Drittmittelprojekte

COMPliaNCE: Computational approach that embeds Medical and Psychological research and develops normative Criteria for socio-economic policy Evaluation

Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft

Die Bewältigung der COVID-19 Krise erfordert geeignete Maßnahmen, um die Auswirkungen auf Gesundheit, Wirtschaft und Gesellschaft weitestmöglich begrenzen zu können. Für die Gestaltung politischer Maßnahmen ist es daher notwendig zu verstehen, welche Effekte sowohl die Pandemie selbst, als auch potenzielle Interventionen auf die Gesellschaft ausüben.
Das multidisziplinäre Projekt COMPLIANCE untersucht die komplexen Dynamiken von Pandemien, indem es Forschung aus Ökonomik, Psychologie, Virologie und Ethik zu einem integrierten Ansatz zusammenführt. Das Projekt hat vier primäre Ziele:

1.Die Entwicklung eines agentenbasierten Modells, das die virologischen, sozialen und ökonomischen Auswirkungen der Pandemie analysiert und darauf aufbauend die Wirksamkeit verschiedener Maßnahmen untersucht. Im Fokus steht dabei die Frage, wie geeignete Kommunikationsstrategien die Effektivität von Interventionen erhöhen können. Das Modell wird mit Daten aus dem Ruhrgebiet empirisch validiert.

2.Die Analyse der psychologischen Effekte, die die Krise und Interventionen auf die Menschen haben. In einer Demokratie ist es weder möglich noch wünschenswert, Maßnahmen gegen den Willen der Bevölkerung durchzusetzen. Da die Einhaltung der Maßnahmen aber entscheidend für ihre Wirksamkeit ist, soll untersucht werden, wann Menschen die Einschränkungen akzeptieren und sich freiwillig an die Regeln halten.

3.Die Untersuchung der virologischen Aspekte der Pandemie. Für die Entwicklung effektiver Gegenmaßnahmen ist es notwendig, das Auftreten aktiver Virusinfektionen und die Entwicklung von Antikörperreaktionen zu verstehen. Somit können gefährdete Gruppen identifiziert und der Verlauf der Pandemie prognostiziert werden, um aus medizinischer Sicht notwendige Empfehlungen ableiten zu können.

4.Die Betrachtung der ethischen Zielkonflikte, die durch die Einführung von Maßnahmen entstehen. Das Ziel des Ethik-Projekts ist es, Kriterien für eine fundierte moralische Bewertung der Maßnahmen zu entwickeln, um sie anschließend auf die Politikszenarien anzuwenden.

Das Projekt soll zu einer fundierten modellbasierten Politikgestaltung beitragen, indem es verschiedene Politikszenarien simuliert, aus deren Analyse effektive Maßnahmen zur Bekämpfung von Pandemien abgeleitet werden können.

Thema: COVID-19 Pandemie, agentenbasierte Modellierung, Politikszenarien
Dauer: 2021-2024
Projektpartner: Prof. Dr. Klaus Steigleder, Prof. Dr. Wilhelm Hofmann, Prof. Dr. Eike Steinmann
Mitarbeiter*innen: Prof. Dr. Michael Roos, Dr. Paola D'Orazio


CLARISA: Climate-related Risk Assessment & Scenario Analysis


Förderung: GLS Gemeinschaftsbank eG

Die fortschreitende globale Erwärmung wird schwerwiegende Folgen für das Ökosystem, die Wirtschaft und die Gesellschaft nach sich ziehen und stellen tiefgreifende Risiken für Unternehmen dar. Dies liegt zum einen an den physischen Auswirkungen des Klimawandels, zum anderen an Entwicklungen, die mit der Transformation zu einer emissionsarmen Wirtschaft und Gesellschaft einhergehen. Um der Bedeutung dieser Risiken für die Finanzstabilität Rechnung zu tragen, hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) im Jahr 2019 ein Merkblatt zum Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken veröffentlicht. Beaufsichtigte Finanzinstitute sich aufgefordert das Risikomanagement anpassen, um relevante Risiken adäquat zu berücksichtigen. Nachhaltigkeitsrisiken werden als ESG-Risiken bezeichnet und umfassen Umwelt- (E), Sozial- (S) und Governancerisiken (G). Abhängig von zukünftigen Entwicklungen entfalten sich Nachhaltigkeitsrisiken in unterschiedlicher Intensität in Form von bestehenden Risikoarten. Die Bewertung von Nachhaltigkeitsrisiken stellt Finanzinstitute vor zahlreiche Herausforderungen und zeigt Grenzen des traditionellen Risikomanagements auf.

