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Seminar zur Piraterie Hamburg, 21. – 23. Februar 2011

 

Vom 21. bis 23. Februar 2011 veranstaltete der Lehrstuhl Frau Prof. Puttler, LL.M. in Kooperation mit dem Institut für Friedensrecht und Humanitäres Völkerrecht (IFHV) und dem Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik der Universität Hamburg (IFSH) ein Seminar zur Piraterieentwicklung und –bekämpfung in Hamburg.

In den Räumen des IFSH wurde in Vorträgen und den anschließenden, lebhaft geführten Diskussionsrunden das aktuelle Thema der Piraterie und ihrer Bekämpfung erörtert. Nach einem Grußwort von Frau Dr. Patricia Schneider (IFSH) folgte eine umfassende Einführung in das Thema durch Rau Dr. Kerstin Petretto (IFSH). In den Beiträgen der Bochumer Studierenden ging es unter anderem um territoriale Unterschiede im Vorgehen der Piraten, die Lage im besonders von Piraterie betroffenen Somalia sowie um die generelle Frage, ob die Bundeswehr verfassungsrechtlich befugt ist, an der Anti-Piraterie Operation NAVFOR/ Atalanta teilzunehmen.

Nachdem während der Seminarvorträge die Ursachen und die Maßnahmen zur Bekämpfung der Piraterie auf See besprochen wurden, erfuhren die Teilnehmer während des Besuchs des „Piratenprozesses“ im Hamburger Landgericht am folgenden Tag mehr über die Probleme, mit der die Strafverfolgung und die Justiz in diesem Zusammenhang konfrontiert werden.
In diesem Prozess müssen sich 10 mutmaßliche Piraten wegen der Entführung des unter deutscher Flagge fahrenden Frachters „Taipan“ verantworten. Die Anklage lautet auf  gemeinschaftlich verübten Angriff auf den Seeverkehr gem. § 316 c StGB sowie erpresserischen Menschenraub gem. § 239 a StGB. An diesem Morgen wurde bereits zum dritten Mal der Kommandant der Fregatte „Hs. Ms. Tromp“ Kapitän zur See Hans Lodder als Zeuge angehört. Niederländische Marinesoldaten hatten unter seinem Kommando das deutsche Schiff und dessen Besatzung befreit und dabei die Angeklagten festgenommen.

Zum Abschluss des Seminars folgte der Besuch des Internationalen Seegerichtshofs (ISGH). Dort wurde die Gruppe von Herrn Matthias Füracker, Legal Officer am Gerichtshof empfangen. In einem sehr anschaulichen Vortrag berichtete Herr Füracker nicht nur über die Geschichte des Gerichtshofs und den gewöhnlichen Verfahrensablauf vor dem ISGH, sondern auch über seine Arbeit als Legal Officer.


Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bedanken sich bei Herrn Füracker, der sich trotz seines vollen Terminkalenders Zeit genommen hat, die Gruppe zu einem Gespräch zu empfangen. Ebenso gebührt dem IFSH für die Bereitstellung der Räume und die uns entgegengebrachte Gastfreundschaft Dank. Aus Studiengebühren konnte die Juristische Fakultät Unterkunfts- und Fahrtkosten beisteuern, wofür sich Lehrstuhl und Teilnehmer ebenfalls herzlich bedanken.

 

 

 

 

 

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