Dr. Axel Spree
Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2000/01

Seminar im Grundstudium:
030049

Analytische Philosophie der Kunst

- Seminarplan -

(C4; G)
2st. Do. 14-16
Raum: GA 03/46
Beginn: 19.4.2001

Die analytische Ästhetik bzw. Kunstphilosophie, wie sie vor allem im angelsächsischen Raum etwa seit den 50er Jahren betrieben wird, zeichnet sich gegenüber den kontinentaleuropäischen Ansätzen zum einen durch einen stärker systematischen (statt historischen) Zugriff aus, sowie zum anderen durch die Abkehr vom ästhetischen Universalismus bzw. Essentialismus. Anschließend an die 'Spätphilosophie' Ludwig Wittgensteins wurden solche 'großen' Fragen der traditionellen Ästhetik wie z.B. "Was ist Kunst?" aus sprachanalytischen Gründen als unsinnig und nicht beantwortbar zurückgewiesen und durch differentialistische Analysen etwa des Sprachgebrauchs der Kritiker, Kunstwissenschaftler und Philosophen ersetzt.

In diesem Seminar soll anhand einiger mittlerweile bereits 'klassischer' Texte der analytischen Kunstphilosophie ein Überblick über diese wichtige Strömung der Ästhetik des 20. Jahrhunderts gegeben werden. Unter anderem werden folgende Arbeiten behandelt:

Morris Weitz: Die Rolle der Theorie in der Ästhetik [1956/57]. In: Ästhetik. Hg. von Wolfhart Henckmann. Darmstadt 1979, S. 193-208.

William E. Kennick: Does Traditional Aesthetics Rest on a Mistake? In: Mind 67 (1958), S. 317-334.

Joseph Margolis: Die Identität eines Kunstwerks [1959]. In: Ästhetik. Hg. von Wolfhart Henckmann. Darmstadt 1979, S. 209-229.

Arthur C. Danto: Die Kunstwelt [1964]. In: Deutsche Zeitschrift für Philosophie 42 (1994), S. 907-919.

Paul Ziff: Was es heißt zu definieren, was ein Kunstwerk ist [1966]. In: Theorien der Kunst. Hg. von Dieter Henrich und Wolfgang Iser. Frankfurt a.M. 1992, S. 524-550.

Nelson Goodman: Kunst und Erkenntnis [1967/68]. In: Theorien der Kunst. Hg. von Dieter Henrich und Wolfgang Iser. Frankfurt a.M. 1992, S. 569-591.

Die Texte werden zu Beginn des Semesters in Form von Kopiervorlagen zugänglich gemacht. Zur vorbereitenden Lektüre empfohlen:

Jörg Zimmermann: Sprachanalytische Ästhetik. Ein Überblick. Stuttgart/Bad Cannstatt 1980.

Werner Strube: Über drei Methoden der sprachanalytischen Ästhetik. In: Conceptus 19 (1985), S. 39-52.

Anita Silvers: Letting the Sunshine In: Has Analysis Made Aesthetics Clear? In: The Journal of Aesthetics and Art Criticism 46 (1987), S. 137-149.

Da nicht alle Arbeiten in deutschen Übersetzungen vorliegen, ist die Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger Texte vorausgesetzt. Bedingung für den Erwerb eines unbenoteten Leistungsnachweises ist die Übernahme eines Kurzreferats, das den jeweils behandelten Text in seinen argumentativen Grundzügen vorstellt. Bedingung für den Erwerb eines benoteten Leistungsnachweises ist zusätzlich die Anfertigung einer schriftlichen Hausarbeit.