Das "Carmen Bucolicum" des Antonio Geraldini.
Einleitung, Edition, Übersetzung, Analyse ausgewählter Eklogen
Sigrun Leistritz
Anlässlich der Weihe des vierzehnjährigen Sohnes der
Katholischen Könige zum Erzbischof von Saragossa im Jahre 1484 verfasste sein Erzieher
Antonio Geraldini das "Carmen Bucolicum". Um die christliche Botschaft in einer
leicht zugänglichen und erbaulichen Weise zu verkünden, präsentierte der Apostolische
Protonotar einen Zyklus von zwölf Eklogen biblischer und theologischer Thematik. Während
er in den ersten neun Gedichten Ereignisse aus dem Leben Jesu dramatisch aufbereitet,
beschäftigt er sich in den letzten drei Eklogen mit dem Glaubensbekenntnis, dem Jüngsten
Gericht und dem Leben nach dem Tod.
Obgleich das kleine Werk sich im Verlauf des sechzehnten
Jahrhunderts einer recht weiten Verbreitung im deutschsprachigen Raum erfreute, geriet es
bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts in Vergessenheit.
Nun liegt neben der Edition des lateinischen Textes erstmals eine
Gesamtübersetzung der Eklogen des umbrischen Dichters vor. Sie wird ergänzt durch einen
Lebenslauf, eine Übersicht über die weiteren Werke Geraldinis, einen kurzen Abriss der
Geschichte der Eklogendichtung, eine Untersuchung des Gesamtzyklus sowie eine
exemplarische Analyse dreier ausgewählter Eklogen (1, 3, 12). Im abschließenden Kapitel
werden die Intention des Autors und die Rezeption des Werkes behandelt.
ISBN 3-88476-690-2, 276 S., 6 Abb., kt., Euro
28,- 2004