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Kurzexkursion nach Straßburg: Europäisches Parlament und Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte

 

Zur Einstimmung auf das Wintersemester fand im Oktober eine Seminarreise nach Straßburg statt. Die Teilnehmer erhielten dort einen Einblick in die beiden großen europäischen Institutionen, die Europäische Union und den Europarat. Beide sind auch Gegenstand der Vorlesung Europarecht der Lehrstuhlinhaberin, Frau Professor Dr. Adelheid Puttler.

 

Unmittelbar nach der Anreise war der erste Programmpunkt das Europäische Parlament. Das Gebäude an sich, mit mehr als 1000 Büros, konnte sich die Gruppe durch einen Rundgang erschließen. Der Blick von der Empore auf das gesamte Europaviertel mit dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte und dem Europarat hat für das lange Laufen durch ein Labyrinth aus Gängen entschädigt. Den Berufsalltag bei der EU erläuterte eine deutsche Juristin in einem der vielen Sitzungssäle, die wiederum alle technisch für die vielen Arbeitssprachen ausgestattet sind. Auch der berufliche Weg in die EU wurde kurz aufgezeigt.

 

Am zweiten Tag der Reise war das Ziel der Gruppe der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte. Frau Professorin Dr. Dr. h.c. Angelika Nußberger M.A., Deutsche Richterin am Europäischen Gerichtshof, nahm sich zunächst Zeit, um von Ihrer täglichen Arbeit zu berichten. Beeindruckend war die schiere Menge an anhängigen Fällen - derzeit 160.000. Dementsprechend muss der Gerichtshof seine Arbeitsweise immer wieder effizienter gestalten, was zuletzt durch eine Vertragsänderung durch das 14. Protokoll zur Europäischen Konvention für Menschenrechte versucht wurde.

 

Der Menge an Fällen müssen die 47 Richter am EGMR jedoch nicht allein Herr werden. Etwa 300 Juristen arbeiten den Richtern zu. 300 weitere Mitarbeiter kümmern sich um den möglichst reibungslosen Umgang mit den Zuschriften und anderen Verwaltungsaufgaben. Dementsprechend wurde im zweiten Teil des Besuchs die Rolle der Kanzlei des Gerichtshofs näher beleuchtet, in der die Juristen nach Ländern getrennt Fälle aufbereiten. Frau Martina Keller, die Leiterin der deutschen Abteilung, hatte sich freundlicherweise bereit erklärt, einen ihrer 10 Mitarbeiter hierfür abzustellen. So konnte die Gruppe einen Blick hinter die Kulissen der „Registry“ werfen. Zur Sprache kam auch hier, dass sprachliche Anforderungen an die Mitarbeiter zentral sind.

 

Dass die Stadt im Elsaß nicht nur das Europaviertel beherbergt, sondern auch eine sehr sympathische Altstadt zu bieten hat, konnten die Teilnehmer am Nachmittag auf einer abschließenden Stadtführung persönlich feststellen. Noch in der Nacht war die Gruppe wohlbehalten wieder zurück in Bochum.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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