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LIEBIG-Denkmuenze fuer Prof. Kutzelnigg
Bochum, 04.03.1996
Nr. 47
IGLO - wie Theorie und Praxis uebereinstimmen
Energien von Reaktionen kleiner Molekuele berechnet
GDCh ehrt Prof. Dr. Kutzelnigg mit LlEBIG-DENKMUENZE
Anlaesslich der Chemiedozententagung in Hannover erhaelt heute, 4.
Maerz 1996, auf einer Festsitzung der Gesellschaft Deutscher Chemiker
(GDCh) der Bochumer Wissenschaftler Prof. Dr. Werner Kutzelnigg
(Theoretische Chemie. Fakultaet fuer Chemie der RUB) fuer seine
wissenschaftlichen Leistungen die renommierte LIEBIG-DENKMUENZE.
Gleichzeitig werden zwei weitere Wissenschaftler ausgezeichnet: Prof.
Dr. Wittko Francke (Hamburg), mit der Otto-Wallach-Plakette und Prof.
Dr. Juergen Gauss (Mainz) mit dem Carl-Duisberg-Gedaechtnispreis.
Theorie und Experiment in guter UEbereinstimmung
Kutzelniggs vielseitige Arbeiten zur theoretischen Chemie haben grosse
Anerkennung in der Fachwelt erfahren, so die 1980 vorgestellte
IGLO-Methode (individual gauge for localized orbitals). Mit ihr gelang
es erstmals, die wichtigsten Messgroessen der
Kernresonanz-Spektroskopie in guter UEbereinstimmung mit den
experimentellen Werten zu berechnen. Lang diskutierte Fragen zu
Bindungsverhaeltnissen in Molekuelen konnten geklaert werden. Seit der
Erweiterung dieser Methode entziehen sich auch "schwierige" Molekuele
wie Ozon oder Cyclbutadien nicht der erfolgreichen Berechnung.
Wellenfunktionen von Molekuelen
Bereits in den siebziger Jahren entwickelte Kutzelnigg ein Verfahren,
mit dem er die Wellenfunktionen von Molekuelen mit bis zu 20
Elektronen genau berechnen konnte. Mit der R12-Methode gelang der
Durchbruch auf dem Weg zur Berechnung hoechstgenauer Wellenfunktionen.
Energien von Reaktionen kleiner Molekuele (etwa Benzol) lassen sich
seither mit grosser Genauigkeit berechnen. Kutzelnigg hat ferner
wichtige Beitraege zur Theorie der zwischenmolekularen Kraefte und
relativistischer Effekte erbracht.
Anwendung theoretischer Chemie in Deutschland massgeblich gefoerdert
Die von ihm und seiner Schule entwickelten Theorien und Rechenmethoden
sowie deren Anwendungen sind in rund 170 Publikationen gedanklich klar
strukturiert und einleuchtend niedergelegt. In der Laudatio der GDCh
heisst es "Kutzelnigg hat die Anwendung der theoretischen Chemie in
Deutschland massgeblich gefoerdert".
Biographisches
Werner Kutzelnigg, geboren 1933 in Wien, studierte Chemie in Bonn und
Freiburg, wo er 1960 promovierte. Nach Postdoc-Jahren in Paris und
Uppsala habilitierte er sich 1967 in Goettingen. 1970 ging er fuer
drei Jahre nach Karlsruhe, 1973 nahm er den Ruf an die RUB an, wo er
seitdem den Lehrstuhl fuer Theoretische Chemie in der Fakultaet fuer
Chemie innehat.
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Mit freundlichen Gruessen
Dr. Josef Koenig
RUB - Ruhr-Universitaet Bochum
- Pressestelle -
44780 Bochum
Tel: + 49 234 700-2830, -3930
Fax: + 49 234 7094-136
Josef.Koenig@rz.ruhr-uni-bochum.de
Schauen Sie doch bei uns mal rein:
http://www.rz.ruhr-uni-bochum.de/pressestelle
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