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Eingesetzte Software


I. Allgemeine Charakteristik

Der Entwicklung des Programmpakets SONA zur Analyse und Modifikation von Lauten und dem Programm VERSTEU zur Ablaufsteuerung von akustischen Versuchen lag die folgende Aufgabenstellung zugrunde:

  1. Es sollte die Gewinnung, Analyse und experimentelle Auswertung von akustischen Signalen, insbesondere von Sprachdaten, auf professionellem Niveau zu gewährleisten, dabei aber gleichzeitig einen mobilen, dem Versuchsobjekt angepaßten Einsatzort zu garantieren. Diese Grundforderungen ziehen folgende Konsequenzen bei der Implementierung nach sich:
  2. Das Sprachmaterial wird digitalisiert und ist allen standardmäßigen Darstellungs-, Vermessungs- und Manipulationsprozessen von SONA zugänglich.
  3. Ein einfache Möglichkeit zum Hören, Beurteilen und Kommentieren von digitalisierten Material mußte geschaffen werden
  4. Die Versuchssteuerung mit VERSTEU ermöglicht in allen Arbeitsphasen die programmgesteuerte Unterweisung der Versuchsperson: Die Instruktionen, Beurteilungsaufgaben, Perzeptionstests und Experimente mit sprachlicher Ein- und Ausgabe erfolgen unter Einsatz ein- und derselben Programmoberfläche.
  5. Die Programme zur Ablaufsteuerung mittels VERSTEU müssen einfach zu erstellen sein. Hierbei werden ASCII-Files mit den Instruktionen verwendet, die dann von VERSTEU interpretiert und ausgeführt werden (siehe auch Abschnitt 3)

II. Leistungsbeschreibung von SONA

Das Programmpaket SONA setzt einen IBM-AT unter MS-Dos Version 3.3 oder höher voraus. Es dient zur Anzeige von Oszillogrammen, Berechnung von Einzel­, Segment- und Mittelwertspektren, der Darstellung von Sonagrammen und Grundfrequenzverläufen, die aus halbautomatisch erzeugten Segmentierungen errechnet werden, sowie dem Setzen von Markierungen in Signalen und dem Kopieren von Signalteilen in neue Dateien. Zusätzlich stehen Programmodule zu Verfügung, die weitere Auswerteschritte bzw. Modifikationen ermöglichen:

  1. Ein Modul, mit dem einfach auch sehr große Anzahlen von Signaldateien komfortabel angehört, verglichen und kommentiert werden können (weitere Informationen zum Programm SONAHEAR)
  2. Ein Modifikationsmodul, mit dem es nach dem Laden der Segmentdatei eines Files möglich ist, mit dem Cursor neue Grundfrequenz- und Amplitudenwerte in ein Formular einzutragen, Elemente aus dem File zu löschen, Elemente zu vervielfachen und Pausen einzufügen.
  3. Ein Druck- und Auswertemodul, das im Stapelbetrieb Sonagramme oder Mittelwertspektren beliebig vieler Lautdateien berechnet und sie bei Bedarf auf einem Drucker ausgibt.
  4. Ein Filtermodul, mit dem Signaldateien mit Hilfe verschiedener Filterkurven (Hamming, Hanning, Rechteck usw.) und Filtertypen (Hoch-, Tief-, Bandpass und Bandsperrfilter) modifiziert werden können.
  5. Ein Darstellungsmodul, das es ermöglicht, bis zu 5 Grundfrequenzverläufe zu Vergleichszwecken gemeinsam auf dem Bildschirm darzustellen und mit Hilfe von eingeblendeten Cursoren markante Abschnitte zu vermessen.
  6. Ein Konvertierungsmodul wandelt die Datenformate unterschiedlicher AD/DA-Wandler in das von SONA bevorzugt verwendete 12-Bit-Format um. Es ermöglicht dadurch die Verwendung der unterschiedlichsten AD/DA-Wandler.
  7. Ein Synthesemodul dient zur Erzeugung von Testsignalen. Es können sowohl Sinus-, Dreieck-, Rechteck- und Sägezahn-Signale konstanter Frequenz als auch periodisch und aperiodisch frequenzmodulierte Sinus-Signale konstanter Amplitude erzeugt werden. Eine periodische oder aperiodische Amplitudenmodulation beliebiger, bereits bestehender Signale ist möglich.

III. Leistungsbeschreibung von VERSTEU

Das Programm VERSTEU ermöglicht durch die implementierten Befehle, eine zeitlich festgelegte Ablaufsteuerung und -kontrolle von Versuchen, bei denen Texte auf dem Bildschirm dargestellt und die Reaktionen (und Reaktionszeiten) oder geschriebene Antworten von Versuchspersonen erfaßt werden sollen.

Für Besitzer einer AD/DA-Wandlerkarte von Data Translation Typ DT2801(a) oder DT2821 oder einer SoundBlaster,  SoundBlaster Pro, SoundBlaster 16, ProAudioSpektrum 16 oder kompatieblen Karte besteht zusätzlich die Möglichkeit, synchron zu Meldungsausgaben auf dem Bildschirm, auch gespeicherte Signale auszugeben und gesprochene Antworten für eine spätere Analyse aufzuzeichnen. Es kann so ein echter Dialog zwischen Computer und Versuchsperson geführt werden. Außerdem ist es durch die implementierten Befehle einfach möglich, menuegesteuert eine größere Anzahl von Sprachdateien auszugeben und damit die Beurteilung der Daten im direkten Vergleich zu gewährleisten. < Liste der implementierten Befehle zur Ablaufsteuerung:>

Außerdem bietet das Programm die Möglichkeit, über die serielle Schnittstelle einen anderen Rechner z.B. einen Laptop ohne Lüfter und Festplatte) in einer schallisolierten Kammer fernzusteuern, so daß alle Ein- und Ausgaben über diesen "Sklaven-Rechner" erfolgen und der Versuchsleiter außerhalb der Kammer den Versuchsablauf an seinem steuernden Rechner verfolgen und gegebenenfalls beeinflussen kann.


Weitere Informationen zur eingesetzten Software erhalten Sie von Matthias Knipschild oder Christian Sappok

19. Oktober 1996

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