| 04/12/2007 Gertrud Koch | Freie Universität Berlin Der Unsterbliche Körper. Kino und Todesangst  | 
    
Das Kino gehört zu denjenigen Institutionen, die immer wieder die   körperliche Grenzerfahrung des Todes thematisieren:Sterben und Töten,   Todesangst und Überleben sind nicht einfach nur Themen des Kinos sondern   bestimmen seine Bildstruktur. Gerade weil das Bewegungsbilddes Films   Lebendigkeit assoziiert, ist es zum Medium der Untoten, der lebendig   Begrabenen und der unsterblichen Körpergeworden. Das Kino, so die These   des Vortrags, ist eine Veranstaltung, in der tote Körper lebendig   erhalten werden und lebende Körper einen ewigen Tod erfahren. Diese   paradox anmutende These soll daraufhin untersucht werden, wie sich   sowohl im Bildtypus (Zeit- und Bewegungsbild), wie in der Apparatur   (Reproduktion und Wiederholbarkeit) Strategien eingeschrieben haben, die   den Zuschauerkörper im Angesicht des Todes als unsterblich bestätigen.   Das Kino hätte somit auch eine Funktion übernommen, die früher die   Religionen ausgefüllt haben: die Gewissheit des körperlichen Todes mit   der Postulierung des ewigen Lebens zu unterlaufen.
  
  
  
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