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WORKSHOP

Der Workshop Konnektoren und Diskursmarker im mündlichen Sprachgebrauch findet am
Freitag, den 20. Januar 2012, von 10.00 bis 16.45 Uhr an der Ruhr-Universität Bochum statt.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich. Wir freuen uns aber über jede Zusage im Voraus.

 

Workshop "Konnektoren und Diskursmarker im mündlichen Sprachgebrauch"

Konnektoren und Diskursmarker sind spätestens seit der Mitte der 1990er-Jahre ein vieldiskutiertes Thema in der germanistischen Linguistik. Die Untersuchung der Grammatik der gesprochenen Sprache und der Schnittstellen zwischen Syntax, Semantik und Pragmatik ist ein sehr lebendiger Bereich innerhalb sprachwissenschaftlicher Forschungsdiskussionen, auch außerhalb der Germanistik.
Es sind in den letzten Jahren zahlreiche DFG-geförderte Forschungsprojekte zum Gegenstandsbereich der Konnektoren und Diskursmarker ins Leben gerufen worden. Insbesondere die Einrichtung des Großprojekts Handbuch der deutschen Konnektoren innerhalb des Forschungsbereichs Grammatik am Institut für Deutsche Sprache in Mannheim unterstreicht die Prominenz des Themas. Für die Aktualität der Erforschung von Konnektoren und Diskursmarkern spricht auch das bis 2013 geförderte DFG-Projekt Grammatik und
Dialogizität (gradia) unter der Leitung von Prof. Dr. Susanne Günthner, das eng mit dem ebenfalls DFG-geförderten Forschungsprojekt Grammatik in der Interaktion (GIDI) verzahnt ist, das von 2006 bis 2008 ebenfalls von Prof. Dr. Susanne Günthner geleitet wurde.

Konnektoren drücken semantische Beziehungen zwischen Sätzen aus. Sie bilden jedoch keine homogene Kategorie, sondern setzen sich aus verschiedenen Wortarten (Konjunktionen, Adverbien, Partikeln) zusammen. In Studien zur gesprochenen Sprache wurde für eine scheinbar immer größer werdende Menge dieser Konnektoren (z.B. weil, wobei, obwohl) festgestellt, dass sie in bestimmten Kontexten nicht nur zwei Sätze verknüpfen, sondern dass ihr Skopus sich zum Teil über längere Äußerungsabschnitte ausweitet. Damit einher geht eine Verschiebung von der eigentlichen Funktion der Satzverknüpfung hin zur Analysierbarkeit des Konnektors als Diskursmarker.
Funktional unterscheiden sich Konnektoren von Diskursmarkern, so dass überlegt werden muss, ob Diskursmarkern im topologischen Feldermodell des Satzes auch eine unterschiedliche Position zugeschrieben werden sollte. Neben der Frage nach der Entwicklung vom Konnektor zum Diskursmarker soll ebenfalls die Thematik aufgeworfen werden, inwiefern auch bei formelhaft gebrauchten Matrixsätzen (z.B. guck mal, weißt du?) eine solche Bewegung hin zu einem Diskursmarker konstatiert werden kann. Daraus ergibt sich als weiterer thematischer Schwerpunkt des Workshops die Frage nach dem syntaktischen Status dieser Sätze. Handelt es sich überhaupt noch um einen Satz im traditionellen Sinne oder muss man vielmehr davon ausgehen, dass die Einheit sich so stark verfestigt hat, dass man von einer Phrase bzw. einem ‚chunk’ sprechen muss, die/der als nicht weiter zerlegbare Einheit erworben und gebraucht wird? Kann man gar – auch unter Einbezug der Konnektoren – von einer Wortart ‚Diskursmarker’ sprechen? Darüber hinaus soll während des Workshops ebenfalls darüber diskutiert werden, ob sich der Gebrauch von Konnektoren als Diskursmarker von einem rein mündlichen hin zu einem schriftbasierten konzeptionell mündlichem Phänomen entwickelt.  

Der Workshop „Konnektoren und Diskursmarker im mündlichen Sprachgebrauch“ findet am 20. Januar 2012 als eintägige Veranstaltung von 10.00 bis 16.45 Uhr statt.

Wir freuen uns sehr, dass wir Dr. Anna Volodina (Mannheim), Mailin Antomo M.A. (Göttingen), Nils Bahlo M.A. (Berlin/Münster) und Katharina König M.A. (Münster) für einen Gastvortrag gewinnen konnten. Außerdem werden Dr. Daniela Elsner, Philipp Dorok M.A. und Daniel Pottmann B.A. von der Ruhr-Universität Bochum einen Vortrag auf dem Workshop halten.




Workshop "Konnektoren und Diskursmarker im mündlichen Sprachgebrauch"

Ruhr-Universität Bochum
Universitätsstr. 150
44780 Bochum


Gebäude GB, Etage 4, Raum 131
Freitag, 20. Januar 2012
10.00 bis 16.45 Uhr
 

 

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