Lehre

Wintersemester 2018/19

  • Hauptseminar: Elfenbein (zusammen mit JunProf. Dr. Rabea Kohnen, Mediävistische Germanistik) (050469)
    Dienstag, 16:00-18:00, GABF 04/709
    Elfenbein ist im Mittelalter wichtiges Handelsgut, welches insbesondere Afrika und Europa miteinander verbindet. In den Händen europäischer Künstler wird es zum Ausgangsmaterial filigraner Werke, die noch heute zu bestaunen sind. Die Schriftsteller dieser Zeit nutzen wiederum diese Objekte, um ihr eigenes künstlerisches Handeln in deren sprachlicher Reproduktion auszustellen und zu reflektieren.

    Im interdisziplinären Seminar werden wir aus historischer und literaturwissenschaftlicher Perspektive unter anderem danach fragen, wie die mächtigen Zähne afrikanischer Elefanten nach Europa gelangen, wie sie auf beiden Seiten des Mittelmeeres konzeptualisiert werden, welches künstlerische Potenzial sie in der deutschen Literatur entfalten und wieso Elfenbein und Elefanten in Europa so selten miteinander in Verbindung gebracht werden. Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar ist die Bereitschaft zu intensiver Arbeit über die Fachgrenze hinweg und die Fähigkeit zur Lektüre englischsprachiger Fachliteratur. Geöffnet für MaRS. Anmeldung MaRS-Studierende: Über die genannten Verfahren oder per Mail an eine der beiden Lehrenden.
    Kreditierung: Teilnahmenachweis durch aktive Mitarbeit und das wöchentliche Verfassen schriftlicher Notizen.
    Leistungsnachweise (mündliche Prüfung oder Hausarbeit) werden nach der jeweiligen Studienordnung kreditiert.

  • Übung für Fortgeschrittene: Äthiopier, Osmanen und Portugiesen: Das Horn von Afrika im Spannungsfeld imperialer Machtpolitik, 14-16. Jahrhundert (zusammen mit Prof. Dr. Markus Koller, Osmanische und Türkische Geschichte) (040190)
    Dienstag, 16:00-18:00, GABF 04/709
  • Im 15. und 16. Jahrhundert stellt das Horn von Afrika den Schauplatz imperialer Konflikte zwischen Osmanen, Portugiesen und den Salomoniden Äthiopiens dar. Lateinische und orientalische Christen und Muslime treffen auf- und gegeneinander. Die Übung für Fortgeschrittene verfolgt das Ziel, anhand ausgewählter Fallbeispiele und der Grundlage übersetzter Quellen einen Einblick in die kulturellen Begegnungen, militärischen Auseinandersetzungen und wirtschaftlichen Verflechtungen zwischen dem Indischen Ozean und dem Mittelmeer zu Beginn des Zeitalters der sogenannten Europäischen Expansion aufzuzeigen.

    Im Rahmen der Lehrveranstaltung soll auch der Verlauf einer mit der Veranstaltung verknüpften Exkursion ins Hochland Äthiopiens (sowie möglicherweise auch nach Somaliland/Eritrea) vorbereitet werden.
    Voraussetzung für die Teilnahme an der Übung ist die Bereitschaft zu intensiver Arbeit über geografische und epochale Fachgrenzen hinweg und die Fähigkeit zur Lektüre englischsprachiger Fachliteratur.

  • Sommersemester 2018

  • Hauptseminar: Hauptseminar: Genua, Timbuktu, Aden – Handel zwischen Indien, Afrika und dem Mittelmeer im Mittelalter (040154)
    Donnerstag, 14:00-16:00, GABF 04/516
  • Weitläufige Handelsnetzwerke sind keine Erfindung der Moderne; auch im Mittelalter wurden Güter über enorme Distanzen verhandelt. Werkstätten in England und Deutschland, Italien und Byzanz fertigten über Jahrhunderte zahllose Objekte aus Elfenbein: Jene Buchdeckel heiliger Schriften, Reliquienschreine, Dip- und Triptychen sowie Zier- und Schmuckkästchen sind nur ein Zeugnis jener Handelsnetzwerke, die vom 8. bis 15. Jahrhundert solch weitläufige Kulturräume wie West- und Ostafrika, Indien, China und Europa über das den Indischen Ozean, das Rote Meer und Mittelmeer verbanden. Doch Elfenbein ist neben Gold, Seide, Gewürzen aber auch Sklaven nur eines der Güter der mittelalterlichen Welt, welches enorme Distanzen zurücklegte, um nachhaltig die Kultur und Wirtschaft ferner Wirtschaftsräume zu prägen.

