1.
Die Aktualität de Themas
2.
Andere Religionen im Religionsunterricht – Ein Längsschnitt
2.1. Von
der Spätantike bis zur Reformation
2.2. Von
der Aufklärung bis zum 19. Jahrhundert
2.3. Der
Einfluß der „religionsgeschichtlichen Schule“
2.4. Die
„Evangelische Unterweisung“
2.5. Die
Weltreligionen werden Thema des Religionsunterrichts
3.
Vom Unterricht über Weltreligionen zum „Dialog der Religionen im
Unterricht“ – Positionen zum interreligiösen Lernen
3.1. „Fremde
Menschen – Fremde Religionen“ – die gegebene und die
gestaltete Begegnung: >Johannes
Lähnemann<
3.2. „Ökumenisches
Lernen“ als interreligiöses Lernen: >Ulrich
Becker; Karl-
Ernst Nipkow<
3.3. Interreligiöses
Lernen in der Perspektive der Religionswissenschaft:
>Peter
Antes; Udo Tworuschka; Jürgen Lott<
3.4. Interreligiöses
Lernen in der Perspektive einer Hermeneutik des
Fremden:
>Hans-Georg Ziebertz<
3.5.
Interkulturelles und interreligiöses Lernen in einem zusammenwachsenden
Europa: >Herbert Schultze; Manfred Kwiran; Peter Schreiner<
4.
Spezielle Dimensionen interreligiösen Lernens
4.1. Die
abrahamitische Ökumene
4.1.1.
Christentum und Judentum
4.1.2.
Christentum und Islam
4.2. Fernöstliche
Religionen
4.3. Natur-
und Stammesreligionen
5.
Lebenslauf und interreligiöses Lernen
6.
Aktuelle Fragestellungen
3.1. „Fremde Menschen - fremde Religionen“ -
die gegebene und die gestaltete Begegnung: Johannes Lähnemann
Aus
der Perspektive einer evangelischen Religionspädagogik müssen die folgenden
falschen Alternativen überwunden werden:
·
Exklusive
Beschäftigung mit der eigenen Religion
·
„Tourismus
durch alle Religionen“
à Es
geht vielmehr um ein spezifisches Vertrautmachen mit den die eigene Kultur und
Geschichte besonders bestimmenden religiösen Traditionen einerseits, die
orientierende Öffnung für andere Traditionen andererseits.
·
Einübung
in religiösen Vollzug einerseits
·
Bloß
informative Religionskunde andererseits
à Es geht vielmehr um eine nicht indoktrinierende Begegnung mit
den im Lebenskontext der Heranwachsenden besonders relevanten Religionen als
lebendigen strukturierten Größen.
·
Konfessioneller
Religionsunterricht einerseits
·
Interreligiöser
Religionsunterricht andererseits
à
Konfessionsbezogener Religionsunterricht, der schwerpunktmäßig eine religiöse
Tradition als „verantwortetes Sinnsystem“ einbringt, ist für
interkonfessionelle und interreligiöse Verständigung und Kooperation zu öffnen;
konfessions- bzw. religionsübergreifender Religionsunterricht muß die
Strukturen der Religion als „Ganzheiten“ ernst nehmen.
(Vgl. Evangelische RP in interreligiöser Perspektive, 294).
Siehe ferner:
3.2. „Ökumenisches Lernen“ als interreligiöses
Lernen:
Ulrich Becker; Karl-Ernst Nipkow
Der Begriff Ökumene
...
ökumenisches Lernen
1. meint die hierzulande traditionelle bilaterale zwischenkirchliche evangelisch-
katholische Ökumene;
2.
bezeichnet die ökumenische Bewegung dieses Jahrhunderts, also die
christliche
Ökumene, die sich institutionell im ÖRK verkörpert;
3.
Wird mit dem Begriff Ökumene die „bewohnte Erde“ bezeichnet. Damit
ist
untrennbar
verbunden die weltumspannende gemeinsame ethische
Verantwortung
für die bewohnte Erde, seit
Vancouver, durch den
konziliaren
Prozeß für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung
zusammengefaßt.
