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Urbane Hydrologie

Verstädterung führt zu deutlichen Veränderungen in der Landnutzung und somit auch zu veränderten Wechselwirkungen zwischen Land und Wasser. Ein zunehmender Anteil der Gesamtfläche wird mit undurchlässigen Oberflächen bedeckt, was zum einen bei Niederschlägen zu schnell abfließenden Oberflächenabflüssen führt, zum anderen aber die Versickerung behindert und somit Bodenfeuchte und Grundwasserneubildung verringert. Die Urbane Hydrologie nimmt im Forschungsbereich der Hydrologie eine zunehmende Rolle ein. Sie beschreibt die Anwendung hydrologischer Prozesse und Kenntnisse für die Bemessung und Planung von Infrastrukturen und Wasserbewirtschaftung im städtischen Raum.

Eine wachsende Stadtbevölkerung, Starkniederschläge, Überflutungen und länger anhaltende Trockenheit als Folge des Klimawandels stellen große Herausforderungen für eine nachhaltige Stadtentwicklung dar. Innovative Planungsansätze für geeignete Anpassungsmaßnahmen an zukünftige Veränderungen, wie z. B. die Konzepte der Schwammstadt und der wassersensiblen Stadtentwicklung, rücken das Potenzial natürlicher Systeme in den Kontext der Stadtentwicklung. Dadurch entstehende positive Effekte wirken sich fördernd auf die Lebensqualität und Gesundheit der Menschen aus.

Diese Session konzentriert sich auf den Forschungsschwerpunkt der urbanen Hydrologie in Bezug auf Methoden, Prozessbeschreibung und Datensätze, die zur Bemessung und Bewertung von Maßnahmen für eine nachhaltige Stadtentwicklung erforderlich sind. Beiträge zu nachfolgenden Themen sind willkommen: (i) Forschungen zur räumlich-zeitlichen Dynamik städtischer Niederschläge und damit verbundene hydrologischen Reaktionen, (ii) Entwicklung und Anwendung hydrologischer Prozessmodelle zur Bewertung unterschiedlicher Anpassungsmaßnahmen und (iii) Quantifizierung der Auswirkungen der Verstädterung auf die städtische Wasserbewirtschaftung.