Für den Inhalt dieser Seite ist eine neuere Version von Adobe Flash Player erforderlich.

Adobe Flash Player herunterladen

Markus Stauff (Amsterdam)
„The Level Playing Field“: Regierungstechnologien im Mediensport

Der moderne Wettkampf- und Zuschauersport konstituiert sich durch eine Grenzziehung zwischen dem Raum des sportlichen Geschehens und der restlichen Welt, deren Hierarchien, Gesetze und Konventionen zumindest teilweise außer Kraft gesetzt werden. Paradigmatisch wird dies in der Formulierung vom ,level playing field' zum Ausdruck gebracht.

Auf der einen Seite - dies ist vielfach untersucht worden - trägt gerade diese vermeintliche Freistellung und Nivellierung des sportlichen Raums zur Produktion von race/class/gender-Differenzen bei. Auf der anderen Seite bleibt diese Abgrenzung des ,level playing field' eine ständige Aufgabe, die immer neue Verfahren hervorbringt, die das Verhältnis von Innen- und Außenraum regeln. Zum einen nämlich ist der Sport auf eine ständige Überschreitung der Grenze zwischen Innen und Außen angewiesen (und sei es auch nur, um das Publikum ,teilhaben' zu lassen), zum anderen ist der moderne Sport untrennbar von vielzähligen Medientechniken, die das Verhältnis zwischen Innen und Außen immer wieder neu strukturieren.

Der Vortrag will entsprechend am Beispiel des Sports diskutieren, inwiefern die Freistellung eines Raums mit einer eigenen Rationalität gleichzeitig ermöglicht und immer wieder in Frage gestellt wird, durch mediale Verfahren - und ggf. ,Regierungstechnologien' -, die das spezifische Verhalten innerhalb des Raums nur sichtbar und regierbar machen können, indem sie es mit dem Außenraum in Beziehung setzen.



Markus Stauff arbeitet am Department Media Studies der Universität Amsterdam (UvA). Forschungsschwerpunkte: Fernsehtheorie, Cultural Studies, Mediensport. Jüngste Publikationen: The Parallax View. Zur Mediologie der Verschwörung (2010, hg. mit Arno Meteling und Marcus Krause); "Regierungstechnologie." In: Handbuch der Mediologie. Signaturen des Medialen . Hg.v. Christina Bartz et al. München: Fink, 2012; "Zuschauern Zuschauen. Fernsehen Als Social Medium." In: Klassenproduktion. Fernsehen als Agentur des Sozialen. Hg. v. Andrea Seier & Thomas Waitz. Münster/Hamburg/London: LIT (im Erscheinen).