Laura Mues

Aktuelle Lehrveranstaltungen

Seminar: Doing East Germany: Performative Transformation und (Re-)Konstruktion ostdeutscher Identitäten, Mi, 10:00 - 12:00 Uhr, GABF 04/514

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e-mail: Laura.Mues@rub.de
Tel: 0234 - 32 - 22539
Raum: GA 4/58
Sprechstunde: Mi, 12:30 - 13:30 Uhr




























Promotionsprojekt: Narrative Gestaltung und Rezeption des Erinnerungsdiskurses an Transformation

Noch immer ist der ost-westdeutsche Erinnerungsdiskurs über die Transformationserfahrungen seit 1989 häufig von gegenseitigem Unverständnis sowie stereotypisierenden Selbst- und Fremdbildern geprägt. Verstärkt wird dieser Umstand auch, weil Transformation gesamtgesellschaftlich, d.h. westdeutsch dominiert sowie nach wie vor oft als ein auf die (frühen) 1990er Jahre beschränkter Prozess wahrgenommen und kommuniziert wird. Personengebundene Expertise fungiert dabei als Symbolfigur des „Besserwessis“ und der Machtasymmetrie in der ost- und westdeutschen Begegnungsgeschichte. Dabei beanspruchen westdeutsche Expert:innen während der Zeit ihres Wirksamwerdens häufig die gesellschaftliche Deutungshoheit über zeitgenössisches Geschehen sowie das eigene Handeln und dessen Konsequenzen.
In diesem Dissertationsprojekt soll nun ergründet werden, inwiefern diese Personengruppe auch heute noch Einfluss auf individuelle und kollektive Erinnerungsnarrative zur Transformationsgesellschaft nimmt. Dazu sollen Symbole, Rhetoriken und Praktiken der Selbstdarstellung und -reflexion westdeutscher Expert:innen im öffentlichen Erinnerungsdiskurs dekonstruiert, kategorisiert und kontextualisiert werden. Anschließend soll die Perzeption dieses Erinnerungskontexts im öffentlichen und privaten Gedächtnis untersucht werden, wobei der Fokus auf kollektiven und individuellen Deutungsmustern der Symbolfigur der Expert:in liegt. Schließlich soll aufgezeigt werden, auf welche Art und Weise die Figur der Expert:in und deren Handeln in einem größeren gesellschaftlichen Kontext erinnert werden sowie ob und wie diese Erinnerungen intra- und intergenerationell weitergegeben werden, d.h. ob diese Erinnerungen zum Bestandteil des kommunikativen und kulturellen Gedächtnisses werden. Durch diesen langfristig angelegten Untersuchungszeitraum und der Konzentration nicht nur auf Zeitzeug:innen, sondern auch auf die Weitergabe an Nachgeborene soll so Begegnungsgeschichte über die konkrete Begegnungssituation hinaus verstanden werden