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Beschreibung

Nicht nur bei den Themen Klimawandel und Umweltzerstörung ist immer wieder aus religiösen Kreisen von “der Bewahrung der Schöpfung” die Rede. Nicht nur von christlicher Seite wird dabei eine neue Symbiose mit der Natur gefordert (Stichwort Neo-Paganismus). Doch wie verhält sich Religion überhaupt zur Natur?

Gibt es Gemeinsamkeiten zwischen den Religionen im Umgang mit der Natur, nicht zuletzt auch zwischen Antike und Moderne? Geht Religion nicht sogar zum Teil aus der Natur hervor (man denke an den blitzeschleudernden Gott Zeus)? Oder dient eher als Schutzschild vor Naturereignissen als dass sie eine Romantisierung der schützenswerten Natur befördert?

Diese und viele weitere Fragen sollen im Themencluster “Natur und Umwelt” behandelt werden.

Beteiligte Projekte

  • On Natural Sanctuaries and ‘Temple Towns’: Religion at the Crossroads between Nature and City in Ancient Anatolia and the Aegean

    Ein Forschungsprojekt von Ben Müller.

    Seit seiner Sesshaftwerdung zur Zeit der Jungsteinzeit hat der Mensch die Natur im Wesentlichen als Gegenstück zu seiner Kultur und seinen Siedlungen erlebt. In vielen alten Zivilisationen wurde die Natur oft als Ort des Chaos angesehen, das von Göttern und dämonischen Kräften beherrscht wird. Und obwohl die Herausbildung religiöser Traditionen in der Regel in einer städtischen Umgebung stattfand, wurden viele Tempel und Zeremonialstätten in der Nähe spektakulärer Orte wie natürlicher Wasserquellen, bizarrer Felsformationen, Höhlen, Grotten und Haine errichtet. Diese Orte werden gemeinhin als ‚Naturheiligtümer‘ bezeichnet. Neben einer allgemeinen Einführung in das Naturverständnis der Antike werden in diesem Beitrag verschiedene Typen von Naturheiligtümern im antiken Anatolien und in der Ägäis aus hethitischer und griechischer Zeit vorgestellt sowie ihre besondere sinnlich-körperliche Erfahrung und die Frage nach ihrer Beziehung zu den lokalen Stadtkulten diskutiert. Auf Grundlage neuster archäologischer Forschungen und Veröffentlichungen auf diesem Gebiet wird gezeigt, dass diese Form des sakralen Raums z.T. künstlich in den urbanen Kontext der Stadt integriert wurde, ohne dabei seine besondere Ästhetik zu verlieren.

    Tags: Naturheiligtümer — Antike — Höhlen — Quellen — Pagane Religionen — Anatolien — Religion und Umwelt