Bericht zur Arbeitskreissitzung und Mikrosymposium

auf der 7. Jahrestagung der DGK in Leipzig 1999

Auf der Jahrestagung in Leipzig fand nun schon zum 3. ten Mal ein Mikrosymposium zur Thematik der Festkörper NMR-Spektroskopie statt. Es gingen 11 Beiträge zu diesem Thema ein, obwohl die NMR-Spektroskopie bisher noch nicht in den Zirkularen zu den Jahrestagungen als Themenschwerpunkt erwähnt wird. Die große Anzahl an eingereichten Beiträgen ist nicht zuletzt der sehr aktiven Mitarbeit unserer Arbeitskreismitglieder zu verdanken, denen ich von dieser Stelle aus ein herzliches Dankeschön sagen möchte.

Pünktlich um 10.15 Uhr begrüßte der Arbeitskreissprecher die anwesenden 30 Zuhörer, die aus allen Sparten der Kristallographie kamen. Die anschließenden Mikrosymposiumsbeiträge spiegelten wider, in wie unterschiedlichen Bereichen doch NMR-Spektroskopie zur Lösung von wissenschaftlichen Fragestellungen eingesetzt wird. Ingo Wolf aus Bochum zeigte, daß mit Hilfe von zweidimensionalen Experimenten der chemische Austausch von Wasser-Protonen mit Silanolgruppen in Schichtsilikaten nachweisbar ist und welche experimentell vorhandenen Effekte die ermittelten Austauschraten verfälschen können. Arnold Adam aus Köln sprach darüber, wie unter Anwendung der Hochgeschwindigkeits MAS Technik (Rotationsfrequenzen bis zu 22 kHz) die Bindungslängen von Protonen in Hydrogencarbonaten bestimmt werden können. Weitere Beiträge zeigten die Anwendung der NMR in der Zeolithforschung (D. Prochnow, Leipzig), in der Kristalloptik zur Entwicklung lichtoptischer Speichermedien (Th. Woike, Köln), zur Untersuchung der Dynamik in LiNaSO4-Phasen (H.-C. Freiheit, Münster) und in der technischen Mineralogie (S. Ruffing, Mainz). Im Anschluß an fast alle Beiträge fand eine rege Diskussion zwischen Zuhörern und Vortragenden statt, daß der Chairman Probleme hatte, den eng gesteckten zeitlichen Rahmen der Veranstaltung einzuhalten.

Auf der anschließenden Arbeitskreissitzung des Arbeitskreises wurden die Termine für den nächsten Workshop und die nächste Diskussionstagung des Arbeitskreises festgelegt (s. gesonderte Ankündigung). Vorgeschlagen wurde, Herrn Dr. Hubert Koller vom Institut für Physikalische Chemie der Universität Münster zum Hauptvortrag der Veranstaltung einzuladen. Herr Koller hat bereits, nach Einladung durch den Sprecher, seine Zusage zur Teilnahme an der Diskussionstagung in Hannover gegeben. Außerdem berichtete der Arbeitskreissprecher über die abschließenden Vorbereitungen zum Workshop in Hannover, der zwei Wochen nach der Jahrestagung vom 25.-26. März in Hannover stattfand (s. Bericht zum Workshop in diesem Heft). Sehr erfreulich ist zu berichten, daß die Mitgliederanzahl des Arbeitskreises sich in den letzten zwei Jahren verdoppelt hat und auch viele Studenten dem Arbeitskreis beigetreten sind. Außerdem konnten auch Fachkollegen (Prof. Freude, Leipzig und Prof. Eckert, Münster) für eine Mitarbeit im Arbeitskreis gewonnen werden. Gerade von der Erfahrung und den Fachkenntnissen dieser Wissenschaftler, die schon lange auf dem Gebiet der Festkörper-Spektroskopie tätig sind, kann der Arbeitskreis sehr profitieren.

Zum Schluß wurde von Prof. Gies (Bochum) die Wahl eines stellvertretenden Arbeitskreissprechers vorgeschlagen, da der Arbeitskreissprecher vom 01. Oktober 99 an für ein Jahr einen Forschungsaufenthalt bei Prof. C.A. Fyfe in Vancouver, Kanada, im Rahmen eines Feodor-Lynen-Forschungsstipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung wahrnimmt. Zur Unterstützung der Administration der Arbeitskreistätigkeiten in Deutschland wurde einstimmig Dr. Ingo Wolf von der Ruhr-Universität Bochum zum stellvertretenden Arbeitskreissprecher gewählt.

Einen kleinen Wermutstropfen stellte die am Mittwochnachmittag stattfindende Postersession dar. Durch den Wegfall des Plenarvortrages, den regen Abbautätigkeiten der ausstellenden Firmen, sowie der Abreise vieler Teilnehmer schon zum Mittag hin, hatten die Autoren liebe Mühe noch Interessierte für ihre Beiträge zu finden. Angesichts der am Nachmittag schon sehr lichten Teilnehmerzahl, rechneten wir mit höchstens drei Teilnehmern (2 Autoren & Chairman) für die Posterkurzvortrags-Session (2 Kurzvorträge). Glücklicherweise bewahrheitete sich dies Annahme nicht und zahlreiche Interessierte füllten auch zu dieser fortgeschrittenen Stunde noch den Hörsaal mit Leben.

Michael Fechtelkord,
Hannover

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