Marcus Hieronymus Vida,
Christias.
Einleitung, Edition, Übersetzung, Kommentar
Eva
von Contzen, Reinhold F. Glei, Wolfgang Polleichtner, Michael Schulze
Roberg
Das Christus-Epos
des italienischen Humanisten und Klerikers Marco Girolamo Vida (ca.
1485-1566) beschreibt, beginnend mit den Ereignissen des Palmsonntags,
das Leiden und Sterben Jesu Christi mit zahlreichen retardierenden
Rückblicken auf das Leben des Titelhelden von der Empfängnis bis zur
Himmelfahrt, ja vom Anfang der Schöpfung bis zum Jüngsten Gericht. In
sechs Büchern, die sorgfältig komponiert und strukturiert wurden und
insgesamt ca. 6.000 Verse umfassen, legte Vida 1532 Papst Clemens VII.
eine Arbeit vor, die von Papst Leo X. etwa 20 Jahre vorher in Auftrag
gegeben worden war. Das Werk erschien 1535 erstmals im Druck und 1550 in
zweiter Auflage, jeweils in Vidas Heimatstadt Cremona.
In der Christias
fehlt es nicht an Zeitbezügen zur Lebenswelt des Dichters, etwa in Form
von Anspielungen auf den Bau des Petersdoms, die Bilder der Sixtinischen
Kapelle oder auch den berüchtigten "Sacco di Roma" von 1527. Es gibt
zwar klare gegenreformatorische Tendenzen, daneben aber auch deutliche
Versuche, Missstände in der Kirche – etwa die übertriebene
Reliquienverehrung – aufzuzeigen.
Vidas Werk wurde
zum Bestseller in ganz Europa und übte vielfachen Einfluss auf die
religiöse Epik der folgenden Jahrhunderte, darunter Milton und
Klopstock, aus. Die Erfolgsgeschichte der Christias reicht bis
ins 19. Jahrhundert, dann freilich geriet das Werk nahezu in
Vergessenheit.
Die vorliegende
zweibändige Ausgabe enthält die erste vollständige deutsche Übertragung
seit 1811 und den ersten wissenschaftlichen Gesamtkommentar überhaupt.
Bd. 1 (Einleitung, Edition,
Übersetzung): ISBN 978-3-86821-435-2, 498 S., geb., EUR 54,50
}
2013
Bd. 2 (Kommentar):
ISBN 978-3-86821-436-9, 450 S.,
geb., EUR 49,50