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Dr. med. Rosa Michaelis

Ruhr-Epileptologie Bochum; Universitätsmedizin Essen; Universität Witten/Herdecke

Dr. phil. Gerd Heinen, Dipl.-Psych.

Ringpraxis Berlin  

Psychotherapeutisches Arbeiten mit Menschen mit chronischen neurologischen Erkrankungen am Beispiel der Epilepsie

Datum
Uhrzeit
Dauer
Format
Preis
21./22.03.2026
9:00 - 16:30 Uhr
16 Stunden
Präsenz
320,-€

 


Da wir eine von der Psychotherapeutenkammer anerkannte Weiterbildungsstätte im Rahmen der Bereichsweiterbildung Klinische Neuropsychologie sind, ist diese Veranstaltung unabhängig von der Akkreditierung als Fortbildungsveranstaltung der PTK auf jeden Fall als Theorieveranstaltung für die Weiterbildung in Klinischer Neuropsychologie nach Kammer-Weiterbildungsordnung anerkannt.

Die Akkreditierung durch die GNP ist beantragt!

Die Veranstaltung wurde von der Psychotherapeutenkammer NRW mit 20 Fortbildungspunkten akkreditiert!

Mit einer Prävalenz von ca. 1% zählen die Epilepsien zu den häufigsten chronischen neurologischen Erkrankungen. Psychische Begleiterkrankungen sind häufig bei Menschen mit Epilepsie, schränken die Lebensqualität ein und gehen mit einem verminderten Ansprechen auf anfallssuppressive Medikation sowie einer erhöhten vorzeitigen Sterblichkeit einher. Deshalb empfiehlt die Leitlinie „Epilepsien und erster epileptischer Anfall“ eine psychotherapeutische Mitbehandlung psychischer Begleiterkrankungen bei Menschen mit Epilepsie, um zu einer Verbesserung von Selbstwirksamkeit, Lebenserwartung und Lebensqualität beizutragen.

Diese Fortbildung hat zum Ziel, die Teilnehmer mit einem modularen epilepsie-spezifischen (Psycho-)Therapieprogramm vertraut zu machen. Es zielt darauf ab, vorhandene individuelle Ressourcen ausfindig zu machen und zu aktivieren. Durch die aktive Auseinandersetzung mit der Erkrankung können Ängste reduziert und die Handlungsfähigkeit von Menschen mit Epilepsien beim Umgang mit ihren Anfällen erweitert werden. Es ist anzunehmen, dass dieser therapeutische Ansatz auch auf die Arbeit mit Menschen mit anderen chronischen neurologischen Erkrankungen übertragbar ist.

Das diesem verhaltenstherapeutisch orientierten Therapieansatz zugrunde liegende psychosomatische Anfallsmodell und die sich daraus ergebenden therapeutischen Handlungsmöglichkeiten werden anhand von Fallbeispielen im Seminar interaktiv entwickelt.

Die Fortbildung soll die TeilnehmerInnen in die Lage versetzen, eigene Behandlungskonzeptionen für Menschen mit Epilepsie zu entwickeln und umzusetzen.

Literatur:

• Heinen, G.: Selbst-Handeln bei Epilepsie: Eine subjektwissenschaftliche Grundlegung einer psycho-somatischen Epileptologie; Lengerich (Pabst) 2013.

• Michaelis, R., Tang, V., Goldstein, LH. et. al.: Psychological treatments for people with epilepsy: evidence-based recommendations by the International League Against Epilepsy Psychology Task force. Epilepsia 2018 (Publikation kostenfrei zugänglich)

Zu den Dozenten:

Dr. med. Rosa Michaelis ist Neurologin und ärztliche Psychotherapeutin und beschäftigt sich seit 2009 im Rahmen ihrer klinischen Forschung mit psychotherapeutischen Interventionen für Menschen mit Anfallserkrankungen.

Dr. phil. Gerd Heinen arbeitet als niedergelassener psychologischer Psychotherapeut in der Ringpraxis in Berlin in der überregionalen ambulanten Versorgung von Menschen mit Epilepsie. Zuvor hatte er im Epilepsiezentrum Berlin-Brandenburg an der interdisziplinären stationären Versorgung von Menschen mit Epilepsie mitgearbeitet. Er hat 1991 das erste deutsche Forschungsprojekt zu dem Thema mit durchgeführt und im deutschsprachigen Raum die grundlegenden Arbeiten zu diesem Thema verfasst.

Empfohlene Literatur

Trepel, M. (2017) Neuroanatomie – Struktur und Funktion, Urban und Fischer.