BAC 19
Fas et antiqua castitudo.
Die Ästhetik der römischen Dichtung der republikanischen Epoche
Jerzy Styka
Die vorliegende Studie umfaßt einen umfangreichen Problemkreis, der
mit der Funktion der Dichtungsgattungen in der römischen Literatur der Republik verbunden
ist. In dieser Periode wurden die verschiedenen Formen der Dichtung ausgeprägt, wobei die
sich zu jener Zeit entwickelnde ästhetische, auf den Ideen der griechischen Kultur
beruhende Theorie eine wesentliche Rolle spielte. Die literarischen Erscheinungen werden
im weiten Kontext mehrerer literaturwissenschaftlicher Gebiete wie der antiken
literarischen Ästhetik, der Gattungstheorie und der Literaturkritik behandelt.
Die Untersuchung schließt die Ästhetik des Schaffens, die
literarische Bildung des Autors, aber auch die Rezeptionsästhetik des literarischen
Werkes ein. Die bisher vorliegenden Arbeiten, die sich mit der antiken Gattungstheorie
befassen, sind vor allem der Analyse der Normen und Regeln in den antiken Poetiken und
rhetorischen Abhandlungen gewidmet. Bei dieser Methode der Gattungsforschung bleibt der
ästhetische Aspekt in den theoretischen Aussagen der antiken Autoren größtenteils
unberücksichtigt.
Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Ästhetik der einzelnen
Gattungen zu ermitteln in der Beschreibung der typisch römischen künstlerischen,
philosophischen und auch gesellschaftlich-politischen Präferenzen, die Einfluß auf die
Sympathien der Autoren und der Rezipienten ausübten. Dabei wird das römische Ethos der
theoretischen und literaturkritischen Äußerungen der Autoren in vollem Umfang erfaßt,
ohne daß der Einfluß der normativen Poetiken und griechischen Abhandlungen verneint
wird, der sich in der Tendenz zeigt, ähnlichen Gattungsregeln zu folgen.
ISBN 3-88476-123-4, 289 S., kt., Euro
25,50 1995