PD. Dr. Ünsal Yalçın,

  Archäometallurgie

In der archaischen Siedlung auf dem Kalabaktepe wurden Überreste gefunden, die auf eine hoch entwickelte Technologie der Metallverarbeitung von Bronze, Kupfer, Blei und Eisen hinweisen. Sie bestätigen die schriftlichen Quellen, wonach die Milesier außer mit Wolle, Wollprodukten und Öl auch mit Metall gehandelt haben. Dies könnte ein wichtiger Faktor bei der Entwicklung Milets zur Großmacht gewesen sein.

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Interessant sind Funde der Eisenverarbeitung. Chemische, mineralogische und metallographische Untersuchungen von Schlacken haben gezeigt, dass es sich um Abfallprodukte des Schmiedehandwerks handelt (1-2). Besonders auffällig sind die Eisenerzeugnisse, die aus Stahl geschmiedet wurden, wie z.B. Lanzenspitzen und Nägel.

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Das ist ein unerwartetes Ergebnis für die Entwicklung der Eisentechnologie; denn bisher nahm man an, dass die Produktion und Verarbeitung von Stahl erst viel später einsetzen würde. Unser Ergebnis wird aber durch die schriftliche Überlieferung bestätigt, die zwischen den Bezeichnungen "Chalybs" = Stahl und "Sideros" = gewöhnliches Eisen unterscheidet.

Bekanntlich lebten die Chalyber ("Stahlarbeiter") südöstlich des Schwarzen Meeres, in einem von Hethitern und später Urartäern beeinflussten Gebiet. Wir wissen, dass die Milesier in diesem Gebiet Kolonien wie Sinope, Trapezus und Amisos gründeten.

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