Der Fall H.M.
H.M. wurde die ganze Zeit von seiner Mutter
versorgt, die ihn normalerweise überall hin begleitete.
Im Jahr 1966 war seine Mutter im Hartford-Krankenhaus, um sich
dort von einer kleinen Operation zu erholen. Gerade zu dieser
Zeit reiste H.M. nach Boston. Deshalb packte dieses Mal sein
Vater seine Sachen ein und brachte ihn zu uns in das Büro
von Dr. Scoville, wo wir uns vor seiner Abreise nochmal treffen
wollten. Der Vater hatte den Patienten auch am gleichen Morgen
zu einem Besuch ins Krankenhaus mitgenommen, der dritte Besuch
innerhalb einer Woche. Als wir ihn über diese Besuche befragten,
schien sich H.M. daran nicht zu erinnern.
Auf der Reise nach Boston sagte er immer, dass es ihm nicht besonders gut gehe und dass er sich um einen Elternteil Sorgen mache, er wusste aber nicht, um welchen. Als er gefragt wurde, wer seinen Koffer für die Reise gepackt hatte, antwortete er: Es scheint, als sei es meine Mutter gewesen. Aber gerade darüber bin ich mir nicht sicher. Wenn es meiner Mutter tatsächlich schlecht gehen sollte, dann hätte es auch mein Vater sein können. Obwohl wir ihm die Situation während der Reise immer wieder erklärten, war H.M. niemals in der Lage, sich eine klare Vorstellung darüber zu machen, was geschehen war, und auch als wir Boston erreichten, hatte er das gleiche ungute Gefühl und fragte sich, ob mit einem Elternteil etwas nicht in Ordnung sei. Allmählich verschwand sein unangenehmes Gefühl, und obwohl man ihm wiederholt versicherte, dass er jederzeit nach Hause telefonieren könnte, schien es, dass er nicht mehr wusste, warum er das tun sollte.
(Kolb und Wishaw, 1996)
Auf der Reise nach Boston sagte er immer, dass es ihm nicht besonders gut gehe und dass er sich um einen Elternteil Sorgen mache, er wusste aber nicht, um welchen. Als er gefragt wurde, wer seinen Koffer für die Reise gepackt hatte, antwortete er: Es scheint, als sei es meine Mutter gewesen. Aber gerade darüber bin ich mir nicht sicher. Wenn es meiner Mutter tatsächlich schlecht gehen sollte, dann hätte es auch mein Vater sein können. Obwohl wir ihm die Situation während der Reise immer wieder erklärten, war H.M. niemals in der Lage, sich eine klare Vorstellung darüber zu machen, was geschehen war, und auch als wir Boston erreichten, hatte er das gleiche ungute Gefühl und fragte sich, ob mit einem Elternteil etwas nicht in Ordnung sei. Allmählich verschwand sein unangenehmes Gefühl, und obwohl man ihm wiederholt versicherte, dass er jederzeit nach Hause telefonieren könnte, schien es, dass er nicht mehr wusste, warum er das tun sollte.
(Kolb und Wishaw, 1996)