Wichtigster Hebel ist das Heizen: Energie kann vor allem durch Herabsenken der Raumtemperatur gespart werden. „Als Faustformel gilt: Schon ein Grad weniger bringt 6 Prozent Ersparnis“, erläutert Dr. Robert Grosche, Leiter des Bau- und Gebäudemanagements der RUB. „Wenn wir also die Raumtemperatur von 21 auf 19 Grad senken, würden wir bereits 12 Prozent sparen. Weitere 8 Prozent können wir durch viele kleinteilige und durch zentrale Maßnahmen erzielen.“
energiesparen
Zentrale Maßnahmen
Maßnahmen wie die Anpassung von zentral gesteuerter Gebäudetechnik und der Betriebszeiten machen den Großteil aller Energieeinsparungen der Ruhr-Universität aus.
Gebäudetechnische Maßnahmen
Die technischen Dezernate überprüfen fortlaufend Infrastrukturen und Gebäude der Ruhr-Universität auf Einsparpotenziale und nehmen entsprechende Anpassungen vor.
Zu den gebäudetechnischen Maßnahmen zählen:
- Reduzierung der Vorlauftemperaturen in den Heizkreisen
- Umrüstung auf selbstregulierende Ventile in allen öffentlichen Bereichen
- Anhebung der Raumtemperaturen bei Klimatisierung
- Anhebung der Vorlauftemperatur im Kälte-Kreislauf
- Anpassung der Laufzeiten – beispielsweise von Lüftungsanlagen, Beleuchtung – an Öffnungszeiten
- Reduzierung der Flurbeleuchtung
- Abschaltung nicht benötigter Außenbeleuchtung
- Optimierung des Anlagenbetriebs
- Reduzierung der Warmwasser-Entnahmestellen
Anpassungen der Betriebs- und Öffnungszeiten
RUB-Schließung
Erfahrungen aus den Jahreswechseln der vergangenen Jahre haben gezeigt: Die Einschränkung des Universitätsbetriebs zwischen den Jahren kann das größte Einsparpotential erzielen, ohne dass die Lehre beeinträchtigt wird.
Um dies auszunutzen, schloss die RUB zum Jahreswechsel 2022/23 nicht wie ursprünglich vorgesehen eine, sondern zwei Wochen lang. Auch für den Jahreswechsel 2023/24 ist eine zweiwöchige Schließung geplant.
Wie viel brachte die Schließung der RUB zwischen den Jahren energetisch gesehen in der Vergangenheit?
Das war sehr abhängig von der Witterung und davon, wie lange die RUB geschlossen hatte. Hier einmal einige Zahlen aus den Jahren 2014/15 bis 2017/18 – die Einsparung bezieht sich jeweils auf den Vergleich mit Dezember/Januar desselben Jahres:
- 2014/15: (Schließung: 20.12.14 bis 4.1.15)
Einsparung Wärme: 775 kWh > Einsparung 9,4% - 2015/16: (Schließung: 24.12.15 bis 2.1.16)
Einsparung Strom: 934.000 kWh > Einsparung 13,6%
Einsparung Wärme: 696 kWh > Einsparung 37,7% - 2016/17 (Schließung: 24.12.16 bis 1.1.17)
Einsparung Strom: 1.048.000 kWh > Einsparung 35,4%
Einsparung Wärme: 438.000 kWh > Einsparung 27,5% - 2017/18 (Schließung: 23.12.17 bis 1.1.18)
Einsparung Strom: 560.000 kWh > Einsparung 31,5%
Auch die zweiwöchige Weihnachtsschließung der gesamten Universität von Heiligabend 2022 bis zum 8. Januar 2023 war effektiv. Die Ruhr-Universität hat in diesem Zeitraum eine Gigawattstunde Strom gespart. Die Maßnahme hat dazu beigetragen, dass der gesamte Stromverbrauch der Universität nicht – wie erwartet – weiter ansteigt, beispielsweise durch das 2022 in Betrieb genommene Data Center. Insgesamt hat die Ruhr-Universität Bochum 2022 rund 22 Prozent weniger Energie für Wärme verbraucht als 2021. Das liegt natürlich nicht nur an der Schließung, sondern an den zentralen Maßnahmen, mit denen Heizenergie gespart wurde.
Wie können und sollen sich Beschäftigte beim Energiesparen einbringen?
Es gibt zentrale Maßnahmen, die von der Hochschulleitung beschlossen werden, dazu zählt etwa die verlängerte Schließung über Weihnachten.
Hinzu kommen die zentralen technischen Maßnahmen, die von den technischen Dezernaten getroffen werden.
Darüber hinaus sind wir beim Energiesparen auf das Engagement der Beschäftigten angewiesen.
Vermeintlich kleine Maßnahmen wie das Herunterdrehen der Thermostate können viel bewirken, geraten im Alltag aber manchmal in Vergessenheit. Daher kann es helfen, in jedem Bereich Zuständige für bestimmte Aufgaben zu benennen, etwa für das Herunterregeln der Heizung in Gemeinschaftsräumen.
Energie