Bosshardt, H.-G. (2008). Stottern. Göttingen: Hogrefe.

Kurzbeschreibung

Stottern ist eine entwicklungsbedingte Störung der Sprachproduktion. Stottern entsteht aus einem Zusammenspiel zwischen sprechmotorischen, kognitiven, sozialen und emotionalen Anforderungen bei Kindern, die hierfür eine besondere Veranlagung mitbringen. In etwa 75 % der Fälle tritt die Störung erstmals bereits vor dem 6. Lebensjahr auf. Der Band liefert zunächst eine Beschreibung der Störung sowie eine Darstellung des diagnostischen Vorgehens. Ausführlich werden anschließend verhaltenstherapeutische und logopädische Ansätze zur Behandlung des Stotterns von Erwachsenen aufgezeigt, deren Wirksamkeit empirisch nachgewiesen wurde. Die hier vorgestellten Behandlungsabschnitte sind das Vermitteln flüssigen Sprechens, die Übertragung flüssiger Sprechweise in den Alltag und die Aufrechterhaltung erhöhter Sprechflüssigkeit. Es werden zwei Verfahren zur Vermittlung flüssigen Sprechens dargestellt, die entweder die motorische Koordination beim Sprechen ganz allgemein verändern oder die bewusste Kontrolle des Sprechablaufs erleichtern. Weitere Behandlungsteile dienen dazu, die in der Therapie vermittelten Fertigkeiten zum flüssigen Sprechen in den Alltag zu übertragen und dort aufrechtzuerhalten. Verfahren der kognitiven Umstrukturierung werden eingesetzt, um Kontrollüberzeugungen und die Selbstkontrolle zu fördern sowie die Selbstabwertung, Emotionen der Scham und Angst zu mindern. Die hier aufgezeigten Behandlungsmaßnahmen ermöglichen es Therapeuten, sehr flexibel auf die individuellen Notwendigkeiten ihrer Klienten einzugehen.


Stichworte

Theorien des Stotterns, Stotterdiagnose, Beratung und Behandlung des Stotterns