BAC 18
Genealogia Christi.
Die Stammbäume Jesu in der Auslegung der christlichen Schriftsteller der ersten fünf
Jahrhunderte
Gabriele Broszio
Vor dem Hintergrund der Legitimationsfunktion von Ahnenregistern in
der antiken Welt sind die beiden unterschiedlichen Stammbäume Jesu in den Evangelien des
Matthäus und des Lukas schon früh Gegenstand literarischer Auseinandersetzung. Die alte
Kirche sieht sich genötigt, die Widersprüche zwischen den Genealogien auszugleichen, um
ihren Verkündigungsanspruch hinsichtlich der Person Jesu Christi heidnischer Bestreitung
gegenüber abzusichern.
Die Verfasserin unternimmt den Versuch einer umfassenden Darstellung
des umfangreichen Textmaterials zur Stammbaumauslegung der Väter von den Anfängen bis
zum Konzil von Chalcedon (451). Der erste Hauptteil bietet zunächst einen Überblick
über das Vorkommen der Stammbäume Jesu in der patristischen Literatur der ersten fünf
Jahrhunderte und teilt die verschiedenen Texte in literaturgeschichtlicher Absicht
entsprechenden Kategorien der Auslegungsgeschichte zu. Der zweite Hauptteil befaßt sich
mit der inhaltlichen Analyse der Stammbaumauslegung der christlichen Schriftsteller des 2.
und 3. Jahrhunderts. Schwerpunkt der Darstellung ist die Auslegung des Origenes, die sich
als grundlegend für die im dritten Hauptteil unter thematischen Gesichtspunkten
präsentierte Stammbaumauslegung der Väter des 4. und 5. Jahrhunderts erweist.
Die Darstellung der Auslegungsgeschichte wird durch eine
umfangreiche Dokumentation der Texte des bearbeiteten Zeitraumes ergänzt. So wird die
Untersuchung zu einem für Patrologen, Historiker und Exegeten gleichermaßen hilfreichen
Kompendium erweitert.
ISBN 3-88476-105-6, 389 S., kt., Euro
30,- 1994