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15 | 05 | 2014 | CHRISTINA LECHTERMANN (Bochum)
15:00-16:00 Uhr

ein grund/ anleitung vnd verstendigen eingang – die ›Philologia‹ bei Walter Ryff

Für einen der frühesten Belege der Entlehnung des Wortes ›Philologia‹ ins Deutsche verweist das ›Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft‹ auf das Jahr 1548 und namentlich auf die Vitruv-Übersetzung und -Kommentierung, die Walter Hermann Ryff in Nürnberg bei Johan Petreius in Druck gibt. Im ersten Buch – genauer: im umfangreichen Kommentar zum ersten Buch Vitruvs – gerät sie dort auf ungewohnte Weise zwischen Erwägungen zur Semiotik der Architektur, zur Gestalt der Hieroglyphen, zur Kleidung der alten Römer, aber auch ins unmittelbare Umfeld vom Geometrie, Mathematik und Optik sowie ihrer Medien. Die ›Philologia‹, die seit Martianus Capella (›De nuptiis‹) immer schon auch genau abmessen und rechnen kann, weist hier den Weg zu den Instrumenten und Verfahren der unterschiedlichen Künste und damit zu einer Mediengeschichte der Philologie, die auch im Bereich der Vormoderne über Stimme, Schrift und Buch hinausgeht.

CV
Studium an der Universität Paderborn, Promotion an der Humboldt-Universität zu Berlin, seit 2010 Jun.-Prof. für Germanistische Mediävistik an der Ruhr-Universität Bochum, Habilitation 2013. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der höfischen Literatur und der vsp. Fachprosa des 15. und 16. Jahrhunderts.

 

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Christina Lechtermann

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Ein Projekt der Professur Medienwissenschaft unter besonderer Berücksichtigung der Theorie, Geschichte und Ästhetik bilddokumentarischer Formen an der Ruhr-Universität Bochum
| Prof. Dr. Friedrich Balke und Dr. Rupert Gaderer
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