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090 358: Zur Struktur und Entwicklung der Beziehungen zwischen China und Japan (Prof. Dr. Wolfgang ommerborn)

 Modul: ASO, 2 Std.
Mo 10-12, GBCF 04/354
Empfohlenes Semester: ab 7. Sem., CP: 4.5

Die lange Geschichte der Beziehung zwischen dem „großen“ China und dem „kleinen“ Japan war abwechslungsreich. Es gab Phasen der Beeinflussung durch die chinesische Kultur und durch die chinesische Politik, aber auch Phasen, in denen man sich in Japan gegenüber China relativ abschottete. Und es gab seit der 2. Hälfte des 19. Jh. eine Phase, in der fortschrittliche chinesische Denker und Politiker nach Japan blickten und in ihm ein Vorbild für die weitere Entwicklung Chinas sahen. Seit dem 19.Jh., also mit dem massiven Eindringen der Westmächte in Ostasien, gelang es dem „flexibleren“ Japan anders als dem „schwerfälligeren“ China nämlich recht schnell Staat und Gesellschaft zu modernisieren. Schließlich führte das aber dazu, dass Japan eine imperialistische und expansive Politik in Ostasien in Angriff zu nehmen begann, die sich v.a. gegen China richtete. Die martialische Phase endete mit Japans Niederlage im Zweiten Weltkrieg 1945. Nach der Gründung der VR China war das Verhältnis der beiden Länder zuerst von Spannungen geprägt. Erst sei den 70er Jahren änderten sich die offiziellen Beziehungen allmählich, die aber bis heute, nicht zuletzt aufgrund der nicht vergessenen Untaten der Japaner in China in den 30er und 40er Jahren, sicherlich weiterhin als problematisch zu bezeichnen sind.
Wir werden den Verlauf der Beziehungen zwischen beiden Ländern vor dem Hintergrund des jeweiligen Selbstverständnisses verfolgen und analysieren.

Vorbesprechung: Mo, 12.04.2010
Sprechstunde: Mo, 12-13, GB 1/49 (E-mail: wolfgang.ommerborn@rub.de)

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