Achilleus Tatios, Leukippe und Kleitophon.
Rhetorik im Dienst der Verführung
Nicola Nina Schmid-Dümmler
Der
kaiserzeitliche Liebesroman Leukippe und Kleitophon des Achilleus
Tatios (2. Jh. n.Chr.) verbindet die Technik des Redens, des Erzählens
und des Liebeswerbens auf kunstvolle und originelle Weise. Dadurch
charakterisiert und problematisiert er Rhetorik als Kunst der
Verführung. Der Roman selbst ist dabei nichts anderes als die narrativ
wohlausgestaltete Rede eines Betroffenen über die Allmacht des Gottes
Eros.
Der
erste Teil der vorliegenden Untersuchung widmet sich der Rhetorik des
Erzählens im Sinne der Inszenierung des Romans und konzentriert sich
insbesondere auf die übergeordnete Rahmenhandlung. Im Unterschied zu den
anderen vier vollständig erhaltenen Liebesromanen vermag der Protagonist
Kleitophon erst allmählich durch geschickt eingesetzte Worte die Liebe
von Leukippe für sich zu gewinnen, um dann selber durch Melite in einer
Spiegelung und Verkehrung seines eigenen Liebeswerbens umworben zu
werden. Die Analyse der Rhetorik im Dienst des Liebeswerbens stellt den
zweiten Hauptteil der Arbeit dar, die mit einer Charakterisierung dieser
drei Protagonisten abgeschlossen wird.
ISBN
978-3-86821-747-6, 454 S., kt., Euro 49,50 2018