Fließende Grenzen

BFA 6: Fließende Grenzen
Abb. 01: BFA 6: Fließende Grenzen


Der 6. Band der Reihe „Bochumer Forschungen zur prähistorischen Archäologie“ präsentiert die abgeschlossene Dissertation von Manuela Mirschenz mit dem Titel „Studien zum grenzüberschreitenden Austausch zwischen Imperium Romanum und Germania Magna während der römischen Kaiserzeit im Ruhrgebiet“.
Diese Arbeit befasst sich mit den Rahmenbedingungen und Wandlungsprozessen während der mittleren und jüngeren Kaiserzeit im Ruhrgebiet sowie mit der Frage auf welchen Ebenen hier ein grenzüberschreitender Austausch mit dem Imperium Romanum stattgefunden haben kann.


Rom und das Ruhrgebiet

Im ersten Teil der Untersuchung richtet sich der Fokus auf den rechtsrheinischen Raum zwischen Lippe und Wupper, dem heutigen Ruhrgebiet in seiner Eigenschaft als Siedlungsraum, Kulturraum und potentiellem Wirtschaftsraum während der ersten nachchristlichen Jahrhunderte.
Der zweite Untersuchungsteil behandelt die römischen Funde im Barbaricum in ihrem zeitlichen, räumlichen und inhaltlichen Kontext. Im abschließenden Drittel der Arbeit geht es um die Reflexionen des grenzüberschreitenden Austausches im linksrheinischen Raum. Dazu werden sowohl germanische Funde in provinzialrömischen Kontexten untersucht, als auch linksrheinische Nekropolen und deren langfristige kulturelle Wandlungsprozesse in den Bestattungs- und Beigabensitten.

Siedlungsdynamiken eines Grenzraumes

Durch diese Arbeit ergeben sich neue Einsichten in die Siedlungsdynamiken des 2. und 3. Jahrhunderts im Untersuchungsgebiet und ihre ökonomischen und kulturellen Rahmenbedingungen.
Das Ruhrgebiet mit der westlichen Hellwegzone erweist sich dabei weniger als klassische Transitzone sondern als Bestandteil eines Grenzraumes, der vor allem in der jüngeren römischen Kaiserzeit raschen und umfangreichen Veränderungen unterliegt.
Die Arbeit leistet einen substanziellen Beitrag zur aktuellen Forschungsdiskussion.