Grundlagen, Informationen

Öle mit Charakter



Gourmets haben sie seit jeher verwendet, aber in letzter Zeit sind sie ziemlich in Mode gekommen: Öle mit starkem Eigengeschmack. Wir verstehen darunter nicht aromatisierte Öle, die durch das Einlegen etwa eines Rosmarin- oder Thymianzweigleins einen Kräutergeschmack angenommen haben, sondern Öle, die von der Presse weg stark nach den Früchten, Samen, Keimen und Nüssen schmecken, aus denen sie gewonnen wurden.

Während sich geschmacksneutrale Öle überall verwenden lassen, kann ein aroma-intensives Öl der einen Speise gerade den letzten Schliff geben, bei einer anderen dagegen störend wirken. Es ist ratsam, nur kleinste Quantitäten zu kaufen, zumal etliche Sorten teuer sind und selbst im Kühlschrank rasch verderben.

OLIVENÖL ist das bekannteste Öl mit Eigengeschmack. Man unterscheidet zwei Sorten: das grünlich- goldene Jungfernöl aus der ersten Pressung, das sich mit seinem sehr ausgeprägten Aroma für südländische Salate eignet, und das gereinigte goldgelbe Olivenöl, das weniger intensiv schmeckt, länger hält und sich auch zum Braten eignet.

SESAMÖL hat einen starken Nussgeschmack, der vielen asiatischen Gerichten ihr typisches Aroma verleiht. Es passt zu östlichen Salaten und wird auch als Gewürz in fertige Suppen geträufelt.

KÜRBISKERNÖL sieht dunkelgrün bis auberginefarben aus und schmeckt herrlich mit Obstessig, nicht aber mit Weinessig. Kernölsalat ist eine Spezialität der österreichischen Steiermark - das Öl soll nicht erhitzt werden.

WEIZENKEIMÖL ist sehr gesund, sehr teuer und sehr geschmacksintensiv. Es erinnert an Getreide und sollte wegen seines hohen Vitamin-E-Gehaltes nie erhitzt und schnell aufgebraucht werden.

TRAUBENKERNÖL hat einen eigenwilligen, milden Geschmack, der zu vielen Salaten passt, auch in Form von Mayonnaisen. Es darf erhitzt werden, z.B. für ein Fondue bourguignonne.

BAUMNUSSÖL, auch Walnussöl genannt, hat ein starkes Nussaroma und wird leider schnell ranzig. Es schmeckt gut in Salaten, die mit Nüssen angereichen sind.

HASELNUSSÖL besitzt einen milderen Nussgeschmack, ist aber auch nicht lange haltbar. Es passt zu vielen Salaten, in Gebäck und zum Abschmecken von fertigen Speisen.

MANDELÖL, das weniger nach rohen als nach gerösteten Mandeln schmeckt, passt ins Mandelgebäck, zum Braten von Fischen mit Mandelsplittern, zu Salat und Rohkost.

LEINÖL ist zwar gesund, aber sehr eigenwillig im Geschmack und bei weitem nicht jedermanns Sache. Als Spezialität zu Gschwellten gilt Leinöl mit Quark.

Sojaöl, Maiskeimöl, Raps- und Distelöl schmecken eher neutral. Alle diese Öle sind in Lebensmittelgeschäften mit Delikatessabteilungen oder in Reformhäusern zu finden, und mit einem Hinweis über ihre Haltbarkeit versehen. Und sollte Ihnen Ihr Öl zu viel Charakter haben, dürfen Sie es ruhig mit Sonnenblumen- oder Erdnussöl verdünnen.

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