Um den neuen Anforderungen gerecht zu werden, ist ein komplementärer Ansatz erforderlich, der die ökonomische Perspektive ergänzt und alle Dimensionen der Transformation abdeckt. Nicht ökonomische Aspekte, sowie Interdependenzen zwischen ökologischen, ökonomischen und sozialen Systemen sollten Berücksichtigung finden. Die traditionelle Herangehensweise birgt die Gefahr, dass wesentliche Risiken unentdeckt bleiben oder unterschätzt werden, was gravierende finanzielle Folgen haben kann. Quantitative und qualitative Szenarioanalysen sind zentrale Elemente eines ganzheitlichen Ansatzes.

Ziel des Projekts CLARISA ist es, in Zusammenarbeit mit der GLS Gemeinschaftsbank eG die Bewertung von Nachhaltigkeitsrisiken durch Szenarioanalysen zu verbessern. Der Fokus liegt auf dem Übertrag komplexer Zusammenhänge zwischen Makro- und Mikroebene auf das Nachhaltigkeits-Risikomanagement. In einem ersten Schritt werden international anerkannte Szenarien - wie die RCP-Szenarien, die Shared Socioeconomic Pathways (SSP) und die NGFS-Szenarien - analysiert, um wesentliche Annahmen zu identifizieren. Auf dieser Basis werden im zweiten Schritt konsistente qualitative Szenarien entwickelt, um zentrale Treiber und relevante Risiken zu identifizieren. Anhand einer System-Dynamische-Analyse werden die Zusammenhänge zwischen Risikotreibern und Risiken im Kontext des Finanzsektors untersuchen. Im dritten Schritt fließen die Ergebnisse der Szenarioanalyse in die Entwicklung einer Datenbank ein, die von Projektpartner für eine branchen- und unternehmensspezifische Risikobewertung entwickelt wird.

Thema: climate-related risks, socio-ecological transformation, scenario analysis, sustainability risk management

Dauer: 10.2020- heute

Projektpartner: GLS Gemeinschaftsbank eG

Mitarbeiter*innen: Franziska M. Hoffart, M.A., Elias Schmitt, BSc., Prof. Dr. Michael Roos

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GenoMobil – Genossenschaften als Organisationsform für eine sozial-ökologische Transformation integrierter Mobilität


Fördermaßnahme: MobilitätsZukunftsLabor2050
Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung



Ausgangspunkt & Forschungsfragen

Dieses Forschungsprojekt entwickelt ein Konzept für eine Mobilitätsgenossenschaft als MaaS-Anbieter mit dem Ziel die individuelle Mobilität von sozial schwächer gestellten Gruppen (z.B. Studierende) zu gewährleisten sowie den motorisierten Verkehr zu reduzieren. Vor diesem Hintergrund ergeben sich unter anderem folgende Forschungsfragen:


1. Wie kann ein Geschäftsmodell einer Mobilitätsgenossenschaft aussehen?

2. Wie lassen sich psychologische Barrieren durch partizipativ organisierte Genossenschaften verringern?

3. Durch welche sozialen Aktivierungsmaßnahmen lässt sich die Akzeptanz für eine multimodale Mobilität fördern?

4. Wie lässt sich das Genossenschafts-konzept auf andere Kontexte übertragen? Wie wirken sich Mobilitätsgenossenschaften auf die Ausgestaltung von Verkehrssystemen aus? Wie entwickeln sich langfristig der Pkw-Besitz und gibt es Effekte für unterschiedliche Zielgruppen?

