![]() LANDESKUNDE Mit Simni Bereg wird der Abschnitt der Weißmeerküste zwischen dem Kap Woronow und der Mündung des Flusses Sewernaja Dwina in der Region Archangelsk bezeichnet. |
|
Die Region Archangelsk liegt im
nördlichen Teil des europäischen Rußlands und wird im
Norden durch Weißes Meer, Barent- und Karasee
abgegrenzt. Im Osten grenzt die Region an die Republik
der Komi, im Süden an die Gebiete Kirow (Wjatka) und
Wologda, im Westen an Karelien. Ihre Fläche (dazu
zählen auch Inseln: Nowaja Semlja, Franz Iosifa Semlja,
Solowezkije Ostrowa u.a.) beträgt 587 400 km², damit
ist sie größer als Frankreich - das größte Land
Westeuropas. Im zentralen und südlichen Teil der Region überwiegt eine wellige Ebene. Im Nordwesten erstreckt sich die Hügelkette Wetrenny Pojas, im Nordosten Pai-Tschoi. Vom Norden nach Süden verläuft die Gebirgskette Timanski (bis zu 471 m Höhe). Der Norden der Region gehört zur Tundra-Zone. Im Zentrum gibt es Busch- und Waldtundra. Der Süden ist dagegen Taiga-Gebiet. Die (Nadelbaum-)Wälder nehmen etwa die Hälfte der Regionfläche ein. Klimatisch zählt die Region Archangelsk zur gemäßigten kontinentalen Zone, nur der Nordosten hat subarktisches Klima mit kühlen Sommern und langen eisigen Wintern. Die mittlere Temperatur beträgt: für Januar -12° C im Westen und -18° C im Osten, für Juli 16° C im Süden und 8° C im Norden. Im Jahresdurchschnitt fallen 300-500 mm Niederschlag. Von den 1.520. 800 Einwohner sind 92,1% Russen (1996). Andere ethnische Gruppen (in % der Gesamtbevölkerung): Ukrainer (3,4), Weißrussen (1,3), Komi (0,5), Nenzen (0,5). In Städten wohnen 73,6% der Bevölkerung. Das Profil der Industrie wird durch Holzgewinnung und -verarbeitung bestimmt. Auch Zellulose- (35% der gesamtrussischen Produktion), Karton- (über 30%) und Papierherstellung gehören zu den wichtigen Industriezweigen. In der Landwirtschaft überwiegt die Rinderzucht (Fleisch- und Milchproduktion). Außerdem werden Schweine, Ziegen, Schafe und, vor allem im Norden, Rentiere gezüchtet. Landwirtschaftlich sind noch Pelztierzucht und Fischfang von großer Bedeutung. Aufgrund der klimatischen Bedingungen (relativ kurze Vegetationszeiten) und der Bodenbeschaffenheit (sumpfige und kalkhaltige Erde) wird Getreide (fast) nicht angebaut. Michael Orawski |