Ökonomische Austauschnetze in Phönizien

Ansprechpartner: Uwe Finkbeiner, Bärbel Morstadt

Förderung durch die Fritz Thyssen-Stiftung

„Phönizien“ bildete im 1. Jt. v. Chr. keine politische, kulturelle, religiöse oder wirtschaftliche Einheit, sondern Städte wie Byblos, Sidon, Tyros standen in Konkurrenz zueinander. Dies geht aus Schriftzeugnissen hervor, lässt sich aber archäologisch bislang kaum fassen.
Mit dem laufenden Projekt wird ein Beitrag zum Verständnis der Verflechtungen und Abläufe dieses Raumes geleistet, indem Fragen nach überregionalen, politisch-territorial-zentralisierten oder zahlreichen lokalen Produktionen, Verbreitungsmustern und -modi sowie der Nachfrage von Keramik im 8. und 7. Jh. v. Chr. in Phönizien verfolgt werden. Als Partner beteiligt sind María Eugenia Aubet (Barcelona), Gioacchino Falsone (Palermo), Jens Kamlah (Tübingen), Dirce Marzoli (DAI Madrid), Barbara Mura (Barcelona), Francisco Jesús Núñez Calvo (Beirut), Hélène Sader (Beirut), Aaron Schmitt (Mainz), Carla del Vais (Cagliari).
Zur Erreichung des Projektziels ist ein Typenspektrum an Amphoren, Kannen, Tellern und Lampen aus dem Töpferviertel von Sarepta, der Nekropole in Khalde sowie den Siedlungen in Tell Burak, Tyros und Beirut mittels Röntgenfluoreszenzanalyse durch das Reiss-Engelhorn-Zentrum für Archäometrie im Frühsommer untersucht worden, so dass die Ergebnisse im Herbst vorliegen und dann durch die Projektbeteiligten in einen größeren interpretativen Kontext gestellt werden können.
Die archäometrischen und archäologischen Ergebnisse werden zunächst in einer repräsentativen Datenbank für den Libanon erfasst, um als Basis für eine geographische und/oder chronologische Ausdehnung des Projektthemas. Alle Ergebnisse sollen einem größeren Kreis an WissenschaftlerInnen zugänglich gemacht werden.