5. Welchen Einfluss haben Einstellungen und Mobilitätskulturen bei der Verkehrsmittelwahl?


Projektansatz & Vorgehensweise

Ein zentraler Beitrag des Projekts ist die ganzheitliche Betrachtung von Governance-Fragen. Eine Genossenschaft verbindet die privatwirtschaftliche Nachfragebedienung mit der Verfolgung gemeinschaftlicher Ziele durch ein integriertes Mobilitätskonzept aus der Hand eines Akteurs. Dies stellt ein fundamental anderes Governance- Modell dar als die Kooperation gewinnorientierter Mobilitätsunternehmen.

In ersten Arbeitsschritten werden die ökonomischen und organisatorischen Voraussetzungen einer Mobilitätsgenossenschaft untersucht, die verkehrs- und raumwissenschaftliche Perspektive auf die lokalen Bedingungen erörtert sowie eine Bedarfsanalyse zur Mobilitätsnutzung in den Zielgruppen durchgeführt.
Unter Berücksichtigung dieser Erkenntnisse, wird im Rahmen einer Realsimulation die Gründung einer Mobilitätsgenossenschaft als Planspiel erforscht. Dabei werden in einer Reihe aufeinanderfolgender Realexperimente unterschiedliche Aspekte und Prozesse der Initiierung und des Betriebs einer Mobilitätsgenossenschaft mit Mitgliedern der RUB und Beschäftigten auf Mark 51°7 simuliert.

So wird im Rahmen eines Realexperiments der Ansatz der sozialen Aktivierung auf die Organisationsform einer Mobilitätsgenossenschaft an einer Universität übertragen. Weiter werden in Realexperimenten die Entscheidungsfindungs- und Abstimmungsprozesse während einer Genossenschaftsgründung sowie die Nutzung mobilitätsgenossenschaftlicher Angebote anhand realer Fahrzeuge simuliert.

Im Anschluss werden die Ergebnisse evaluiert, die Übertragbarkeit auf andere Orte und Kontexte unter anderem anhand eines agentenbasierten Modells untersucht und ein Handlungsleitfaden für die Gründung einer Mobilitätsgenossenschaft erstellt. Flankiert werden alle Arbeitsschritte durch ein Konzept zur kognitiven Wissensintegration.

Projektziele

Die Ergebnisse des Projektes sollen nicht nur in diesem speziellen Kontext verwendbar sein, sondern mit Hilfe eines Handlungsleitfadens auch Akteure an anderen Orten und in anderen Kontexten bei der Gründung einer Mobilitätsgenossenschaft zur Verbesserung lokaler Bedingungen unterstützen.
Die Realsimulation einer Mobilitätsgenossenschaft soll neue Perspektiven für eine sozial-ökologische Transformation der Mobilität im Ruhrgebiet und später auch andernorts eröffnen.

Thema: Mobilität, Genossenschaften, Politikberatung
Laufzeit: 01.01.2021 – 31.12.2023
Projektpartner: Prof. Dr. Nicola Werbeck (RUB), Prof. Dr. Matthias Weiß (RUB), Prof. Dr. Marcel Hunecke (FH Dortmund), Prof. Dr. Dirk Wittowsky (UDE), Enno Fuchs (Bochum Perspektive 2022)
MitarbeiterInnen: Prof. Dr. Michael Roos, Florian Lewalder

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Konzept einer integrierten, nachhaltigen Mobilität für die Universitätsallianz Ruhr (InnaMoRuhr)


Förderung: VM NRW

Beschreibung:
Das geplante Projekt wird in einem interdisziplinären Verbund von Sozial-, Wirtschafts- und Ingenieurwissenschaften sowie der Informatik – etablierten und neu am Markt tätigen – Anbietern von Mobilitäts-Services ein Konzept für eine innovative, nachhaltige Mobilität der UA Ruhr mit einem Tool (eine App auf Basis einer Plattform) für ein entsprechendes Mobilitätsmanagement entwickeln, das folgende Ziele verfolgt:

• Erstens sollen Ideen entwickelt und praktisch erprobt werden, wie die Pendlerströme zu und von den einzelnen UA Ruhr-Standorten nachhaltiger und effizienter gestaltet werden können, beispielsweise durch On-demand-Services, RideSharing oder andere Formen neuer Mobilität – möglicherweise auch begleitet durch restriktive Maßnahmen wie Parkraumbewirtschaftung.