4. Wird mit dem Begriff Ökumene die „ökumenische Ökumene“ bezeichnet.
Ökumene darf sich danach nicht auf die Gemeinschaft der christlichen
Kirchen beschränken; sie muß die Gemeinschaft der großen Religionen von
vornherein mit einbeziehen.
Interreligiöses
Lernen
Grundsätze für
den Dialog zwischen den Religionen:
1.
Jede Seite hat das Recht,
den eigenen Standpunkt zum Ausdruck zu bringen.
2.
Jede Religion hat bei sich selbst anzufangen, nicht beim Gegenüber.
3.
Der Zusammenhang von Dialog und Zeugnis darf auf keiner der beteiligten
Seiten infrage gestellt oder ausgeschlossen werden.
4.
Vor jeder wertenden Stellungnahme hat die kundige Darstellung der anderen
Religion zu erfolgen.
5. Die vorbehaltlose Begegnung schließt das Risiko der Konversion ein.
K.E.Nipkow,
Bedingungen und die Möglichkeiten eines interreligiösen Lernens – Szenarien:
1.
Interreligöses Lernen in religionsfeindlicher Umgebung
2.
Interreligöses Lernen in religionsfreundlich-indifferenter pluraler
Lernumwelt (Orinentierung an der Religionswissenschaft)
3.
Interreligöses und interkonfessionelles Lernen in einer relativ
homogenen religiösen Lernumwelt
4.
Interreligiös und interkonfessionell geöffnete Lernumwelten
3.3.
Interreligiöses Lernen in der Perspektive der Religionswissenschaft:
Peter Antes (Religionswiss.Didaktik, 423).
„Alle diese Vermittlungsbemühungen sollen letztlich nicht nur dem Ziel dienen, das religiöse Denken als in sich logisch und nachvollziehbar zu erweisen, sofern man sich auf seine Prämissen einläßt, sondern zugleich dabei zeigen, daß auch das nichtreligiöse Denken vielfach auf Prämissen beruht, die Glaubensbekenntnissen vergleichbar sind, als solche aber nicht wahrgenommen werden und erst durch den Unterricht als solche entlarvt werden“
„In Prozessen interkulturellen Lernens muß es auch um das Verstehen der religiösen Lebensform gehen, in der Menschen ihren Glauben in sozialer und kultureller Vermittlung konkret leben“(325).
„Der Religionsunterricht soll ... helfen,
Voraussetzungen dafür zu schaffen, daß Heranwachsende kenntnisreich,
reflektiert und selbständig ihre eigene religiöse Lebensform und Lebensdeutung
wählen und weiterentwickeln können. Dazu ist zum einen die Reinterpretation
der christlichen Glaubenslehre unter grundlegender Beachtung der heutigen
Lebenswelt erforderlich. Zum anderen müssen die Bedingungen der Möglichkeit für
einen interreligiösen Dialog erarbeitet werden“(338).
3.4. Interreligiöses Lernen in der Perspektive einer
Hermeneutik des Fremden: Hans-Georg Ziebertz
Vier
Begegnungsmodi des Fremderlebens (nach O.Schäffter)
1.
Das „Fremde“ als Gegenbild.
2.
Das Fremde als Resonanzboden des Eigenen.
3.
Das Fremde als Bereicherung des Eigenen
4.
Das Bild des Fremden als etwas Komplementären.
3.5. Interreligiöses
Lernen - Impulse aus dem
Religionsunterricht europäischer Staaten
Empfehlungen der Parlamentarischen Versammlung des
Europarates betreffs der religiösen Toleranz in der demokratischen Gesellschaft
Die Regierungen der Mitgliedsstaaten werden
u.a. aufgefordert, „sicherzustellen, daß der Unterricht in Religion
und Ethik ein Teil des allgemeinen Schulunterrichts ist und auf eine
differenzierte und sorgfältige Darstellung der Religionen in Schulbüchern
(auch in Geschichtsbüchern) sowie im Schulunterricht im Hinblick auf ein
besseres und tieferes Verständnis der jeweils anderen Religion hinzuwirken; ...
zu unterstreichen, daß ein Hintergrundwissen über die eigene Religion oder die
ethischen Grundsätze eine Voraussetzung für wirkliche Toleranz ist und auch
ein Schutz vor Gleichgültigkeit und Vorurteilen sein kann ...“(zit.n.Lähnemann,
EvRP, 293).
