Der griechische Autonomiebegriff wird in der einschlägigen Literatur häufig in
Verbindung mit Münzprägung gebracht. Dahinter steht der Gedanke, dass eine griechische
Polis, die die autonomia erwirbt, das Recht zur Prägung von Münzen besitzt.
Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit der These eines Zusammenhanges von
Autonomie und Münzprägung und wertet in einem ersten Teil inschriftliche und
literarische Quellen aus, die den Terminus autonomia führen. Neben einer
Zusammenstellung der Städte und Regionen, die in der Zeit Philipps II. und Alexanders des
Großen nachweislich als autonom galten, wird gleichzeitig auf den Inhalt des
Autonomiebegriffes eingegangen.
Der zweite Teil widmet sich der Entwicklung der städtischen Münzprägung. Ein
Schwerpunkt gilt hier der Auswertung von Münzschätzen, die in der zweiten Hälfte des
vierten und der ersten Hälfte des dritten Jahrhunderts v.Chr. vergraben worden sind. Der
Inhalt der Funde ermöglicht Rückschlüsse auf einen Produktionsanstieg oder -rückgang
städtischer Emissionen und bietet Anhaltspunkte für die Herausgabe bislang undatierter
Bronzeserien.
Die Zusammenführung historischer und numismatischer Fragen und die Auswertung
literarischer und numismatischer Quellen bringen neue Aspekte zum Vorschein und führen zu
einem umfassenderen Verständnis der Auseinandersetzung von Polis und Herrscher im vierten
Jahrhundert v.Chr.
ISBN 3-88476-767-4, 298 S., 4 Taf., geb., Euro 39,50 2005