• Zweitens soll der studentische und wissenschaftliche Austausch zwischen den vier UA Ruhr-Standorten gefördert werden, beispielsweise durch flexible Shuttle-Services mit elektrisch betriebenen Fahrzeugen oder durch Radschnellwege, die es unattraktiv machen, beim Wechsel zwischen den Standorten das eigene Auto zu nutzen.

•Drittens soll durch die praktische Erprobung innovativer Formen neuer Mobilität ein „Leuchtturm“ geschaffen werden, der den Beitrag der UA Ruhr zur Mobilitätswende und zur Bewältigung des Klimawandels dokumentiert und das innovative Potenzial der Region im nationalen wie internationalen Wettbewerb herausstreicht.

• Viertens soll durch die Kooperation mit Anbietern von Mobilitäts-Services die Grundlage dafür geschaffen werden, dass das Projekt mittel- bis längerfristig eine Strahlkraft für das gesamte Ruhrgebiet entwickeln kann und so dazu beiträgt, die Mobilität nicht nur auf der Achse der vier UA Ruhr-Universitäten, sondern im gesamten Ruhrgebiet effizienter und nachhaltiger zu gestalten.

Thema: Mobilität, Politikberatung
Laufzeit: 1.5.2020 – 30.4.2023
Projektpartner: Prof. Dr. Johannes Weyer (TU Dortmund), Prof. Dr. Constantinos Sourkounis (RUB), Prof. Dr. Heike Proff, Prof. Dr. Petra Stein, Prof. Dr. Frank Kleemann, Prof. Dr. Pedro Marrón (UDE)
MitarbeiterInnen: Prof. Dr. Michael Roos, Marvin Siegmann

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Values and Economic Performance: A formalised agent-based model


Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft

Beschreibung:
Das Ziel des Projektes ist, ein agenten-basiertes Computersimulationsmodell zu entwickeln, das die Beziehung zwischen Kultur, Institutionen, Werten und ökonomischer Leistung und deren Änderung im Zeitablauf abbildet. Das Modell erklärt, warum es zwischen Ländern langanhaltende Unterschiede in der ökonomischen Leistung und dem Wohlstand gibt. Trotz politischer Anstrengungen, die ökonomische Entwicklung zu fördern, ist die Konvergenz zwischen Ländern langsam. Das gilt auch in der Europäischen Union, wo die östlichen und einige südliche Länder noch immer erheblich ärmer sind als das Zentrum. Es gibt bislang kein formales ökonomisches Modell, das die erwähnten Aspekte miteinander verbindet. Die langfristige ökonomische Entwicklung von Ländern kann ohne die Berücksichtigung von Institutionen und Kultur nicht verstanden werden, was viele empirische Arbeiten zeigen. Theoretische ökonomische Studien betrachten entweder die Rolle von Institutionen oder der Kultur, und Werte kommen nicht vor. Kultur und Institutionen sind jedoch interdependent und sollten gemeinsam betrachtet werden. Wir vereinen getrennte Literaturstränge aus Volkswirtschaftslehre, Soziologie und Sozialpsychologie. Es gibt wenig formale Modellierung zu diesen Themen. Formale Modellierung ist wünschenswert, da sie hilft, die genaue Bedeutung ähnlicher Konzepte zu klären, und Prognosen über die Wirkungen von Änderungen von Einflussfaktoren ermöglicht. Unser Ansatz ist innovativ, weil er Einsichten aus anderen Sozialwissenschaften verwendet und sie in die Sprache der Volkswirtschaftslehre übersetzt. Das Modell hat drei Bausteine. Das erste Element sind Öffentliche-Güter-Spiele in ökonomischen Netzwerken. In einem Netzwerk miteinander verbundene Agenten erzeugen einen gemeinsamen Output, indem sie unterschiedliche Fähigkeiten und Arbeitseinsätze kombinieren. Im zweiten Baustein aus der Soziologie interpretieren wir Sozialkapital als die Verbindungen zwischen Individuen in einem Netzwerk. Die Struktur des Netzwerks kann man als formale und informelle Institutionen interpretieren, die die Interaktionen zwischen den Agenten bestimmen. Schließlich erfassen wir Kultur durch die Schwartz-Theorie menschlicher Werte aus der Sozialpsychologie, um zu erklären, wie sich Netzwerke ändern und warum Agenten kooperieren. Wir nehmen an, dass Agenten mit geteilten Werten eher Verbindungen in einem Netzwerk haben. Langfristig können sich Werte in Reaktion auf die Kooperationsergebnisse ändern. Die deutsch-polnische Zusammenarbeit ist wichtig für den Erfolg des Projekts. Das deutsche Team hat Erfahrung in der formalisierten Abbildung menschlichen Verhalten und sozialpsychologischer Theorien in ökonomischen Modellen. Das polnische Team hat Erfahrung in der ökonomischen Modellierung von Sozialkapital und der ökonometrischen Analyse. Die deutsch-polnische Perspektive erlaubt es, ein Modell zu entwickeln und zu nutzen, das die kulturellen und ökonomischen Unterschiede zwischen beiden Ländern berücksichtigt.

