In Kooperation mit der Internationalen Hegel-Gesellschaft und der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste veranstaltet vom Forschungszentrum für Klassische Deutsche Philosophie / Hegel-Archiv der Ruhr-Universität Bochum.

 

Programmbeschreibung

„Erkenne dich selbst“ – Hegel nennt diesen Satz ein „absolutes Gebot“ und stellt ihn seiner ganzen Philosophie des Geistes voran. Um die Selbsterkenntnis individueller Neigungen und Schwächen geht es ausdrücklich nicht, auch nicht um sogenannte Menschenkenntnis, die solche Dispositionen bei anderen Menschen erforscht. Dies alles mag es geben, aber es ist in Hegels Augen trivial. Wenn Hegel mit dem absoluten Gebot des „Erkenne dich selbst“ seine Philosophie des Geistes eröffnet, dann ist dies gemeint: die „Erkenntnis des Wahrhaften des Menschen wie des Wahrhaften an und für sich – des Wesens selbst als Geistes“.

Was aber ist das „Wahrhafte des Menschen“? Das ist die alte und ganz aktuelle Frage der Anthropologie. Wie kaum eine andere Disziplin ist die Anthropologie in den letzten Jahren ins Zentrum des Interesses gerückt, innerhalb der Philosophie und in vielen anderen Bereichen. Und wie immer ist die Konjunktur der Anthropologie Ausdruck einer Krise – wenn wir sicher wüßten, worauf es ankommt, würden wir die Frage nach dem Menschen nicht stellen.

„Erkenne dich selbst – Anthropologische Perspektiven“: In systematischer und gegenwartsbezogener Absicht will der 31. Internationale Hegel-Kongreß in Bochum diskutieren, welche Perspektiven auf das „Wahrhafte des Menschen“ die Philosophie Hegels erschließt, wo sie überzeugt und wo sie problematisch oder renovierungsbedürftig ist. Zur Diskussion steht Hegels gesamte Philosophie des Geistes, die ausdrücklich auf ihre anthropologischen Potentiale hin befragt werden soll. Man darf vom Menschen sprechen und nicht nur vom „Subjekt“. Unter anthropologischem Aspekt sind auch die Logik und die Naturphilosophie neu zu untersuchen. Und nicht zuletzt steht derjenige Teil der Enzyklopädie zur Diskussion, dem Hegel selbst den Titel „Anthropologie“ gegeben und zu dem er mehrfach die jetzt veröffentlichten Vorlesungen gehalten hat. Im Übergang von der Naturphilosophie zur Philosophie des Geistes hat er hier Einsichten über das menschliche Leben einschließlich seiner Pathologien formuliert, die bis heute noch gar nicht ausgeschöpft sind.

Passend zur thematischen Ausrichtung des Kongresses liefert die Edition der Vorlesungsmitschriften in der Ausgabe „G.W.F. Hegel, Gesammelte Werke“ ganz neues Material: von der Logik über die Naturphilosophie, die Philosophie des subjektiven Geistes, die Philosophie des Rechts und die Philosophie der Weltgeschichte bis hin zur Philosophie der Kunst und der Religion. Zum Abschluß der von der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste getragenen Ausgabe im Jahr 2016 wird der 31. Internationale Hegel-Kongreß in Bochum veranstaltet – ein willkommener Anlaß, die roten Bände nicht feierlich ins Regal, sondern Hegels hier dokumentierten Beitrag zum Erkenntnisprogramm der Anthropologie produktiv zur Debatte zu stellen.

Die Kongreßsprachen sind Deutsch, Englisch und Französisch.

Call for Papers deutsch, englisch.

 

Aktuelles

 

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 Plakat Hk2016