Folkert Rickers: Arbeitsstelle Interreligiöses Lernen an der Gerhard-Mercator-
Universität Duisburg Duisburg (AiL)
Vaticanum II: Nostra aetate, Nr. 2:
„... Die katholische Kirche lehnt nichts von
alledem ab, was in diesen Religionen wahr und heilig ist. Mit aufrichtigem Ernst
betrachtet sie jene Handlungs- und Lebensweisen, jene Vorschriften und Lehren,
die zwar in manchem von dem abweichen, was sie selbst für wahr hält und lehrt,
doch nicht selten einen Strahl jener Wahrheit erkennen lassen, die alle Menschen
erleuchtet. ...“
4.1.
Die abrahamitische Ökumene
Abraham
– Hagar – Sara.
Judentum
– Christentum – Islam
Alle drei Religionen sind monotheistische
Offenbarungsreligionen.
Tora à
Judentum
Jesus Christus à Christentum
Koran à
Islam
Die heilsgeschichtliche „Interpunktion“.
Deutungen in der Vergangenheit:
·
Substitutionstheorie
·
Enteignungs-
oder Verwerfungstheorie
·
Enterbungstheorie
à
Die jüngere Religion hat die jeweils ältere, vorausgegangene Religion
überholt.
¨
Hermeneutik
der reduktiven Instrumentalisierung
¨
Hermeneutik
der Anerkennung
4.1.1.
Christentum und Judentum
Röm
11, 18b „Nicht du trägst die Wurzel, sondern die Wurzel trägt dich“
Drei
thematische Schwerpunkte (nach Nipkow):
1.
Der Sachverhalt kirchlichen Antijudaismus und christlichen
Antisemitismus
2.
Das Eintauchen in das gegenwärtige jüdische Leben
3.
Die Geschichte von Juden und Christen im 20. Jahrhundert
Vier
hermeneutische Grundregeln (nach Nipkow):
1)
Den
anderen von seiner Andersheit her sehen und ihm vertrauen.
2)
Die
menschliche Natur und die geschichtliche Wirklichkeit schonungslos realistisch
auslegen.
3)
In
der Deutung des Leidens und Sterbens des jüdischen Volkes und des Leidens und
Sterbens Jesu verbindende theologische Deutungsmuster bewahren.
4)
Würdigung
der individuellen Weise gläubigen Verstehens
„Allein
das Prinzip der religiösen Toleranz, von dem die Juden als letzte abgehen
sollten, gebietet es, daß das Judentum so vielfältig gestaltet sein muß, daß
jeder Jude das Recht für sich in Anspruch nehmen kann, seinen Glauben selbst zu
bestimmen“(Kaplan
zit,n.Nipkow, 396).
Ein
Richtziel für die sachgemäße Zuordnung von Judentum und Christentum:
„Schülerinnen und Schülern sollen eine jüdisch-christliche Verhältnisbestimmung
erfahren, die von der Verwurzelung des Christentums im Judentum, von der in der
Christologie begründeten Verschiedenheit sowie von der Christen und Juden
gemeinsamen Zukunftshoffnung geprägt ist“
(M.Rothgangel, zit.n.Johannsen, 462).
4.1.2.
Christentum und Islam
a)
Bibel und Koran
·
Das
Christentum beruht auf einer Inkarnation
des Wortes.
·
Der Koran
beruht auf einer Inlibration
des Wortes.
b)
Mohammed
Hat
Mohammed eine Offenbarung Gottes erhalten?
à
Gottes Offenbarung ist noch nicht abgeschlossen.
à
Die Religionen sind aus Gottes schöpferischer Vollmacht hervorgegangen. Man
kann sie nicht einfach als menschliches Gemächte abtun.
c)
Die Gottesvorstellung
Der
christliche Glaube
bezeugt, daß Gott sich in Jesus Christus offenbart habe, und zwar als er selbst
und er so identifizierbar geworden ist.
