Late Ottoman Palestinians: Social and Cultural Dynamics in an Eastern Mediterranean Society during the Age of Empire, 1880–1920 (LOOP)
(ERC Consolidator Grant, 2022–2027)
Avicenna Live: The Immediate Context of Avicenna’s Intellectual Formation (ALIVE)
(ERC Starting Grant, 2024–2028)
DFG: Path and Guidance: Interpretations of Qur’anic Metaphors of Space and Movement in the Tafsīr Literature
(Teilprojekt am SFB 1475 „Metaphern der Religion“)
Renaissance des māturīditischen kalāms im 12./18. Jahrhundert
(DFG Einzelprojekt)
Letters to the Sheikh: Political and Economic Transformations in the Indian Ocean World as Reflected in the Letters to the ʿAbriyin of al-Hamraʾ (Oman) During the Long 19th Ccentury
(DFG Einzelprojekt)
Dieses Projekt untersucht die sozialen Prozesse in den Randgebieten des Osmanischen Reiches anhand des Falls von Beersheba. Beersheba sticht unter den osmanischen Initiativen an der Peripherie durch seinen Ehrgeiz hervor, eine vollständig ausgebaute Stadt, die von Grund auf neu errichtet wurde, als „imperialen Brückenkopf“ an der Grenze zu nutzen. Durch die Analyse dieses einzigartigen, aber bisher wenig erforschten Falls strebten die Forscher*innen es an, die imperiumszentrierte Perspektive vorheriger Studien zu überwinden und die Perspektiven und Beiträge lokaler Akteure besser zu verstehen. Während osmanische Beamte wie Ekrem Bey Beersheba als rein osmanische Initiative darstellten, waren die meisten der Beteiligten arabische Palästinenser aus städtischen Gebieten. Der Fall von Beersheba verspricht, eine Reihe bisher unterschätzter Geschichten zu erschließen und breitere Themen wie Vergleiche von Imperien, Nomaden-Staat-Beziehungen und Grenzregionen als Kontaktzonen neu zu beleuchten.
Das Netzwerk „Philosophie in der islamischen Welt der Moderne“ fördert ein junges Forschungsfeld in der deutschsprachigen und internationalen Wissenschaftslandschaft. Gefördert durch die DFG (2021-2024), sollen transdisziplinäre Perspektiven entwickelt werden, um Forschung und Lehre nachhaltig zu etablieren – im ständigen Austausch mit der MENA-Region. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wurde in der islamischen Welt moderne, westlich geprägte Philosophie rezipiert, was zu einer kritischen Relektüre klassischer und postklassischer Traditionen führte. Intellektuelle, Aktivistinnen und Aktivisten in den Metropolen des Nahen und Mittleren Ostens befassten sich mit dem politischen Denken der Aufklärung, der Idee der Nation und positivistischer Philosophie, oft in Verbindung mit islamischen Traditionen. Im 20. Jahrhundert professionalisierten sich diese Debatten an modernen Universitäten. Aufklärungsphilosophie, Liberalismus, Marxismus, Existenzialismus, Hermeneutik und Dekonstruktion sowie Rationalismus, Mystizismus und Intuitionismus wurden zu zentralen Elementen gesellschaftlicher und akademischer Diskurse in der islamisch geprägten Welt.
(Teilprojekt des ERC Advanced Grant Projekts „Ancient Music Beyond Hellenisation“, 2018–2024)
Das Projekt war Teil des ERC-geförderten Vorhabens „Ancient Music Beyond Hellenisation“ unter der Leitung von Dr. Stefan Hagel, das die Beziehungen zwischen hellenistischer Musik und den Traditionen des Nahen Ostens untersuchte. Yasemin Gökpınar erforschte in ihrem Teilprojekt al-Fārābīs „Großes Buch der Musik“, das antike Werke zitiert und Vergleichsmaterial zu griechischer Theorie und arabischer, persischer sowie byzantinischer Praxis bietet. Neben al-Fārābīs Werk wurden auch andere frühe Quellen wie al Kindīs Werke und die Musikabhandlung der Iḫwān aṣ-Ṣafāʾ einbezogen. Die Forschung konzentrierte sich auf Wissenstransfer, Terminologie sowie musikwissenschaftliche und -historische Fragen. Zudem werden eine Teiledition mit Übersetzung und ein griechisch-arabisches Glossar zur Musikterminologie erstellt.
Das Forschungsprojekt schließt Grundlagenforschung zur arabischen Logik und Sprachphilosophie zusammen.
The book takes a fresh look at Bedouin groups and the environment in which they have lived by identifying the factors that shaped their history. We give consideration to the configurations of people, wealth, and power in this region and trace their connections in both space and time. In so doing, we adopt a long-term perspective to gain a more comprehensive picture of the changes in livelihoods, ways of life, social organization, and identity constructions of Bedouin groups, which are in many ways paradigmatic for more general trends in Middle Eastern history.
