![]() GESCHICHTE Der Südwesten des Gebiets Wolgograd war während des Zweiten Weltkrieges eines der am heftigsten umkämpften Territorien der damaligen Sowjetunion. Zahlreiche Denkmäler an Straßen und auf Höhenzügen erinnern heute an die dramatischen Ereignisse der Jahre 1942 und 1943. Sie zeugen von Geschehnissen, die mit der Schlacht um das nahegelegene Stalingrad, dem heutigen Wolgograd, verbunden waren: |
Stele am Fuß der "Mutter Heimat" in Wolgograd |
dem Aufmarsch deutscher und dem opferreichen Rückzug sowjetischer Truppen im Sommer 1942;
den Bombardements auf Stellungen und Ortschaften durch beide Kriegsparteien;
den Straßen- und Stellungskämpfen in Stalingrad, dessen Bevölkerung viel zu spät und nicht vollständig evakuiert wurde;
der Einkesselung der 6. deutschen Armee und Teilen der 4. Panzerarmee, die Mitte November 1942 im Raum Kalatsch begann;
der Vernichtung der deutschen Verbände und der Gefangennahme der überlebenden Deutschen - u.a. auch Generalfeldmarschalls Paulus und 24 seiner Generäle - im Januar und Februar 1943;
der Vereitelung von Ersatzversuchen deutscher Heeresverbände;
dem Rückzug deutscher, rumänischer und italienischer Truppen;
den Kolonnen deutscher Kriegsgefangener nach der Schlacht, die von etwa 300 000 deutschen Soldaten und Offizieren weniger als ein Drittel überlebte.
Das eindrucksvollste der Kriegsmahnmale befindet sich im heutigen Wolgograd auf dem Mamaew-Hügel. Die gewaltige, 82 Meter hohe Skulptur der „Mutter Heimat“ überragt alle Erhebungen der nach dem Krieg vollkommen neu aufgebauten Stadt. Dem Pathos dieser Figur kann man sich nur schwer entziehen. Und umso weniger nach den vielen Erzählungen über Kriegserlebnisse an der Front und im Hinterland, die wir während unserer Expedition aus dem Munde von Zivilisten hörten.
Marion Krause
24.03.2002