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Band 10 -- Jan Christoph Greim: Von Stock- und Kühlfischen zu Fischfilets. Die Industrialisierung des Nahrungsmittels Seefisch (1860 bis 1945)

Heute ist Seefisch ein hochindustrielles, saisonal unabhängiges und weltweit verfügbares Nahrungsmittel. Der vorausgehende Industrialisierungsprozess gipfelte Ende der 1950er Jahre in der Abkehr vom Natürlichen – dem Fisch – hin zum genormten Tiefkühl-Filetblock, als neuer Rohstoff und dem Fischstäbchen als modernes Convenience Food. Vorbedingung dieser Entwicklung ist der im ausgehenden 19. Jahrhundert einsetzende industrielle Fischfang und die daraus resultierende Notwendigkeit, für die Massenanlandungen neue Absatzmärkte sowie geeignete Konservierungstechniken zu erschließen.
Jan Christoph Greim untersucht aus technikhistorischer Sicht die politischen, wirtschaftlichen und technischen Treiber, die zu diesem Industrialisierungsprozess in der Fischwirtschaft führten und hinterfragt den Wandel der Essgewohnheiten aus kulturhistorischer Perspektive.

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Band 8 -- Anja Titze (Hg.): Geschichte der elektrischen Kommunikation bis zum Smartphone

In der Reihe elektrischer Kommunikationsmittel ist das Smartphone der vorläufige Endpunkt einer knapp zweihundertjährigen Entwicklung. Mit seinen zahlreichen Apps vereint es Funktionen, die vormals getrennt voneinander in Telefon, Radio, Fernseher, Fotoapparat, Grammophon, Funkgerät, Taschenrechner, Computer und unzähligen weiteren Hilfsmitteln verfügbar waren. Mit dem Wechsel von Kommunikationsmitteln und -wegen sind auch Veränderungen der Mediennutzung und Kommunikationsgewohnheiten der Anwender verbunden. Andererseits passen sich die Medienproduzenten auch neuen technischen Möglichkeiten und Rezeptionsgewohnheiten an. In diesem interdisziplinären Sammelband werden die Wechselwirkungen technischer, gesellschaftlicher und kultureller Aspekte der elektrischen Kommunikationsgeschichte dargestellt.

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Band 6 -- Schreurs, Secci, Maier (Hg.): Vom Nachzügler zum Vorreiter. Kraftfahrzeugforschung in Wissenschaft und Industrie einst und jetzt

Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts führte die deutsche Automobilindustrie im internationalen Vergleich ein Schattendasein. Die Fahrzeugentwicklung lag in Händen von Praktikern. Die Technischen Hochschulen nahmen sich der Aufgabe der Kraftfahrtforschung nur sehr zögerlich an. Dies änderte sich unter anderem durch die aerodynamische Forschung während der 1920er Jahre. Die Bedeutung des Kraftfahrwesens für Rüstung und Kriegführung verhalf der Kraftfahrzeugforschung während des „Dritten Reiches“ zu einem rasanten Aufschwung. In der DDR unterlag die Kooperation zwischen Forschung und Fahrzeugbau den besonderen Rahmenbedingungen der Planwirtschaft. Der heutigen Kraftfahrzeugforschung stellen sich neue Herausforderungen nicht zuletzt im Kontext der Umweltproblematik (CO2).

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Band 4 -- Malte Stöcken: Dokumentation der Chemie in Krieg und Frieden. Maximilian Pflücke, Erich Pietsch und die Deutsche Chemische Gesellschaft von den 1920er bis in die 1970er Jahre

Eine der wichtigsten Funktionen wissenschaftlicher Gesellschaften besteht in der Publikation neuester Forschungsergebnisse, aber auch in der Berichterstattung über die Fortschritte der nationalen und internationalen Forschung. Für die Chemie gewann die 1867 gegründete Deutsche Chemische Gesellschaft (DChG) in dieser Hinsicht überragende Bedeutung. Bis in die 1950er Jahre hinein bildeten ihre Referateorgane den international gültigen Standard der Dokumentation für die Chemie. Infolge ihrer Schlüsselfunktion für den Wissens- und Technologietransfer – gerade auch für militärische und rüstungsrelevante Zwecke – gelang es der DChG während des „Dritten Reichs“, ihre Stellung nicht nur zu erhalten, sondern noch auszubauen.
Der vorliegende Band zeichnet die Entwicklung der Dokumentation in der DChG ab den 1920er Jahren nach und beschreibt die Karrieren der langjährigen Redaktionsleiter des Chemischen Zentralblattes und Gmelins Handbuch der anorganischen Chemie. Maximilian Pflücke (1889–1965) und Erich Pietsch (1902–1979) standen in enger Beziehung zu staatlichen, industriellen und militärischen Institutionen, die in weitreichende Kooperationsverhältnisse mit dem NS-Regime, speziell mit der Wehrmacht und der SS mündeten. Nach Kriegsende konnten Pflücke und Pietsch ihre Karrieren in Ost und West fortsetzen, da sie den konkurrierenden sowjetischen und amerikanischen Spezialeinheiten die deutschen Forschungsergebnisse zugänglich machten und als führende Dokumentare vor konsequenten Entnazifizierungsmaßnahmen bewahrt wurden.

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Band 2 -- Karlsch, Maier (Hg.): Studien zur Geschichte der Filmfabrik Wolfen und der IG Farbenindustrie AG in Mitteldeutschland

Bis heute erregt die Geschichte der IG Farbenindustrie AG das Interesse der Öffentlichkeit, da sie in die schlimmsten Verbrechen des NS-Regimes verstrickt war. Neben einigen Gesamtdarstellungen sind in den letzten Jahren Studien zu den Konzern-Unternehmen erschienen. Das Buch knüpft an Forschungen zur Geschichte der Filmfabrik Wolfen an und stellt Themen in den Mittelpunkt, die bisher noch gar nicht oder nur ansatzweise untersucht wurden. Die internationalen Autoren diskutieren Fragen der Konzerngeschichte bezüglich der Zyklon B-Produktion, des Erbes der IG in Mitteldeutschland, biographischen Aspekten der IG-Geschichte, des Kamera-Marketings, der Agfa-Geschichte in Leverkusen und Wolfen nach dem Krieg – Stichwort „Orwo“ – sowie der Sanierungsprobleme und der Abwicklung der Standorte Bitterfeld und Wolfen durch die Treuhandanstalt nach der Wende von 1990.

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