Der Islam kennt die Trennung Gottes von allem Irdischen; er preist die
Anfangslosigkeit und die Endlosigkeit Gottes, die Einzigkeit und die Einfachheit
Gottes.
d)
Das Menschenbild
In christlicher Sicht erhält der Gläubige Anteil an Gott Vater durch
Jesus Christus kraft des Heiligen Geistes. Aus biblischer Sicht ist der Mensch
der „erste Freigelassene der Schöpfung“.
Im Islam erhält der Mensch seine Würde als schlechthin gehorsamer Hörer von
Gottes Wort.
e)
Der Wahrheitsanspruch jeder Religion und das interreligiöse Lernen
Ebenen
der Wahrheitsfrage:
1)
Die
kognitiv-lehrhafte Ebene. Sie prägt den dogmatischen Charakter einer Religion.
2)
Die Ebene
des rituellen Verhaltens und des sozialen Handelns.
<Lähnemann:
Beieinander zu Gast sein; das
bedeutet:
nicht:
„wir beten zusammen“;
aber:
„wir kommen zusammen zu den Gebeten der
Religionen“.>
à
Unterscheidung zwischen den zwei Sprachen des Glaubens:
¨
Die erste
Sprache des Glaubens, die des Gebets und des Gottesdienstes;
¨
Die zweite
Sprache des Glaubens, die der reflektierenden Lehre.
„Archaische
Religionen als didaktische Basis“.
1.
Schuljahr:
Symbol des Lichtes; Trennung von Licht und Finsternis
2.
Schuljahr:
Symbolfeld Sonne; religiöse Sonnenkulte;
Ostersonne-Sonntag
à Ziel ist es, „jene fundamentalen Qualifikationen zu schaffen,
unterschied-lichen Religionswelten mit mehr inneren Sinn begegnen zu können“(68).
3.
Schuljahr:
Symbolik des Runden. Kreis und Mittelpunkt, Erfahrung
der
eigenen
Lebensmitte. Jerusalem als Weltmitte u.a.m.
4.
Schuljahr:
Das Welthaus der Sioux
5.
Schuljahr:
Judentum
6.
Schuljahr:
Islam
7.
Schuljahr:
Naturreligionen
8.
Schuljahr:
Hinduismus
9.
Schuljahr:
Buddhismus
10.
Schuljahr:
Christentum und Weltreligion
5.
Lebenslauf und interreligiöses Lernen
a)
Grundschulalter
à
Fowler, Stufe 2: mythisch-wörtlicher
Glaube
¨
Aufgabe
für den Religionsunterricht:
“Idealtypisch
könnte .. bei Grundschülern das Grundbewußtsein wachsen:
1)
“Ich kenne meine Religion”, 2) “Ich freue mich, den Glauben anderer
kennenzulernen” (Lähnemann, RP, 319).
b)
Sekundarstufe I
à
Fowler, Stufe 3: synthetisch-konventioneller
Glaube
¨
Aufgabe
für den Religionsunterricht:
Das
Vertrautmachen mit der eigenen Tradition konsequent mit der Öffnung für andere
Traditionen verbinden.
c)
Sekundarstufe II
à
Fowler, Stufe 4: individuierend-reflektierender Glaube
¨
Aufgabe
für den Religionsunterricht
Unter
Berücksichtigung unterschiedlicher Sichtweisen aus den Religionen und einer
Auseinandersetzung damit zur Klärung eigener Glaubenspositionen im Jugendalter
beitragen.
·
Kognitiv-orientierende
Dimension
·
Existenziell-emotionale
Dimension
·
Soziale
Dimension
Stufen
des Glaubens (Nach J.W.Fowler)
Stufe
1: Intuitiv-projektiver
Glaube
Stufe
2: Mythisch-wörtlicher
Glaube
Stufe
3: Synthetisch-konventioneller
Glaube
Stufe
4: Individuierend-reflektierender
Glaube
Stufe
5: Verbindender
Glaube
Stufe
6: Universalisiernder
Glaube
6.
