Zuerst zeichnete Chudjakow in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts ein gutes Lied von Aljoscha und Tugarin auf, das aus dem Dorf Russkoje Ustje (bei der Mündung der Indigirka in das Eismeer, etwa 71. Grad nördlicher Breite, dem absolut nördlichsten Punkt, wo Bylinen gefunden wurden) stammt" (Trautmann 1935, 11). Die Idee, mit dialektologischer Zielsetzung Sprachaufnahmen in diesem Dorf zu machen, stammt von Leonid L. Kasatkin vom Institut für russische Sprache an der Akademie der Wissenschaften in Moskau. Er riet mir dorthinzufahren und lautsprachliches Material zu sammeln; mit Ausnahme einiger Märchentexte, die Asbelew und seine Gruppe 1976 aufgezeichnet hatten, gibt es keine hörbaren Spuren dieser außerordentlichen Gegend. Ein Mitarbeiter seiner Arbeitsstelle bei der Akademie der Wissenschaften in Moskau, Sascha Krasowizki, hat mich begleitet. Die finanzielle Grundlage für diese Unternehmung wurde durch ein Projekt abgesichert, das mir die Deutsche Forschungsgemeinschaft bewilligte. Anfang Juni 1996 fuhren wir los. Ungefähr 24 Stunden digitaler Aufnahmen waren das Ergebnis, das zum gegenwärtigen Zeitpunkt in eine akustische Datenbank Russischer Dialekte integriert wird. Wir beide fanden freundschaftliche Unterstützung in Jakutsk bei Prof. Nikolaj Samsonow, in Tschokurdach beim Vorsitzenden der Administration und in Russkoje Ustje selbst beim Bürgermeister Aleksej (s. Fotos) und bei der ganzen Bevölkerung. Allen sei an dieser Stelle herzlich gedankt. Christian Sappok
|