Bericht zum 4. DMG Shortcourse "Anwendungen der Festkörper NMR Spektroskopie in der mineralogischen und geowissenschaftlichen Forschung"

in Bochum vom 1. - 4. Juni 2004

Die Festkörper NMR Spektroskopie ist eine Methode zur lokalen Strukturauflösung, mit der sich u.a. Informationen über Bindungslänge, Atomnachbarschaften und dynamische Prozesse gewinnen lassen.

Der Kurs begann am Dienstagmorgen. Die Teilnehmer hatten ihre Anreise aus Hannover, Hamburg und Bochum gut überstanden. Die acht Studenten, wissenschaftlichen Mitarbeiter und geowissenschaftlichen Angestellten stellten eine bunte Runde aus verschiedenen Nationalitäten dar.

Offizieller Start war um 10 Uhr. Da aber anfänglich Probleme mit der Stromversorgung im Seminarraum auftraten, verzögerte sich der Beginn um eine halbe Stunde.

In der ersten Theoriestunde hat uns Herr Fechtelkord zuerst kurz die Anwendungen der Festkörper-NMR Spektroskopie erläutert. Anschließend stellte er die theoretischen mathematischen und physikalischen Grundlagen und den Aufbau des Gerätes vor. Nach einer kurzen Kaffeepause wurden dann die Mess- und Auswerteverfahren für die Versuche, die wir am Nachmittag durchführen wollten, erklärt. Nach diesen ersten Stunden trockener Theorie hatten sich alle Beteiligten ihre Mittagspause wohl verdient.

Gut gestärkt und mit nachhaltigen Eindrücken über die „Bochumer Betonburg“ ging es an den zweiten Teil des Tages. Nach einer intensiven Einführung des Gerätes und Hinweisen auf die Sicherheitsmaßnahmen bereiteten wir die Probe und das Gerät vor und begannen dann mit den Messungen, wobei im Wechsel immer zwei Teilnehmer am Gerät arbeiteten und die Anderen an einem großen Tisch fleißig die Daten auswerteten. Diese (nicht für jeden) erste praktische Erfahrung dauerte den ganzen Nachmittag bis in den Abend hinein.

Tagesabschluss bildete die, ab 19 Uhr stattfindende, Ice-Breaker-Party im Biergarten des „Clochard“. Hier stand natürlich das gegenseitige Kennenlernen im Vordergrund.

Am Mittwochmorgen begannen wir pünktlich um 9:30 Uhr mit dem nächsten Theorie Block. Magnetische Dipolare Wechselwirkungen, die chemische Verschiebung und das Magic Angle Spinning Verfahren (MAS) standen im Vordergrund. Die Aufnahme und das Auswerten dieser Spektren mit Hilfe von Anfittungs-Software beschäftigten uns den ganzen Tag über. Unterbrochen von einer kurzen Mittagspause endete der Tag dann etwa gegen 18:30 Uhr.

Der Donnerstag begann wieder mit dem nächsten ausführlichen Theorie Block über verschiedene Anwendungsmöglichkeiten von Multipulstechniken. Ausgerüstet mit diesem Wissen begannen wir am Nachmittag mit verschiedenen Experimenten am Gerät. Die Auswertung erfolgte wiederum mit dem bereits kennengelernten WinFit und zusätzlich mit EXCEL. Die komplexen Berechnungen forderten uns bis fast 19:00 Uhr. Den verdienten Abschluss bildete ein gemeinsamer Kegelabend. Dieser stellte den Gesellschaftlichen Höhepunkt dieser Woche dar.

Den letzten Tag beschäftigten wir uns mit Quadrupolkernen, deren Wechselwirkungen und mit verschiedensten Messverfahren. Schon vor der Mittagspause haben wir einige Spektren aufgenommen, die dann am Nachmittag mit dem Programmpakt WinFit ausgewertet wurden. Etwa gegen 17 Uhr war das Ende des Workshops erreicht.

Am Kurs hat uns besonders der strukturierte Aufbau in Theorie- und Praxis-Blöcke, die gut aufeinander abgestimmt waren, gefallen. Das theoretisch gelernte Wissen konnte man so gleich praktisch anwenden. Zudem unterstützte das ausführliche Script die Theoretische Basis. Des Weiteren ging Herr Fechtelkord selbstverständlich auch auf spezielle Fragen einzelner Teilnehmer ein. Alles in allem war dieser Shortkurs mehr als zufriedenstellend.

Michael Wehber und Michael Wilpsbäumer,

Hamburg

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