Bericht zum 12. DMG Shortcourse "Anwendungen der Festkörper NMR Spektroskopie in der mineralogischen und geowissenschaftlichen Forschung"

in Bochum vom 29. Mai – 01. Juni 2012


DMG Shortcourse 2012
Teilnehmer: Katrin Schumacher, Christina Krämer, Daniel Rettenwander, Nanjie Hu, Sebastian Klamor, Lars Schomborg, Tilo Schmutzler, Bernhard Mayer, Frank Heinke, Robert Schlegel, Michael Fechtelkord, Annett Steudel, Ute Bauer und Naemi Waeselmann.

 

Auch in diesem Jahr fand in der Woche nach Pfingsten vom 29.Mai bis 1. Juni in Bochum wieder der DMG / DGK-Shortcourse zur NMR Spektroskopie statt. Unter der Leitung von Dr. Michael Fechtelkord haben 14 Teilnehmer aus zahlreichen verschiedenen Universitäten sowohl aus Deutschland als auch der Schweiz und Österreich sich vier Tage lang intensiv mit den Möglichkeiten der Festkörper NMR Spektroskopie beschäftigt.

Nach dem Erarbeiten der physikalischen Grundlagen am Vormittag, wurde das neue Wissen nachmittags an praktischen Beispielen selbst ausprobiert. So startete der Dienstagnachmittag mit den ersten Gehversuchen am Spektrometer beim Messen der 1H Spin–Gitter Relaxation und Dynamik am Beispiel des Tetramethylammoniumjodids. Hierbei erhielten die Teilnehmer einen ersten Eindruck in die Handhabung des Spektrometers sowie in die Präparation der Probe und dem Aufwand einer Messung. Anschließend wurden die temperaturabhängigen Spektren ausgewertet und die Aktivierungsenergie sowie die Korrelationszeit bestimmt.

Nach diesem schwungvollen Einstieg in das Thema und dem Abbau der ersten Berührungsängste mit dem großen Magneten (siehe Foto) ging es am nächsten Tag weiter mit den Dipol- und chemischen Wechselwirkungen. Es wurde der Frage nachgegangen, wie man trotz Anisotropie Effekten ein gutes Spektrum bekommen könne. Die Antwort ist simpel und faszinierend zugleich: mittels des magischen Winkels. Dass die Auswertung von eigentlich einfachen Spektren durchaus eine Herausforderung sein kann und auch Erfahrung hierbei eine große Rolle spielt, zeigte sich dann am Nachmittag bei der Auswertung und Einführung in das Programm DM2011.

Am Donnerstag erhielten die Teilnehmer einen weiteren Einblick in die Vielfältigkeit der NMR Spektroskopie. Nachdem bereits eindrucksvoll demonstriert wurde, wie mittels NMR Spektroskopie die lokale Verzerrung in Kristallgittern durch Dotierung sichtbar gemacht werden kann, widmete man sich heute dem Problem des 13C und 29Si, welche beide sehr selten in der Natur vorkommen jedoch von enormer Wichtigkeit sind.

Es ist wahrlich faszinierend zu sehen, welche Möglichkeiten in der Probenanalytik sich mit Hilfe der NMR Spektroskopie ergeben und mit welch zahlreichen und raffinierten Lösungsansätzen Wissenschaftler es immer wieder schaffen, das was auf den ersten Blick nicht messbar ist, doch noch sichtbar zu machen. So wurde zum krönenden Abschluss das Phänomen der Quadrupolwechselwirkung demonstriert, welche es möglich macht Elemente wie Deuterium zu messen.

Last but not least hat der Kurs neben dem neu erworbenen Wissen dazu beigetragen, dass sich junge Wissenschaftler in entspannter Atmosphäre austauschen konnten. So war für den ersten Abend ein gemeinsames Abendessen organisiert, bei dem sich die Teilnehmer bei sehr gutem Essen näher kennen lernen konnten. Am Donnerstag wurde es dann sportlich, denn es ging auf zum Kegeln. Mit diesem Bild der praktischen Suche nach der Resonanz beenden wir den diesjährigen Bericht über einen wieder mal sehr gelungenen Kurs und hoffen, dass er denen, die nach uns kommen, ebenso viele neue Einblicke bringt.

 

Naemi Waeselmann,

Hamburg

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