Thema: Werte, Institutionen, Makroökonomik
Laufzeit: 1.4.2020 – 31.3.2023
Projektpartner: Prof. Dr. Marcin Czupryna, Wirtschaftsuniversität Krakau
MitarbeiterInnen: Prof. Dr. Michael Roos, Dr. Jessica Reale, Frederik Banning

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Wissen in die Gesellschaft bringen: Theorie und Praxis von Politikberatung und Wissenstransfer



Förderung: Stiftung Mercator

Beschreibung:
Forschungsergebnisse für komplexe gesellschaftliche und politische Fragen auch außerhalb der Forschung nutzbar zu machen, ist für Wissenschaftler*innen aller Forschungsbereiche eine immer wichtigere Verantwortung. Dazu soll im Rahmen dieses Projekts ein strukturiertes und modularisiertes Qualifikationsprogramm entwickelt und implementiert werden, das es Doktorand*innen aller Forschungsbereiche ermöglicht, Expertise und Handlungskompetenzen in den Bereichen Politikberatung und Wissenstransfer in die nicht-wissenschaftliche Öffentlichkeit zu erwerben. Ziel des Programms ist es, Doktorand*innen bereits während ihrer wissenschaftlichen Qualifikation dafür zu sensibilisieren und zu qualifizieren, ihr Forschungs- und Fachwissen in unter-schiedliche gesellschaftliche Handlungsfelder einzubringen und die Integration von For-schungswissen in gesellschaftliche und politische Zusammenhänge erfolgreich zu leisten. Das Programm möchte sie darauf vorbereiten, Verantwortung in der Wissenschaft aber auch in Politik und Gesellschaft zu übernehmen und diese schon früh zu reflektieren und zu professionalisieren.

Thema: Politikberatung, ökonomische Bildung
Laufzeit: 1.10.2019 – 30.9.2022
Projektpartner: RUB Research School
MitarbeiterInnen: Prof. Dr. Michael Roos, N.N.

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GOAL – Governance von und durch Algorithmen – von algorithmischer Verhaltenssteuerung und Künstlicher Intelligenz


Förderung: BMBF

Beschreibung:
Der Forschungsgegenstand des Verbundprojektes ist die Governance von und durch Algorithmen. Zum einen wird untersucht, wie die Governance von risikobehafteten Algorithmen gestaltet werden kann. Zum anderen wird erforscht, wie Algorithmen selbst Governancefunktionen ausüben und dadurch auch Bestandteil der Governance zur Risikominderung von Algorithmen werden können. Der Fokus ist daher auf Algorithmen, deren verhaltenssteuernde und regulative Wirkungen, ihre gesellschaftlichen Konsequenzen und Nebenwirkungen sowie auf diesbezügliche Handlungsbedarfe und -optionen zur Gestaltung von umfassenden Governancestrukturen gerichtet.
Am Lehrstuhl für Makroökonomik werden Smartphone-Apps auf ihre verhaltenssteuernde Wirkung analysiert und systematisiert. Darauf aufbauend wird eine Feldstudie mit einer selbstentwickelten App durchgeführt. Diese Feldstudie dient als Fallbeispiel für die Entwicklung neuer Governance-Formen im Rahmen des Gesamtprojekts.

