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Jasmin Meerhoff (Weimar)
Die Fleischbeschau: Stall - Schlachthof - Markt - Labor

Der Verzehr von Fleisch kann tödliche Folgen haben. Wird ein krankes Tier geschlachtet und verzehrt der Mensch sein Fleisch, kann er selbst erkranken; an Tuberkulose, Milzbrand, Trichinellose, an BSE, SARS oder der Schweinegrippe. Wie kann die Erkrankungsgefahr gebannt werden? Wer entscheidet, ob Fleisch gesundheitsgefährdend, gerade noch genießbar oder von guter Qualität ist? Mitte des 19. Jahrhunderts tauchen nach und nach gesetzliche Regelungen, neue Verfahren und Institutionen auf, die für mehr Sicherheit sorgen wollen. Angesiedelt zwischen Stall, Schlachthof und Labor arbeiten Veterinäre und Gesundheitsbeamte mit wissenschaftlichen Methoden daran, Seuchen und Parasiten ausfindig zu machen, bevor sie im menschlichen Organismus angelangt sind. Nach der Jahrhundertwende werden in Fleischbeschauämtern im Akkord und mit spezifischen Apparaten Proben auf Bandwürmer untersucht.

Der Vortrag möchte anhand der institutionellen und labortechnischen Praktiken herausarbeiten, wie das Tier als warenmäßiges Nahrungsmittel und damit auch die Gesundheit seiner Konsumenten kontrolliert wird. Und er soll einen Hinweis darauf geben, inwiefern die "Regierbarmachung" - im Zeitalter der Massentierhaltung - sowohl im Hinblick auf den Menschen als auch auf das Tier gedacht werden kann.


Jasmin Meerhoff, B.A., Weimar/Leipzig, Promovierende im Fach Medienkultur, Bauhaus-Universität Weimar. 2011 erschienen: Read me! Eine Kultur- und Mediengeschichte der Bedienungsanleitung , Bielefeld: transcript-Verlag.