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Streik in der Oeffentlichkeit positiv aufgenommen
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From: "Josef Koenig" <Josef.Koenig@ruhr-uni-bochum.de>
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Date: Wed, 4 Mar 1998 16:31:23 +0100
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Bochum, 04.03.1998
Nr. 48
Mit Bochum stieg die Öffentlichkeitswirkung
Positive Resonanz auf Protestaktionen
RUB-Studenten befragten Ruhrgebiets-Bevölkerung
Auch wenn so manche Einschätzung der Zustände an den Unis falsch war -
der Streik der Studierenden im November und Dezember 1997 stößt in der
Bevölkerung auf eine überwiegend positive Resonanz. Dies ist ein
zentrales Ergebnis einer Untersuchung über die Wahrnehmung und
Beurteilung des Streiks, die die Studenten Dietmar Feldmann und
Michael Jentsch am Fachbereich Pädagogik der RUB initiiert und
durchgeführt haben. Und: Mit dem Streikbeginn in Bochum hat die
Öffentlichkeitswirkung der Protestaktionen deutlich zugenommen,
bedingt durch ausführliche Berichterstattungen in Fernsehen, Zeitung
und Radio.
Befragung von Passanten
Feldmann und Jentsch befragten mit Hilfe weiterer Seminarteilnehmer
(Seminar ,Einführung in die empirischen Forschungsmethoden", Leitung:
Dr. Jürgen Abel, Uni Münster) zwischen dem 06. und 10. Dezember 1997
insgesamt 152 zufällig angetroffene Passanten in Bochum, Dortmund,
Oberhausen und Kamp-Lintfort. In etwa 10-minütigen
Leitfadeninterviews gaben die Befragten an, wann sie zum ersten Mal
vom Studierendenprotest gehört hatten, welche der im Streik
geäußerten Forderungen sie kannten, wie sie die Situation an den
Universitäten einschätzen und ob sie die Aktionen der Studenten
unterstützen. Auch sollten sie die Form der Protestaktionen
bewerten.
Friedlich und demokratisch
Deutlich überwiegen positive Beurteilungen der verschiedenen
Protestformen, etwa der Demonstrationen, öffentlichen Kundgebungen
und Alternativveranstaltungen: ,originell", ,informativ", ,geordnet",
,anerkennenswert", ,demokratisch" und ,friedlich" waren sie nach
Ansicht der Befragten, von denen nur wenige den Aktionen attestieren,
sie seien ,langweilig", ,konfus" oder gar ,gewalttätig" gewesen.
Allerdings gaben 35 Prozent der Befragten an, die Proteste seien
,nicht radikal genug", um die Forderungen durchzusetzen, und 16
Prozent hielten die während der Studentenunruhen 1968 praktizierten
Formen für ,eindeutig besser".
"Die brauchen mehr Geld"
Was die Forderungen der Studierenden betrifft, und somit den
Ist-Zustand an den Universitäten, zeigt sich, daß die Bevölkerung nur
einen Teil der angeprangerten Mißstände wahrgenommen hat: ,bessere
Bibliotheksausstattungen", ,mehr Bafög", ,keine Studiengebühren" und
,neue Stellen" gehören demnach zu den in der Öffentlichkeit bekannten
Forderungen, basierend auf der Resolution der RUB-Vollversammlung vom
25.11.1997. Hingegen erwiesen sich die Punkte ,keine
Zwangsexmatrikulation", ,Förderung von Frauen, Behinderten und
Eltern", ,Demokratisierung der Hochschulgremien" sowie ,politisches
Mandat für Studierende" als weniger bis gar nicht geläufig. Ergo
antworteten viele Befragte mit Allgemeinplätzen wie ,die Zustände an
den Universitäten sind schlecht" oder ,die brauchen mehr Geld".
Außerdem benannten die Befragten Mißstände, die nicht Gegenstand der
Bochumer Resolution waren: Weder forderten die RUB-Studierenden,
größere Hörsäle müßten gebaut werden, noch, dass (sic!) die
Rechtschreibreform verboten werden solle.
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Mit freundlichen Gruessen
Dr. Josef Koenig
RUB - Ruhr-Universitaet Bochum
- Pressestelle -
44780 Bochum
Tel: + 49 234 700-2830, -3930
Fax: + 49 234 7094-136
Josef.Koenig@ruhr-uni-bochum.de
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