Thema: Digitalisierung
Laufzeit: 1.9.2019 – 31.8.2021
Projektpartner: WWU Münster, KIT – ITAS, Universität Hamburg, TU Kaiserslautern
MitarbeiterInnen: Prof. Dr. Michael Roos, Dr. Christina Timko, Nicholas Schmidt, MSc.

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Nachhaltiger Strukturwandel im Rheinischen Braunkohlerevier durch Innovation



Förderung: MWIDE NRW

Beschreibung:
Vor dem Hintergrund des sich abzeichnenden Endes der Braunkohleverstromung und des damit einhergehenden Strukturwandels im Rheinischen Braunkohlerevier wurde die Doctoral School Closed Carbon Cycle Economy (DS CCCE) ins Leben gerufen. Ziel der interdisziplinären Doctoral School ist es, diese Prozesse wissenschaftlich zu begleiten und Impulse zu seiner nachhaltigen Ausrichtung zu geben. Dafür arbeiten 17 Doktorand/-innen u. a. aus den Disziplinen Soziologie, Ethik, Geografie, Chemie, Bodenkunde, Energieforschung, Mechatronik, Maschinenbau, Jura, Wirtschaftswissenschaft und Politikwissenschaft zusammen und beleuchten gemeinsam unterschiedliche Aspekte des Wandels.
Am Lehrstuhl für Makroökonomik wird das Rheinische Braunkohlerevier als regionales Innovationssystem betrachtet. Mit Hilfe qualitativer und quantitativer Methoden (v.a. agentenbasierte Modellierung) werden komplexe Zusammenhänge analysiert und mögliche Entwicklungen simuliert. Darauf aufbauend werden politikrelevante Empfehlungen erarbeitet, wie der Strukturwandel bewältigt werden könnte.

Thema: Nachhaltigkeit, Strukturwandel, Innovation
Laufzeit: 1.5.2019 – 30.4.2022
Projektpartner: Research Department Closed Carbon Cycle Economy der RUB
MitarbeiterInnen: Prof. Dr. Michael Roos, Miriam Athmer, M. Sc., Christian Stehr, M. Sc.
Projektseite: Pressemeldung

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Technologie-Roadmap für das autonome Autofahren


Förderung: Hans Böckler Stiftung

Beschreibung:
Im Projekt wird die Methode des Technologie-Roadmappings vorgestellt und auf das autonome Autofahren angewandt. Technologie-Roadmapping bezeichnet Methoden der Vorausschau von Technologien und ihren Marktchancen. Das Ergebnis des Roadmapping-Prozesses ist die Roadmap als Instrument zur langfristigen strategischen Steuerung von Unternehmen. Über eine Analyse der Forschungsliteratur und Interviews mit Experten werden die technische Reife und die Anforderungen für die Marktreife abgeschätzt. Es werden beispielhafte Technologiemaps erstellt.
Das Projekt soll eine Forschungslücke füllen und die Erkenntnisse technologieorientierter Studien mit den Marktstudien verbinden. Die Ergebnisse werden auf Deutschland angewandt. Konkret soll dabei die Frage beantwortet werden, wie gut die deutsche Automobilindustrie derzeit auf das autonome Autofahren vorbereitet ist, nicht nur in technischer Hinsicht, sondern auch hinsichtlich ihrer Marktstrategien. Dazu wird auch eingeschätzt, in welchem Zeitraum mit einer Einsatzreife autonomer Fahrzeuge im europäischen Straßenverkehr gerechnet werden kann.

