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Bärlauch

Information:

Der Bärlauch gehört zu den ältesten Nutz- und Heilpflanzen Europas. Er hat jetzt im Frühling Saison und ist bestückt mit allerlei guten Wirkstoffen. Lediglich seine Blätter werden geerntet und diese am besten vor der Blüte. Dann sind die Blätter besonders zart und lecker. Den Geschmack nach Knoblauch verdankt der Bärlauch dem schwefelhaltigen, ätherischen Bärlauchöl. Erst bei Verletzung des Gewebes entstehen durch enzymatische Reaktionen die charakteristisch riechenden Alkylsulfensäuren. Bärlauch wird aber auch wilder Knoblauch, Waldknoblauch, Hexenzwiebel, Ramsen oder Waldherre genannt.

Gartenkultur: Bärlauch gehört zu den ausdauernden Stauden. Bis er im Garten Fuß fasst, dauert es oft drei bis vier Jahre. Erst wenn er sich selbst kräftig versamt, breitet er sich aus. Für die erstmalige Aussaat sollte man das zeitige Frühjahr (März) wählen, denn das Saatgut benötigt Frost zum Keimen.

Saison:

Je nach Witterung kommen die ersten Blättchen bereits Ende Februar aus der Erde. Die Saison geht bis zur Blütezeit Anfang Mai. Dann werden die Blätter ungenießbar. Am besten wächst Bärlauch in feuchten Laub- und Auenwäldern. Wegen der Verwechslungsgefahr mit Maiglöckchen und Herbstzeitlosen ist es ratsam, immer ein Blatt zwischen den Fingern zu zerreiben. Riecht es nach Knoblauch, handelt es sich um Bärlauch. Da Larven vom Fuchsbandwurm an ihm haften könnten, sollten selbstgepflückte Blätter vor dem Verzehr mit etwas Essigwasser gewaschen werden.

Inhaltsstoffe:

Die Wirkung des Bärlauch ähnelt jener des Knoblauchs. Auch ihm wird eine geringfügige gefäßerweiternde Wirkung nachgesagt, er sei blutreinigend und habe eine antibiotische und antiseptische Wirkung, heißt es. Ebenso vorteilhaft ist sein hoher Gehalt an Vitamin C, Eisen, Schwefel, Mangan und Magnesium. Dank der überwiegend schwefelhaltigen ätherischen Öle wird die Verdauung angeregt. Die Öle haben ebenso einen positiven Einfluss auf Atemwege, Hautkrankheiten, Galle, Leber, Magen und Darm. Bärlauch als Heilmittel wird auch bei Appetitlosigkeit und bei Schwächezuständen empfohlen. Dabei kann das Kraut in frischem Zustand fein gehackt gegessen werden oder man trinkt seinen Saft tropfenweise. Der Konsum von Bärlauch wirkt entgiftend, wissen Experten.
Die duftenden Blätter sollen auch gegen Asthma, Bronchitis und Fieber helfen, Bluthochdruck und Cholesterinspiegel senken und Arteriosklerose vorbeugen, da er das Zusammenklumpen der Blutplättchen hemmt.

Verwendung im Haushalt:

Bärlauch am besten nicht mitkochen, sondern roh unter die heißen Speisen mischen. Mitgegart geht das charakteristische Aroma verloren. Fein geschnitten oder püriert entfalten die Blätter einen feinen Knoblauch- und Schnittlauchgeschmack. Am intensivsten schmeckt Bärlauch, wenn man einige grob gehackte Blätter über die Speise (z.B. Pasta, Salat oder Fleischgericht) streut.
Bärlauch eignet sich nicht wie andere Kräuter zum Trocknen oder Einfrieren, denn dabei geht das typische Aroma verloren. Man kann Bärlauch aber in Form von Öl oder Pesto konservieren.

Lagerung:
Frische Blätter kann man für kurze Zeit in einem Plastikbeutel im Gemüsefach aufbewahren. Dazu gibt man ein paar Tropfen Wasser oder ein befeuchtetes Küchentuch in den Beutel und bläst ihn leicht auf. Die druckempfindlichen Blätter liegen so locker und geschützt im Beutel, ohne gequetscht zu werden.

© Lothar Schäfer