Andere Religionen in den Lehrplänen
Erfahren
·
Erfahrungen,
die im Miteinander der Schülerinnen und Schüler bzw. von Lehrerinnen und
Lehrern sowie Schülerinnen und Schülern gemacht werden;
·
Erfahrungen,
die aufgrund von Beobachtungen, Eindrücken und Erkundungen mit Lebensvollzügen
anderer Menschen gemacht werden;
·
Glaubens-
und Lebenserfahrungen, die vor allem in jüdisch-christlicher Überlieferung und
aus anderen Religionen und Weltanschauungen vorliegen.
Verstehen
àKritisches
Verstehen
·
Kritisches
Verstehen ist ein sichtendes, unterscheidendes Kennenlernen des eigenen und
fremden weltanschaulichen und religiösen Sprechens und Verhaltens.
·
Beim
kritischen Verstehen wird herausgearbeitet, was die jeweiligen eigenen und
fremden weltanschaulichen Voraussetzungen des Sprechens und Verhaltens sind.
·
Beim
kritischen Verstehen wird unterschieden zwischen einem Sprechen, in dem eine
religiöse oder weltanschauliche Haltung unmittelbar z.B. in Form eines
Bekenntnisses ausgedrückt wird, und einem Sprechen, in dem über Weltanschauung
und Religion distanziert geredet wird.
·
Beim
kritischen Verstehen wird unterschieden zwischen „Letztem und Vorletztem“
(Dietrich Bonhoeffer). Dabei geht es u.a. darum, die Versuche des Menschen zu
erkennen, die eigene Endlichkeit zu verdrängen, indem er sich und Objekte
seiner Welt absolut setzt. Dies schließt die Aufgabe ein, diese Versuche zuerst
bei sich selbst zu erkennen.
·
Ein solch
kritisches Verstehen führt auch dazu, dass der Verstehende sich selbst verseht.
Er erkennt seine Geschichtlichkeit, seine persönlichen Erfahrungen, sozialen
Bindungen und seine weltanschaulichen Voraussetzungen. Darin sieht er seine
Besonderheit und zugleich seine Gemeinsamkeit mit anderen Menschen.
-
Leben in der einen Welt
- Formen und Zeugnisse des Glaubens in
nichtchhristl. Religionen und in allgemeiner Religiosität
Wege nach Jerusalem gehen – gegeneinander, miteinander, zueinander
Intention
5/6
·
Gemeinsame Wurzeln von Judentum, Christentum und Islam kennenlernen
·
Verbindendes sehen, aber auch notwendige Unterscheidungen zwischen
Judentum, Christentum und Islam machen
Intention
7/8
·
Die Beziehungsgeschichte der Religionen beispielhaft als
Konfliktgeschichte kennen und verstehen (Leidens-, Schuld- und
Verantwortungsgeschichte)
·
Im Dialog und Auseinandersetzung über Grundelemente des jüdischen,
muslimischen und christlichen Glaubens Hilfen für eine eigene religiöse
Identität gewinnen
Intention
9/10
·
Gegenwärtige Problem/Konflikte zwischen den Religionen verstehen
und verantwortlich beurteilen
·
Beispiele für interreligiösen Dialog und gemeinsames Engagement
von Juden, Christen und Muslimenkennenlernen und als Impuls für mögliches
eigenes Handeln wahrnehmen
Inhalt
5/6
° Abraham
° Jüdische, muslimische, christliche Feste
Inhalt
7/8
° Jerusalem,
die Stadt der Religionen – Verheißung und Wirklichkeit
° Kreuzüge
° Jesus der Jude
° Kirche-Synagoge-Moschee
Inhalt
9/10
°
Der Staat Israel und seine Zukunft
°
Islam/Islamische Welt in der Gegenwart
°
Das Verhältnis von evangelischer Kirche und Judentum heute
°
Versöhnungsarbeit
Lebenswelt - Zum Lernbereich „Lebenswelt“ gehören aus heutiger Sicht:
· Veränderung von Benachteiligungen von Einzelnen, Gruppen, Völkern etc.
· Wahrung und Förderung kultureller Identität; · Wahrung der Menschenrechte
· Orientierung in einer pluralen Gesellschaft: Antworten der Religionen auf Sinn- und Wertfragen.