Thema: Digitalisierung, Strukturwandel
Laufzeit: 1.3.2019 – 31.12.2019
Projektpartner: keine
MitarbeiterInnen: Prof. Dr. Michael Roos, Marvin Siegman, BSc.

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GO-NET – Gemeinwirtschaftlich orientiertes Netzwerk elektrisch und perspektivisch autonom fahrender Transporteinheiten



Förderung: Emschergenossenschaft

Beschreibung:
Das Projekt leistet einen konstruktiven und wissenschaftlich fundierten Beitrag zur Entwicklung neuer Verkehrskonzepte. Dabei werden bereits gemachte Erfahrungen, Nutzererwartungen und mögliche konkrete Lösungsansätze im Sinne einer nachhaltigen und gemeinwirtschaftlich oder genossenschaftlich organisierten integrierten Mobilität zusammengetragen. Drei Ziele stehen im Vordergrund:

• durch die Befragung von Studierenden und Beschäftigten der Ruhr-Universität Bochum werden momentane Mobilitätsgewohnheiten und Mobilitätserwartungen für die nächsten Jahre erhoben, um so Anhaltspunkte für zukünftige Planungen, insbesondere im Hinblick auf die Mobilität zwischen dem Hauptcampus und dem neuen Standort Mark 51/7 zu erhalten,

• in enger Kooperation mit der Emschergenossenschaft werden Lösungsmöglichkeiten für deren innerbetrieblichen Verkehr und seine möglichen technischen und organisatorischen Weiterentwicklungen in Bezug auf die Mobilität der Mitarbeitenden im privat-beruflichen Raum sowie in Bezug auf den Fuhrpark der Emschergenossenschaft eruiert,

• durch systematische Recherchen und die Aufarbeitung von nationalen und internationalen Erfahrungen in der Entwicklung integrierter Verkehrssysteme unter besonderer Berücksichtigung genossenschaftlicher Beteiligungsmodelle bei Verkehrsnutzung und Datenverwendung werden Anregungen für das Ruhrgebiet gewonnen.

Thema: Mobilität, Digitalisierung
Laufzeit: 1.1.2019 – 30.6.2019
Projektpartner: Lehrstuhl Soziologie (Prof. Pries) RUB, Emschergenossenschaft
MitarbeiterInnen: Prof. Dr. Michael Roos, Florian Lewalder, MSc., Katharina Leikard, BSc., Maximilian Dirks, BSc.

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ELEGANCY – Enabling a Low-Carbon Economy via Hydrogen and CCS



Förderung: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) im Rahmen der ACT Initiative (Accelerating CCS Technologies)

Beschreibung:
Ziel des multinationalen ACT-Projektes ELEGANCY ist es, die Dekarbonisierung des europäischen Energiesystems durch Nutzung von Synergien zwischen CCS (Carbon Capture and Storage) und Wasserstoff (H2) zu beschleunigen. Die Einführung von CCS verzögert sich aufgrund fehlender Geschäftsmodelle, der flächendeckende Einsatz von H2 wird durch Kosten und Verfügbarkeit großer Mengen sauberen Wasserstoffs behindert. Die fünf partizipierenden Länder Norwegen, England, Niederlande, Schweiz und Deutschland wollen u.a. in Fallstudien die Kombination einer Wasserstoffinfrastruktur mit CCS untersuchen und bewerten, zudem soll ein Planungstool entwickelt werden. Die Ruhr-Universität Bochum ist im Rahmen des Research Department Closed Carbon Cycle Economy (RD-CCCE) interdisziplinär mit fünf Instituten vertreten. So werden zu den ingenieurswissenschaftlichen Aspekten auch sozialwissenschaftliche, makroökonomische und juristische Aspekte in der deutschen Fallstudie berücksichtigt. Im makroökonomischen Teilprojekts werden Szenarien entwickelt, anhand derer die Realisierungschancen für den Ausbau neuer Infrastruktur beurteilt werden können.