    Das Hauptseminar versucht, jene weitläufigen Verflechtungen, deren Bedingungen und Veränderungen zwischen Afrika, Europa und Asien mit Schwerpunkt auf das 13., 14. und 15. Jahrhundert zu skizzieren. Wie kam afrikanisches Elfenbein nach Köln und Paris, wo es ab 1250 im großen Stile geschnitzt wurde? Wer war an diesem Netzwerk beteiligt, wer profitierte, und wie wurde dieser Handel überhaupt durchgeführt? Was wurde im Gegenzug von Europa zurück über die Sahara verhandelt? Welche Auswirkungen hatte die Mongolenherrschaft in Zentralasien auf die Verfügbarkeit von Seide in der Levante und in Italien und was waren die Konsequenzen für Händler im Indischen Ozean? Was ist die Verbindung zwischen Genua, dem Schwarzen Meer, und Ägypten im späten Mittelalter? Und wie wirkten sich die Entdeckungsfahrten Portugals im 15. Jahrhundert auf die alt-etablierten Handelsrouten aus? Die genauen Schwerpunkte werden in der ersten Sitzung im Sinne des im amerikanischen Raum etablierten "student-led Seminars" ausgearbeitet; die Seminarsprache ist Deutsch, die Thematik setzt jedoch auch die Befähigung der Lektüre englischer Literatur und Quellen voraus.  

  • Übung zu speziellen Methoden und Theorien: Sachquellen für Mediävisten (040116)
    Tuesdays, 12:00-14:00, GA 5/29
  • Was ist eigentlich eine Quelle? Oder vielmehr – was kann eigentlich alles eine Quelle sein? Die deutsche Mediävistik stützte sich lange Zeit hauptsächlich auf Schriftquellen; gleichzeitig haben jedoch auch die sogenannten ‚historischen Hilfswissenschaften’ in Deutschland eine lange Tradition, deren Fokus auf Münzkunde, Heraldik und Einbandforschung verdeutlicht, dass auch nichtschriftliche Quellen von enormem Wert bei der Betrachtung historischer Fragestellungen sein können.

    Diese Übung wird sich mit der Methodik und praktischen Verwendung von Sachquellen – der im englischsprachigen Raum längst etablierten Material Culture Studies – für Mediävisten widmen. Mit einem interdisziplinären Schwerpunkt werden wir anhand einer Auswahl von Sachquellen aus Europa, Asien und Afrika schlaglichtartig den Wert von Sachquellen für Mediävisten untersuchen: Von den Grabschätzen aus Sutton Hoo in England hin zu Illuminationen in aschkenasischen Manuskripten über Alltagsgegenstände aus Zentralasien und den mysteriösen Bronzeköpfen aus Nigeria im 13. Jahrhundert eröffnen Sachquellen eine mittelalterliche Welt, die im Spannungsfeld zum auf Textquellen basierenden Forschungsstand steht, und jenen erweitert. Die genauen Schwerpunkte werden in der ersten Sitzung im Sinne des im amerikanischen Raum etablierten „student-led seminars“ ausgearbeitet; die Seminarsprache ist Deutsch, die Thematik setzt jedoch auch die Befähigung zur Lektüre englischer Literatur voraus. 

  • Wintersemester 2017/18

  • Hauptseminar: Ibn Battuta: Reisen zu den Enden der Welt im 14. Jahrhundert (040155)
    Donnerstag, 14:00-16:00, GA 5/29

  • Übung für Fortgeschrittene: Ein geschichtsloser Kontinent? Zugänge zu Afrika im Mittelalter (040189)
    Dienstag, 12:00-14:00, GA 5/39 Zeitungslesesaal