· Selbstverständnis von Konfessionen und Religionen: Wahrheitsanspruch und Toleranz,
· Weltweite Verantwortung angesichts zunehmender globaler Vernetzungen.
Zur Situation der Schule:
· in welcher Weise werden die Schülerinnen und Schüler durch die soziale, kulturelle, religiöse, ökologische und ökonomische Situation der Schule beeinflusst?
· Welche Einstellungen zu Religion und Kirche bringen die Schüler in die Schule mit?
· Welche Möglichkeiten zur gemeinsamen Arbeit mit der Kirchengemeinde, in der die Schule liegt, und anderen Religionsgemeinschaften bieten sich an?
· Welche Lernorte außerhalb der Schule können im Umfeld der Schule herangezogen werden (diakonische Einrichten, Büchereien, Archive, Museen, Kirchen, Gebets- und Gotteshäuser etc.)?
Zur Situation der
Schülerinnen und Schüler:
· Wie ist die familiäre, soziale, religiöse und kirchliche Situation der Schüler?
· Wie sind ihre Erfahrungen mit anderen Konfessionen, Religionen, Ethnien und Kulturen?
· Wie sind die Einstellungen und Haltungen der Schüler zu Religion und Kirche?
· Bringen Schülerinnen und Schüler spezifische kulturelle Erfahrungen für den Religionsunterricht mit (z.B. aus Brüdergemeinden in Russland)?
Zur Situation der Lehrerinnen
und Lehrer:
· Welche Schwierigkeiten, aber auch positiven Erfahrungen belasten/erleichtern den Religionsunterricht?
· Welche Kooperationsformen mit dem Unterricht anderer Religionen, mit anderen Fächern und Lernbereichen gibt es bzw. bieten sich an?
Zur Situation der Eltern:
· Wie ist die soziale, religiöse und ökonomische Situation der Eltern und Erziehungsberechtigten?
Themen
5/6
·
Schöpfung
als Geschenk und Aufgabe
·
Gottes
Schöpfung ist „heil“ – aber was machen wir daraus?
·
Von der
Schöpfung erzählen (Mythen)
Thematischer
Schwerpunkt 4
Themen
7/8
·
Warum
nein sagen? („moderne Verführer“)
Themen
9/10
·
Die Welt
sehen: verschiedene Sichtweisen zur Weltdeutung (aus verschiedenen Religionen)
·
Gibt es
Grenzen? – die freie Religionsausübung
Thematischer
Schwerpunkt 5
Gemeinschaft in
der Welt im Spiegel von Konfessionen, Religionen und Kulturen
Themen
5/6
·
Einfach
leben: Franz von Assisi, Elisabeth von Thüringen; Muhamed, Gandhi
·
„Heilige“
Männer und Frauen verschiedener Religionen
·
Feste und
Feiern
Themen
7/8
·
Jerusalem
– die Stadt der drei Religionen
·
Die Namen
Gottes
·
Paulus
– der Völkerapostel
·
Reif für
eine Veränderung: Martin Luther und die Reformation
Themen
9/10
·
Die
gemeinsame Wurzel: Judentum und Christentum
·
Die
Erinnerung wachhalten ... „daß Auschwitz nicht noch einmal sei“
·
Religionskriege
– Religionskonflikte
·
Fundamentalismus
versus Meinungsfreiheit
·
Ist
Frieden möglch? – Kein Weltfrieden ohne Religionsfrieden
Sekundarstufe 2
- Gymnasium/Gesamtschule (2000)
· Erfahrungen, die Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer im Schulleben untereinander und miteinander gemacht haben bzw. machen
· Erfahrungen, die in der Beobachtung, Beschäftigung und Auseinandersetzung mit anderen Menschen bzw. deren Lebensvollzügen gemacht wurden oder werden
· religiöse Erfahrungen, die sich u.a. in unterschiedlichen Formen von Spiritualität widerspiegeln
· Glaubens- und Lebenserfahrungen, die in jüdisch-christlicher Überlieferung und in anderen Religionen, Bekenntnissen und Sinnentwürfen vorliegen.