Thema: Nachhaltigkeit, Transformation, Wasserstoff
Laufzeit: 1.10.2017 – 30.9.2020
Projektpartner: SINTEF Energy Research, Norwegen; Research Department Closed Carbon Cycle Economy der RUB
MitarbeiterInnen: Prof. Dr. Michael Roos, Franziska Hoffart, M.A., Elias Schmitt, BSc.
Projektseiten: ACT Initiative und ELEGANCY

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ReSoc – Resources in Societies – Leibniz Postdoc-Schule



Förderung: Leibniz-Gemeinschaft

Beschreibung:
In der heutigen politischen Debatte spielen Rohstoffe und Ressourcen eine zunehmend wichtige Rolle – besonders stehen Zugänglichkeit und Sicherung von Grundstoffen und der Shareholder-Value von Lagerstättenbewertungen im Mittelpunkt der zumeist ökonomischen Interessen. Dabei kommt zu kurz, dass Rohstoffe und Ressourcen zutiefst in kulturellen Kategorien gedacht werden: Ihre Nutzung basiert auf Bedürfnissen und technischem Wissen, das Menschen im Umgang mit ihrer Umwelt erworben haben. Ressourcen sind also weitaus mehr als nutzbringende Rohstoffe: Sie spiegeln die gesellschaftliche und kulturelle Praxis des Menschen und sind somit Ausdruck eines mehrschichtigen Aneignungsprozesses, der als solcher in verschiedene Veränderungen eingebettet ist. Mit diesen Veränderungen im Umgang mit Ressourcen und den daraus resultierenden Auswirkungen auf Gesellschaften beschäftigt sich das Projekt „Resources in Societies“ (ReSoc).
Am Lehrstuhl Makroökonomie wird dabei eine komplexitätsökonomische Perspektive auf Ressourcen und ihren Einfluss auf (historische) Gesellschaften eingenommen. Mit Hilfe agentenbasierter Modelle werden ökonomische und archäologische Theorien in einen gemeinsamen Analyserahmen gebracht.

Thema: Nachhaltigkeit, Transformation, Ressourcen
Laufzeit: 1.6.2017 – 30.5.2020
Projektpartner: Deutsches Bergbaumuseum, Institut für Archäologie der RUB
MitarbeiterInnen: Prof. Dr. Michael Roos, Dr. Frederik Schaff
Projektseiten: ReSoc und ReSoc Archaeology Complexity Science

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NÖD – Neues ökonomisches Denken in der Doktorandenausbildung – Welche Faktoren behindern und fördern neues ökonomisches Denken bei Nachwuchswissenschaftler/innen?



Förderung: FGW

Beschreibung:
Das Forschungsprojekt bearbeitet zwei zentrale Themen bearbeiten. Erstens erfolgt eine Bestandserhebung erfolgen, wie Doktoranden gegenwärtig ausgebildet werden und wie sie selbst diese Ausbildung einschätzen. Darauf aufbauend werden, zweitens, Verbesserungsmöglichkeiten für die Doktorandenausbildung entwickelt, die neues ökonomisches Denken erleichtern.
Für den ersten Teil des Forschungsprojekts wird eine Umfrage unter Doktoranden zu Forschungsthemen und –methoden und Einstellungen zum Fach VWL durchgeführt. Im zweiten Teil wird in Zusammenarbeit mit interessierten Doktoranden und erfahrenen Wissenschaftlern nach Möglichkeiten gesucht, die Doktorandenausbildung so zu verändern, dass sie zum einen pluralistischer wird und zum andern Nachwuchswissenschaftler sowohl befähigt als auch ermutigt, mit neuen Ansätzen zu arbeiten.

Thema: Pluralismus, Methodologie, ökonomische Bildung
Laufzeit: 1.9.2016 – 30.6.2019
Projektpartner: Forschungsinstitut für gesellschaftliche Weiterentwicklung
MitarbeiterInnen: Prof. Dr. Michael Roos, Dr. Ivan Boldyrev, Dr. Julia Sprenger, Tom Bauermann, MSc & M.A., Frederick Banning, BSc., Johanna Meier, BSc., Lisa Storcks, BSc.
Projektseite: FGW NRW