Zwei Fallstudien untersuchen transregionale Debatten einer Gesellschaft, die immer stärker zur Migrationsgesellschaft wurde. Fallstudie 1 (Bearbeiterin: Alexandra Gerykova, M.A.) bearbeitet hebräische Texte, die in der wechselseitigen Beobachtung kollektive Identität jüdischer Migranten (Ashkenazim und Sephardim) entwarfen, Beziehungen zu Arabern und Christen beschrieben und die christlich-jüdischen Auseinandersetzungen in Russland aus der Ferne beobachteten. Fallstudie 2 (Bearbeiterin: Dr. des. Evelin Dierauff) analysiert arabische Texte von palästinensischen Christen und Muslimen über zionistische Migration sowie das jüdische Kollektiv in Palästina und damit Fremdbeschreibungen sowie ihren Einfluss auf neue Selbstbeschreibung.
Das interdisziplinäre Forschungsprojekt (Archäologie: Dr. Stephanie Döpper; Goethe-Universität Frankfurt; Kultursoziologie: PD Dr. Thomas Schmidt-Lux, Universität Leipzig; Islamwissenschaft: Dr. Birgit Mershen, Ruhr-Universität Bochum) zu den verlassenen Lehmziegelsiedlungen des Zentraloman zielte darauf ab, die soziale Relevanz der verlassenen Lehmziegelsiedlungen im Zentraloman verstehbar zu machen. Hierfür wurde die materielle Kultur, die Akteure und Praktiken und die Deutungen und Codierungen der verlassenen Siedlungen untersucht. Der islamwissenschaftliche Projektteil beschäftigte sich insbesondere mit der siedlungsübergreifenden Analyse bereits dokumentierter ḥārāt, ihrem Siedlungsgefüge, ihrer Morphologie und sozialen Struktur und den örtlich verankerten soziokulturellen Institutionen. Die Untersuchungsergebnisse dieses Projektteils lassen dynamische und durch das Covid-19 Geschehen beschleunigte Prozesse im Umgang von Behörden und Privatakteuren im Umgang mit den ḥārāt erkennen, und das Bemühen der ehemaligen Bewohner, sich ihre verlassenen angestammten Quartiere als sich entwickelndes und lebendiges Kulturerbe zurückgewinnen und auch als materielle Ressource in Form touristischer Einrichtungen nutzbar zu machen.
The project “Local, Regional and International 'Borrowing and Lending' in Social Sciences at Arab Universities”, funded by the Volkswagen Foundation, was completed in February 2015. Its results will be published shortly.
Dieses deutsch-französische Projekt wird seit 2017 durch die französische Agence Nationale des Recherches (ANR) und die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Die Förderung der DFG umfasst an der Ruhr-Universität Bochum eine Stelle für einen Nachwuchswissenschaftler (Projektkoordination) sowie die Organisation von regelmäßigen Workshops und Jahreskonferenzen zur Vorstellung und Diskussion von Forschungsergebnissen.
Our research is based on primary sources written in Arabic, Ottoman Turkish, Hebrew and various European languages, which are located today in archives in Turkey, Israel, Palestine and Europe. These archives will help serve to reconstruct the political, social, and economic history of the population in the Gaza region, which is a crucial step toward a better understanding of the complex social fabric in Palestine and the Levant, including such varied issues as relationships with the imperial center, rural-urban relationships, migration and demographics, and relationships between the state and the Bedouins.
Ein Projekt der Ruhr-Universität Bochum, Seminar für Orientalistik und Islamwissenschaft, von 1994 bis 2006 gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG
Die græco-islamische Medizin, auf Urdu und Hindi heute meist yūnānī ṭibb, auf Englisch Unani Medicine genannt, hat eine lange und wechselvolle Geschichte in Südasien. Sie gehört in Indien heute wie Ayurveda, Siddha, Yoga und Homöophathie zu den offiziell anerkannten Formen der Medizin, wird an verschiedenen staatlichen und privaten Institutionen in Indien wie in Pakistan und Bangladesh gelehrt und praktiziert und verfügt nach wie vor über eine große Zahl lokaler Therapeuten, die zum Teil mit staatlicher Anerkennung tätig sind.
This project compares various types of rural settlements in the Sultanate of Oman across four millennia with a focus on architecture, irrigation and traffic infrastructure and methods of agricultural production. The project studies patterns in the reactions of preindustrial societies on extreme environmental conditions and in decision-making processes leading to sustainable settlements.
Im Zentrum des Forschungsvorhabens steht das arabische theologische Werk Tamhīd fī bayān at-tauḥīd (Einleitung in die Erklärung des Ein-Gott-Glaubens) von abū Šakūr as-Sālimī (4./11. Jh.).
Im Zentrum des Forschungsprojekts stehen Transformationsprozesse, wie sie in der ḥanafītisch-māturīdītischen Theologie des 6./12. Jahrhunderts zu beobachten sind. Ausgehend vom Kitāb al-Kifāya fī l-hidāya fī ʿilm al-kalām, einer systematisch-theologischen Schrift des in Buḫārā wirkenden Nūr ad-Dīn aṣ-Ṣābūnī (gest. 580/1184), und den Berichten des ašˁaritischen Theologen Faḫr ad-Dīn ar-Rāzī (gest. 606/1210) über persönliche Begegnungen mit aṣ-Ṣābūnī soll analysiert werden, welche Veränderungen die māturīdītische Theologie gegenüber den Lehren ihres Gründers Abū Manṣūr al-Māturīdī (gest. 333/944) durchlaufen hat.