung mit internationalen und interkulturellen Einflüssen und Modellen von Erziehung und Bildung werden die Lehramtsstudentinnen und -studenten in ihrem Begleitstudium auf die zunehmende Multikulturalität ihrer späteren Berufspraxis vorbereitet. Die meisten Schulen pflegen einen internationalen Schüleraustausch mit Partnerschulen. Hier sind angehende Sek. I/Sek. II-Lehrerinnen und Lehrer, die sich schon im Studium mit Bildungsentwicklungen in anderen Ländern beschäftigt haben, in der Lage, Probleme der gegenseitigen Verständigung zu erkennen und für internationale Kommunikation und Dialog einzutreten. An vielen Schulen existieren auch Projektpatenschaften mit Dritte-Welt-Ländern. Auch in diesem Bereich können Studierende, die interkulturelle Selbstreflexion und eine Sensibilisierung für eurozentrische Blickverkürzungen und rassistische Vorurteile erworben haben, ihre im Studium gewonnenen Kenntnisse in den Schulalltag einbringen. Da "interkulturelle Erziehung" von der Kultusministerkonferenz (KMK) und in NRW zum Unterrichtsprinzip erklärt wurde, sind alle angehenden Lehrerinnen und Lehrer dazu aufgefordert, sich mit dieser Aufgabe auseinanderzusetzen. Das Veranstaltungsangebot der Vergleichenden Erziehungswissenschaft bietet Möglichkeiten, sich auf diesen Aspekt der zukünftigen Berufspraxis im Rekurs auf internationale Bildungsentwicklungen und Modelle interkulturellen Lernens vorzubereiten.

Master of Education (M.Ed. - EWU)

Die Lehramtsstudentinnen und -studenten mit dem Unterrichtsfach Pädagogik erhalten durch die Vergleichende Erziehungswissenschaft Impulse für ihre spätere Lehrtätigkeit in diesem Unterrichtsfach, das in seinem Lehrplan für Nordrhein-Westfalen u.a. Unterrichtsgegenstände aus diesem Bereich vorsieht. Beispielsweise stellen Themen wie Erziehung im Kibbutz, Kindheit und Familie im Kulturvergleich, Jugendprobleme und Sozialisationsdefizite in verschiedenen Gesellschaften, Bildungssysteme im internationalen Vergleich u.ä. mögliche Themen für den schulischen Pädagogikunterricht dar. Im Lehrplan für Erziehungswissenschaft der Sekundarstufe II werden Dimensionen interkulturellen Lernens und interkultureller Erziehung eigens als Beispiel für eine Curriculare Sequenzbildung von Klasse 11/I bis Klasse 13/II genannt. Neben dem für alle Lehrerinnen und Lehrer geltenden Anspruch der "interkulturellen Erziehung" in der Schule können Studierende des Unterrichtsfaches Pädagogik die Lehrangebote der Vergleichenden Erziehungswissenschaft zur Erweiterung ihrer Kenntnisse über die Komplexität der Erziehungswirklichkeit nutzen, die Gegenstand ihres zukünftigen Pädagogikunterrichts ist. Hierzu gehören auch Einblicke in nicht-schulische pädagogische Handlungsfelder und in die internationale und interkulturelle Dimension der heutigen Erziehungswirklichkeit.