Verstehen
· dass unterschieden werden muss zwischen einem unmittelbaren Aussprechen einer religiösen oder weltanschaulichen Überzeugung, z.B. in der Form eines Bekenntnisses, und einem distanzierten Reden über Weltanschauung und Religion
· dass jedes Weltverstehen und jede Weltdeutung, auch die eigenen, endlich und begrenzt sind und gegenüber der Frage nach dem verbindlichen Sollen Versuche darstellen, die in der Gefahr stehen, sich selbst oder die Objekte des eigenen Weltverstehens absolut zu setzen; dass also ideologiekritisches Denken ein unverzichtbares Element des Verstehens ist
· dass im Verstehensversuch auch die eigene Geschichtlichkeit, die persönlichen Erfahrungen sozialen Bindungen, die religiösen und weltanschaulichen Voraussetzungen wirksam sind, worin der Verstehende sich zugleich in seiner Besonderheit und in seiner Gemeinsamkeit mit anderen Menschen befinde.
Durch die Erschließung und Deutung der Handlungsdimension
religiöser Lebensvollzüge werden den Schülerinnen und Schülern Kenntnis,
Verständnis und Beurteilungskriterien dafür vermittelt, wie religiöse
Erfahrungen Menschen zur Weltgestaltung und –veränderung motiviert haben und
motivieren.
Bereich
1:
·
Fragen und Erfahrungen der Menschen/der Schülerinnen und Schüler
·
Aussagen von Glauben und Theologie
·
Konkurrierende Deutungen anderer Religionen und Weltanschauungen
à
Beispielhafte Kernfragen
· die Frage nach Grund, Sinn und Ziel des menschlichen Lebens
· eigene Erfahrungen oder Erfahrungen anderer mit Angst
· ermutigende, hoffnungsstiftende Erfahrungen; Erfahrungen eigenen und/oder fremden Glücks
· die Frage nach Krieg und Frieden
· Erfahrungen mit eigenem und/oder fremdem Unheil und die Frage nach dem Grund und dem Sinn des Leids bzw. Leidens
· die Frage nach Gott
· die Frage nach der Würde des Menschen
· Erfahrungen mit Ausgegrenztsein und sozialer Not und die Frage nach Gerechtigkeit
· die Frage nach der gesellschaftlichen Position von Frauen und Männern
· Fragen nach der eigenen Zukunft und der Zukunft der Welt
· Erfahrungen mit zentralen Sinnangeboten anderer Weltanschauungen und/oder Religionen.
Aussagen
von Glauben und Kirche - Theologische
Themenfelder
1.
Die
christliche Antwort auf die Gottesfrage
·
auf
welche Weise und mit welchen Argumenten in Geschichte und Gegenwart an
Gottgezweifelt und/oder seine Existenz bestritten worden ist bzw. bestritten
wird, und zwar unter Berücksichtigung des jeweiligen weltanschaulichen,
geschichtlichen und politischen Kontextes
2.
Das Zeugnis vom Zuspruch und Anspruch Jesu Christi
·
wie im
Gegensatz und in Ergänzung zu anderen Ansprüchen und anderen Lebensgrundlagen
dieses zu verstehen ist
3.
Die Kirche und ihre Aufgabe in der
Welt
4.
Das
Welt- und Geschichtsverständnis aus christlicher Hoffnung
·
welche außerchristlichen
Erwartungshaltungen hierzu in Konkurrenz treten
5.
Sinngebung
menschlichen Daseins und verantwortlichen Handelns aus
christlicher Motivation
Bereich 2:
·
Formen religiösen Sprechens
·
Erschließungs-
und Deutungsmethoden
·
Wahrnehmung,
Produktion und Anwendung
Die Schülerinnen und Schüler sollen im
Religionsunterricht insbesondere folgende Ausdrucksformen kennenlernen und
vertieft verstehen lernen:
· Zeugnisse anderer
Kulturen, Religionen und Weltanschauungen
·
Zeugnisse aktueller Ereignisse und Phänomene kirchlichen, religiösen
und nichtreligiösen Lebens.